Schweinfurt glänzt, Pfungstadt kämpft

Schweinfurt glänzt, Pfungstadt kämpft
Verfasst am 20. November 2017
1. Bundesliga Süd Männer Allgemein Bundesligen

Pfungstadt (DFBL/aga/bec). Mit zwei deutlichen Siegen und nur zwei abgegebenen Sätzen hat der TV Schweinfurt-Oberndorf am Wochenende einen nahezu perfekten Spieltag hingelegt. Dahingegen musste der Serienmeister TSV Pfungstadt einen ungewohnten Krimi absolvieren.

TSV Pfungstadt – TV Vaihingen/Enz 5:4

„Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon mal neun Sätze gespielt haben.“ Für Andrew Fernando und die Faustballer des TSV Pfungstadt eine neue Erfahrung. Gegen den TV Vaihingen/Enz mussten sie über die volle Distanz gehen, ehe ihnen nach einem langen Fight der dritte Rundensieg in der Hallen-Bundesliga mit 5:4 (1:11, 11:6, 8:11, 11:4, 6:11, 11:6, 7:11, 11:9, 11:9) gewiss war. Am Ende hatte der Gegner sogar mit 78:77 mehr Ballpunkte erzielt als der Rekordmeister. „Es hätte auch anders herum ausgehen können“, sah Andrew Fernando das zweite Heimspiel der Saison lange auf der Kippe stehen. Mit 3:4 Sätzen lag der TSV schon hinten, um in den nächsten beiden Durchgängen erst nach dem 9:9-Ausgleich der Gäste den Sack zuzumachen. Den Matchball verwandelte ausgerechnet Zuspieler Ajith Fernando mit einem Angriffsschlag – eine seltene Szene, von den rund 60 Zuschauern ausgiebig bejubelt.
Obwohl beim Gegner Schlagmann Marc Krüger wegen einer Fußverletzung nicht einsatzfähig war, hatte sich der Titelverteidiger ohne seinen langzeitverletzten Hauptangreifer Patrick Thomas bis zum Schluss schwer getan. „Vaihingen hat hinten sicher gestanden, viele Bälle rausgekratzt und war vorne über Kolja Meyer immer wieder erfolgreich“, meinte Andrew Fernando anerkennend. „Wir sind hohes Risiko gegangen und haben zu viele Eigenfehler gemacht.“ Im ersten Satz war dem Titelverteidiger sogar nur ein einziger Ballpunkt gelungen – auch das hat Seltenheitswert. Im zweiten konnte sich dann Steve Schmutzler besser durchsetzen im Angriff. Und es lief insgesamt besser beim TSV. Es sollte aber noch ein langer, harter Kampf werden, bis die erste Saisonniederlage abgewendet war.

TV Stammheim – TV SW-Oberndorf 1:5

Der erste Satz begann auch aus Stammheimer Sicht durchaus vielversprechend: mit Führungen von 4:1 und 5:3 sieht es anfangs gut aus für Stammheim. Nach diesem Zwischenstand gelang Oberndorf jedoch ein Acht-Punkte-Lauf und damit der Satzgewinn zum 1:0. Im zweiten Satz bekommt Stammheim anfangs kein Bein auf den Boden und sieht sich ganz schnell einem 2:8-Rückstand gegenüber. Dieses Defizit kann die Bork-Fünf auch nicht mehr aufholen. Etwas kämpferischer startet Stammheim dann in den dritten Satz und findet jetzt offensiv deutlich besser ins Spiel. In Summe eine Leistungssteigerung lässt diesen Satz für den neutralen Zuschauer auf Augenhöhe erscheinen und so sichert sich der TVS den für die Moral wichtigen Satz vor der Pause zum 1:2. Nach der 10-minütigen Unterbrechung wiederholen sich dann jedoch die Geschehnisse aus den ersten beiden Sätzen. Schweinfurt spielt in den entscheidenenden Situationen abgezockter und cleverer und Fabian Sagstetter dominiert im Angriff mehr und mehr zugunsten der Unterfranken. Lediglich im fünften Satz, in dem beide Teams auf Augenhöhe marschieren kann Stammheim beim 11:13 den Ausgang knapp gestalten. Nach rund 90 Minuten Spielzeit sichert Sagstetter seinem Team den nie gefährdeten 5:1-Auswärtserfolg in Stammheim.

