Süd-Männer: Wer fährt zur DM und wer steigt ab?

Gewann mit dem TV Waibstadt gegen den TSV Calw: Maximilian Brandt (beim Schlag) (Foto: Bernhard Kaiser)

Mannheim (DFBL/aga). Spannung pur in der Süd-Bundesliga der Männer: Aktuell hat nur der TSV Pfungstadt seinen DM-Platz sicher und bereits vorzeitig auch den direkten Halbfinaleinzug geschafft. Dahinter lässt sich kaum eine Prognose wagen: Denn mit Käfertal, Oberndorf und Vaihingen/Enz streiten sich gleich zwei Mannschaften um die verbliebenden Tickets. Der TVO hat im Moment das schlechteste Satzverhältnis, aber auch das Momentum mit einem Sieg gegen den TV Käfertal auf seiner Seite. In der Abstiegsrunde ist nur der TSV Calw sicher, dagegen kann es den TV Waibstadt, TV Waldrennach und TV Unterhaugstett allesamt noch treffen.

Die Spiele

TV Unterhaugstett – TSV Calw 3:5 (12:10, 11:8, 6:11, 10:12, 10:12, 13:11, 7:11, 6:11)

Ein Faustballgenuss war das Bundesliga-Derby am Donnerstagabend in Unterhaugstett nicht. Der TSV Calw mit seinen World-Games-Helden Philipp Kübler (Gold mit Deutschland) und Raphael Schlattinger (Silber mit der Schweiz) kam nur schwer auf Touren. Der Gastgeber hingegen konnte eine 2:0-Satzführung trotz großen Kampfgeistes nicht nutzen und nach sechs Sätzen ging der Sprit aus. So setzten sich die Calwer „Löwen“ letztlich sicher durch.

Der Erfolgsdruck lag angesichts der Tabellensituation beim Gastgeber. Der TV Unterhaugstett, mit den Routiniers Michael Ochner (Schlag), Stefan Koch (Abwehr), den Youngstern Ricky Santos (Abwehr), Luca Egger (Mitte) und Fynn Erlenmayer (Schlag) auf dem Feld, spielte scheinbar unbeschwert auf. Der Favorit aus Calw mit seiner Stammaufstellung Raphael Schlattinger, Bastian Dangel (Angriff), Lukas Kübler (Mitte), Nick Stoll und Marco Stoll (Abwehr) machte die Fehler und TVU-Schlagmann Ochner riss die Partie mit knallharten, optimal platzierten Langbällen an sich. Die Rotschwarzen hielten mit, wehrten einen Satzball ab und gewannen etwas glücklich 12:10. Im zweiten Durchgang war es Erlenmayer, der den Sack zumachte. Dann fanden die Calwer über den Kampf ins Spiel. Nick Stoll wehrte sicher ab, das Duo Schlattinger/Dangel punktete und verkürzte auf 1:2 Sätze.

Die Durchgänge 4 und 5 waren eine zähe Angelegenheit auf Augenhöhe. Und diesmal zeigte Raphael Schlattinger seine Qualität, als es drauf ankam – in der Satzverlängerung. Der TV Unterhaugstett gab danach nicht auf, führte 8:3, ehe Calw wieder aufholte, aber Ochner souverän zuschlug: mit 3:3 ging es in die zweite 10-Minuten-Pause. Der Positionswechsel bei Calw, Kübler nach links, Nick Stoll in die Zentrale, zeigte Wirkung. Auch Lukas Gruner war ein Gewinn für die Abwehr. Schlattinger punktete nun öfter mit Köpfchen, einmal auch spektakulär auf der Leine mit Körpertäuschung. Dangel legte den finalen Ballgewinn auf.

