So gut laufen die DM-Vorbereitungen in Unterhaugstett

Unterhaugstett. Zwei Wochen vor der DM am 15./16. Juli in Unterhaugstett hatte Faustball Deutschland die  Gelegenheit, sich im Gespräch mit Alexander Bäuerle und Kurt Gensheimer über den Stand der Vorbereitungen zu informieren. Beide sind Mitglieder des Unterhaugstetter Orgateams und dort u. a. Ansprechpartner für Faustball Deutschland.   

Hallo Kurt und Alex, wie läuft es mit den DM Vorbereitungen in Unterhaugstett? 

Kurt: „Es läuft gut. Nach Wochen und Monaten der Planung steigen nun Vorfreude und Nervosität gleichermaßen.“  

Ihr habt die Ausrichtung ja relativ kurzfristig übernommen. Hat das Auswirkungen auf die Planung gehabt? 

Alex: „Es stimmt, erst kurz vor Weihnachten war alles in trockenen Tüchern. Aber wir hatten ja schon 2006 die U21-EM und 2013 den Europapokal ausgerichtet und uns danach bei mehreren Jugendmeisterschaften eine gewisse Routine erarbeitet. Aber die Dimension einer Frauen-  und Männer DM ist schon eine andere Hausnummer.“

Kurt: „Aber wir mussten nicht bei null anfangen, sondern konnten beispielsweise auf die schon bestehenden Arbeitslisten zugreifen.“

Und wie seht ihr die Ausrichtung der DM so kurz vor der WM in Mannheim? 

Alex: „Der Terminplan hat leider keine längere Pause oder Vorbereitungszeit nach Abschluss der Bundesligarunde und Start der WM zugelassen. Immerhin wird etwa die Hälfte des Kaders der deutschen Nationalmannschaft an dem Wochenende in Unterhaugstett für ihre Teams auflaufen und wir werden sehen wie weit die Spieler in der Vorbereitung sind. Wer weiß, vielleicht kann das Team Deutschland seinen Weltmeistertitel verteidigen und dann war die DM in Unterhaugstett für die Spieler sicher ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur WM.“

Der halbe WM-Kader spielt in Unterhaugstett

Kurt: “ …für uns war der vorgezogene Termin ein bisschen Fluch, aber auch Segen.“

Inwiefern? 

Alex: „Einerseits fehlten uns gut acht Wochen Vorbereitungszeit. Andererseits ist die DM nun nicht in der Sommerferienzeit in Baden-Württemberg. Das hat uns bei Besetzung der rund 300 Arbeitsschichten geholfen. Es ist eben noch keiner im Sommerurlaub.“

Kurt: „Schwieriger ist, dass eigentlich erst jetzt, gut zwei Wochen vor der Veranstaltung, die Teilnehmer feststehen. Zu kurzfristig, um beispielsweise noch rechtzeitig alles in ein gedrucktes Programmheft zu bekommen. Aber wir haben aus der Not eine Tugend gemacht. Wir legen bei der Veranstaltung ohnehin großes Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität bei der Auswahl und Beschaffung von Essen und Getränken. Und so ist unser Programmheft in diesem Jahr eben digital. Jeder kann sich die Informationen digital während der Veranstaltung, aber auch schon im Vorfeld beschaffen und wir vermeiden Abfall und können sehr kurzfristig auf Änderungen reagieren.“    

Unterhaugstett ist ja kein kleiner Verein, aber 300 Arbeitsschichten muss man auch erstmal füllen. Gab’s da keine Probleme?  

Kurt: „Das lief wie am Schnürchen. Auch wenn die allerletzten Lücken der Liste erst vor kurzem geschlossen wurden. Ich muss unseren Mitgliedern hier einfach ein Riesenlob aussprechen. Aus wirklich allen Bereichen des Vereins ist der Zuspruch sensationell. Dazu dann noch die schon traditionell tolle Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr und vielen Handwerksbetrieben und unseren Nachbarn. So können wir allen, die im Zelt oder Wohnmobil übernachten wollen auch direkt neben der Sportanlage auf dem eigens eingerichteten ‚Riexinger Campground‘ genügend Platz anbieten.“ 

Alex: „Nicht zu vergessen unsere Nachbarvereine, die uns mit Helfern, Material und Know-how ebenfalls zur Seite stehen. So hat z.B. der örtliche Golfclub angefragt, ob sie uns nicht bei der Platzpflege helfen könnten. Dass sich richtige Rasenprofis um den Center Court kümmern hat es in der Vergangenheit bestimmt auch noch nicht allzu oft gegeben.“

Ihr habt in den letzten Wochen auch immer wieder von der ‚Speakerbox‘ gesprochen. Was ist das?  

Kurt: Ja, sie ist gerade eingeschwebt. Nicht nur für Sportler und Zuschauer soll es eine optimale Veranstaltung werden. Auch Schiris und DFBL und Pressevertreter sollen die Veranstaltung bestens verfolgen können. Und so bekommen sie ihre eignes Büro mit bester Sicht aufs Spielfeld.“ 

Noch ein Wort zum Sportlichen. Ihr seid als Ausrichter dabei. Wie seht ihr eure Chancen? 

Alex: „Dass bei einer DM alles möglich ist, haben unsere Männer ja schon 2020 gezeigt. Obwohl die Vizemeisterschaft ein Riesenerfolg für uns war, tut es doch noch ein bisschen weh, dass wir den Sack damals nicht ganz haben zumachen können. Dieses Jahr haben wir die Meisterrunde nur wegen des schlechteren Satzverhältnisses verpasst, aber wir haben doch einige gute Spiele abgeliefert. Ich bin jedenfalls sicher, dass mit unserem Mix aus talentieren Jugendspielern und Erfahrenen ein gutes Team stellen werden.“

Die Frauen haben sich mit Platz 3 ja sogar ganz regulär qualifiziert.  Und das zum ersten Mal.  

Alex: „Das freut uns besonders. Es war dieses Jahr sicher eine ungewöhnliche Runde da eine Mannschaft zurückgezogen hat und es dadurch einige Spieltage gab bei denen Teams gleich zwei Begegnungen gegeneinander ausgetragen haben. Jedoch hat das TVU Team mit Beginn der Vorbereitung sehr konsequent auf das Ziel der direkten Qualifikation zugearbeitet und sich diese durch gute Ergebnisse definitiv verdient. Beide TVU Mannschaften freuen sich und werden an dem Wochenende hoch motiviert und hoffentlich von vielen Fans unterstützt in die Begegnungen gehen.“