Süd-Männer: Vaihingen/Enz fährt zur DM – Für Waibstadt wird es eng

Feierten einen 5:4-Erfolg in Waibstadt: die Faustballer des TV Unterhaugstett (Foto: Bernhard Kaiser)
Verfasst am 28. Januar 2022
1. Bundesliga Süd Männer Allgemein Bundesligen

Mannheim (DFBL/aga). Der zweite DM-Teilnehmer aus dem Süden steht fest: Neben dem TSV Pfungstadt wird in diesem Jahr auch der TV Vaihingen/Enz bei den nationalen Titelkämpfen aufschlagen. Der TVV gewann am vergangenen Wochenende gegen den TSV Calw und TV Unterhaugstett. Schlusslicht TV Augsburg wartet dagegen weiter auf den ersten Saisonsieg.

TV Augsburg – TV 1880 Käfertal 3:5 (6:11, 5:11, 6:11, 11:9, 7:11, 11:7, 12:10, 2:11)

TV Käfertal war am Wochenende zu Gast in der FE-Halle. Augsburg ging, nach der guten Leistung am Wochenende zuvor (2:5) motiviert ins Spiel. Nicht ohne Grund – war nach der langen Verletzungsmisere doch der Großteil des Kaders wieder dabei. Einzig auf die verlässliche Schlaghärte von David Färber, der aufgrund von Schulterproblemen fehlte, musste verzichtet werden. Die Halle war unter den entsprechenden Umständen gut gefüllt. Die Herren rund um Coach Uwe Schäfer starten schlecht ins Spiel. Erst im vierten Satz wachten alle auf und es begann ein Duell auf Augenhöhe. Die Sätze vier, sechs und sieben gingen an den TVA. Es konnte sogar ein 4:10-Rückstand in ein 12:10 verwandelt werden, eher der Gast aus Mannheim nochmal aufdreht und den achten Satz deutlich gewinnt. „Dennoch war es ein klasse Spiel, dass den Gegner auch mal verzweifeln ließ und auf das nächste Woche im Schwarzwald aufgebaut werden kann“, zog TVA-Coach Schäfer ein positives Fazit.

TV SW-Oberndorf – TSV Pfungstadt 1:5 (3:11, 8:11, 6:11, 11:8, 5:11, 8:11)

Sie sind zurück: Fabian Sagstetter, der wieder im Lauftraining bei der Mannschaft dabei war und auch Oliver Bauer, der sich warm machte. Beide blieben aber ohne Spielzeit, da es wichtigere Partien gibt, als gegen den amtierenden Europacup-Champion eine Verletzung zu riskieren. Robin Göttert macht sein Sache vorne als Hauptangreifer gut, konnte immer wieder Akzente setzen und auch den vierten Satz nach Hause bringen. Unter dem Strich brachte der TSV seine Routine auf das Feld ohne den kompletten Esprit zu versprühen

TV 1865 Waibstadt – TV Unterhaugstett 4:5 (3:11, 11:7, 11:13, 11:8, 8:11, 4:11, 11:6, 11:8, 8:11)

Waibstadt konte dem TVU vor einer größeren Kulisse lange Zeit Paroli bieten. Der TVU begann dabei stark und führte nach 75 Minuten mit 4:2  – dann aber schlug der TVW zurück und gleich zum 4:4 aus. Im neunten Satz gab es dann leichte Vorteile für den TVU, der sich damit weiter im Mittelfeld der Tabelle hält. Für den TV Waibstadt kommt der Abstieg schon bedrohlich nahe – zumal noch zwei weitere schwere Prüfungen in Käfertal und Pfungstadt auf der Liste stehen.