TV SW-Oberndorf – TV 1880 Käfertal 5:2 (6:11, 11:5, 11:6 , 11:7, 6:11, 11:9, 12:10)

Der TVO holt mit einem souveränen Heimsieg den TVK aus allen DM-Träumen! Relativ klare Satzgewinne auf beiden Seiten prägten das Bild bis zum 4:1 für den TVO, dann kam so etwas wie Spannung auf, den die beiden letzten Sätze gingen in die Verlängerung. Mit dem TVO ist noch zu rechnen der zweite und dritte Platz ist noch machbar. Aber auch der TVK hat darauf noch die besten Karten.

TV 1865 Waibstadt – TSV Calw 5:4 (10:12, 11:7, 8:11, 11:9, 11:13, 11:6, 11:5, 9:11, 11:9)

Der TSV Calw ging mit gewohnter Startaufstellung in sein vorletztes Saisonspiel beim abstiegsbedrohten TV 1865 Waibstadt. Raphael Schlattinger, Bastian Dangel, Marco Stoll, Philipp Kübler und Nick Stoll gewannen den ersten Satz knapp. Kurz darauf glichen die Badener aus. Ihnen war anzumerken, dass sie – eine Woche nach dem 5:4-Sieg beim TV Unterhaugstett – den rettenden Tabellenplatz 6 noch nicht aufgegeben haben. Mit einer kämpferischen Leistung und einem erneuten 11:9 glichen sie auch zum zweiten Mal aus – 2:2 Sätze. Die „Löwen“ zogen das Tempo nochmals an, führten nach einem Verlängerungssatz erneut. Doch vor der zweiten 10-Minuten-Pause jubelten erneut die Gastgeber und ihre Fans: 3:3 Sätze, und kurze Zeit später sogar die Führung.

Den Hauptakteuren des TSV Calw, Raphael Schlattinger und Philipp Kübler, merkte man – wie schon beim jüngsten 5:3-Sieg beim TV Unterhaugstett – die Strapazen der vergangenen Wochen mit der World-Games-Teilnahme im tropisch-heißen Alabama an. Sie hielten jedoch weiter dagegen und glichen erneut aus. In einem Entscheidungssatz zweier Teams, die auf Augenhöhe auftraten, setzten sich am Ende die Kurpfälzer knapp durch.

Der TSV Calw hatte letzte Woche bereits seinen Platz im Tabellen-Mittelfeld gesichert. „Für uns war die Luft daher schon ein bisschen raus“, so Trainer Thomas Stoll, der während der Begegnung in der Abwehr mehrere Wechsel vornahm. Rechtsverteidiger Marco Stoll zog sich im fünften Satz eine Bänderverletzung zu, für ihn ist die Saison damit beendet. „Der TV Waibstadt hat stark gespielt und nach eigenen Aussagen die beste Saisonleistung gezeigt“, berichtete Thomas Stoll, der aber auch zugibt: „Letztendlich hat bei uns der letzte Biss gefehlt, um zu gewinnen.“

TSV Pfungstadt – TV Vaihingen/Enz 5:1 (11:3, 11:6, 13:15, 11:9, 11:6, 11:9)

Ein ganz enges Spiel auf der Anlage des TSV: 105 Minuten musste der Primus mehr als nur Kämpfen, um den Himmelsstürmern aus Schwaben die Grenzen aufzuzeigen. Die ersten beiden Sätze konnte sich der TSV mehr oder weniger problemlos sichern. Dann nahm Gäste-Coach Markus Knodel einige Änderungen in der Aufstellung vor und der TVV präsentierte sich mehr als auf der Augenhöhe. „Das war ein hartes Stück Arbeit gegen Vaihingen, die Angabe des TVV hat uns gehörig unter Druck gesetzt bei einer minimalen Fehlerquote“, konstatierte Pfungstadts Zuspieler Sebastian Thomas.

Das Restprogramm

Am 6. und 7. August folgen die finalen Partien um die DM Tickets und den Abstieg – da sind noch zwei Tickets für die DM zu vergeben, wie auch noch 2 Absteiger gesucht werden. Spannung pur! Gegen wen tritt der TV Brettorf und der VfK Berlin im Viertelfinale an?

Zurück
Kempa GHP Kammachi Sportastic Ludwig Lobi