TV Vaihingen/Enz – TSV Calw 5:2 (11:8, 1:11, 11:6, 11:8, 7:11, 11:7, 11:9)

„Es wäre schon sehr theoretisch, wenn wir nicht mehr zur DM kämen“, sagt TVV-Trainer Markus Knodel nach dem Doppelsieg vom Wochenende. Denn dafür müssten die Verfolger gegen Spitzenreiter TSV Pfungstadt punkten, während Vaihingen zugleich gegen Schlusslicht TV Augsburg Federn lassen müsste. Und dass die Vaihinger überhaupt nicht dran denken, der Konkurrenz irgendwelche Sätze, geschweige denn Punkte zu überlassen, haben sie beim Heimspiel am Samstag überdeutlich gezeigt. „In dem Spiel bin ich wieder gealtert“, sagt Knodel kurz nach dem erfolgreichen Ende. Denn bis auf zwei Sätze begann sein Team immer mit einem Rückstand. „Darum weiß ich auch gar nicht, wie die Calwer das Spiel verlieren konnten. Aber wir haben nie aufgegeben, immer dran geglaubt und viele Sätze gedreht. Es war ein geiles Spiel.“ In dem Moment kommt der Calwer Trainer Thomas Stoll dazu und sagt: „Es war ein affengeiles Spiel.“ Immerhin haben auch seine Jungs eine begeisternde Vorstellung geboten, nur allzu oft aus ihrem Vorsprung nichts gemacht. Bejubelt wurde jeder Punkt frenetisch – entweder vom Vaihinger Anhang oder von dem der Calwer.

Das Spiel des TV Vaihingen zeichnet sich dadurch aus, dass der Schlag voll und ganz auf Johannes Jungclaussen ausgerichtet ist. Für die Gegner ist es darum ein bewährtes Konzept, den Vaihinger Angreifer direkt anzuspielen und damit aus dem Spiel zu nehmen. Das versuchten auch die Calwer immer wieder – außer wenn Raphael Schlattinger beim Rückschlag an den Ball kam und diesen mit seiner enormen Durchschlagskraft regelmäßig in der Vaihinger Hälfte versenkte. „Er ist ein Weltklasse-Angreifer“, zollt ihm der TVV-Trainer Respekt. „Aber bei unserer Abwehr muss auch er Risiko gehen und macht darum ab und zu Fehler.“

Den ersten Satz holte sich der TV Vaihingen mit 11:8, profitierte dabei aber von vier Fehlern seiner Gäste. Im zweiten Durchgang war bei den Gastgebern völlig die Luft raus. Sie machten Fehler um Fehler, während Calw konzentriert spielte und mit 11:1 gewann. „Da war jeder Rückschlag ein Treffer“, sagt Knodel. Doch ab da waren die Vaihinger wieder auf Zack. Durch einen 11:6-Erfolg im dritten Durchgang gingen sie mit einer 2:1-Satz-Führung in die erste Pause. Bis zur zweiten Pause bauten sie diese auf 4:2 aus, allerdings mit gewissen Schwankungen. Nachdem Johannes Jungclaussen immer wieder frühzeitig aus dem Spiel genommen war, musste oft Jakob Kilpper den Rückschlag übernehmen – oft mit Erfolg, der dann entsprechend bejubelt wurde. Die Sätze bis zur nächsten Pause endeten 11:8, 7:11 und 11:7 aus Vaihinger Sicht. Allerdings musste der Satzball im sechsten Durchgang wiederholt werden, weil ein Zuschauer den Ball schon gefangen hatte, obwohl die Abwehraktion des TSV Calw noch gar nicht gescheitert war. Im siebten Satz machte Vaihingen mit 11:9 den Sack zu.

TV Unterhaugstett – TV Vaihingen/Enz 3:5 (8:11, 11:7, 11:6, 11:7, 3:11, 9:11, 5:11, 2:11)

In Bad Liebenzell waren keine Zuschauer erlaubt – auf den Hexenkessel von Vaihingen folgte also ein Geisterspiel gegen den TV Unterhaugstett. Der TVU hatte am Samstag mit 5:4 beim TV Waibstadt gewonnen. „Man hat gemerkt, dass beide Mannschaften lange Spiele hinter sich hatten“, sagt Knodel. „Es war nicht so glorreich.“ Doch Vaihingen gewann, nachdem wieder ein Rückstand gedreht war, mit 11:8, 7:11, 6:11, 7:11, 11:3, 11:9, 11:6 und 11:2.

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