Stammheim-Jogi Bork nach dem Spiel: „Wir müssen uns nicht fehlenden Einsatz oder fehlende Moral vorwerfen, wir haben sechs Sätze lang gekämpft. Ich bin zufrieden mit der Leistung.

Nach dem Ausfall von Ueli Reissner schlägt das Verletzungspech ein zweites Mal bei den Stuttgartern zu. Jan Ehrhardt zieht sich einen Bruch des Wadenbeins und Riss des Synthesmosebandes im Training zu, und fällt für den Rest der Hallenrunde aus. Gute Besserung!

TV Hohenklingen – TSV Calw 1 : 5 

Mit Michael Krauß und dem kaum minder erfahrenen Spielertrainer Markus Schweigert in der Offensive war der TV Hohenklingen angetreten, das Duell der Neulinge für sich zu entscheiden. Der Calwer Trainer Thomas Stoll konnte personell wieder aus dem Vollen schöpfen und stellte das Team auf, das den Premierensieg gegen Vaihingen/Enz (5:4) eingefahren hatte – mit Bernd Bodler und dem Schweizer Nationalspieler Raphael Schlattinger (Schlag), Nick Stoll (Mitte), Philipp Kübler und Marco Stoll (Abwehr). Die Stimmung der heimischen Fans unter den rund 150 Zuschauern stieg, als der TV Hohenklingen 4:1 in Führung ging. Dann setzte Schlattinger sein zuletzt so druckvolles, aber auch sehr sicher gewordenes Angriffsspiel um. Mit einem sensationellen Trickball und dem fünften Punktgewinn in Serie brachte er die Calwer in Führung (6:4) und nervte den Gegner mit unterschnittenen Angriffen. Kübler und Marco Stoll widerstanden sicher Krauß‘ Angriffen. Der TSV Calw brachte den ersten Satz locker über die Bühne (11:7). Wer nun glaubte, der TVH würde die Schlagzahl erhöhen, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, der TSV Calw spielte sich in einen Rausch. Vor allem Nick Stoll überzeugte mit Klasse-Paraden und blitzsauberen Zuspielen. Wurde Schlattinger neutralisiert, so punktete Bodler – mal lang, mal kurz oder mit starken Blockaktionen. Der TSV Calw gewann den zweiten Satz souverän 11:3. Auch im dritten Durchgang blieb die Partie einseitig: 11:5, der TSV Calw führte nach nur 27 Minuten mit 3:0 Sätzen. Satz vier begann mit einem Schlagabtausch bis zum 4:4, ehe zwei unglückliche Entscheidungen die Calwer aus dem Tritt brachten. Der TV Hohenklingen nutzte die Chance und verkürzte nach Sätzen auf 1:3 Sätze. Im fünften Durchgang erwischte der TV Hohenklingen erneut den besseren Start doch nach dem 6:4 waren die Calwer wieder voll da und holten sieben Punkte in Folge zum 11:6. Nach etwas über einer Stunde Spielzeit brachte ein Blockwinner die Entscheidung zu Gunsten des TSV Calw.

TV Vaihingen/Enz – TV SW-Oberndorf 1 : 5

Der TVV geht innerhalb von 22 Stunden zwei Mal unter die Leine – kann aber auch gegen den TVO keine weiteren Punkte einfahren. Der TVO startet Sonntags mit Oliver Bauer im Angriff. Der TVV hat den besseren Start in die Partie und kann sich auf 5:2 absetzen es dauert aber nicht lange und der TVO hat die Führung egalisiert und selbst übernommen. Satz 1+2 gehen an den TVO – noch vor der Satzpause kann sich der TVV vier Satzbälle zum 10:6 erspielen, diese aber nicht nutzen und der TVO geht mit einer berhigenden 0:3 Satzführung in den Pausentee. Im vierten Satz dann wieder ein enges Geschehen und Hoffnungsfunke für den TVV der sich den Satz mit 12:10 sichern kann. Schweinfurt aber einfach abgeklärter und stabiler die sich in den Sätzen fünf und sechs keine Schwächephase mehr erlauben

Maximilian Lutz (TVO): „Ser Saisonstart kann sich sehen lassen, jetzt liegt es an uns was daraus zu machen“

TV 1880 Käfertal – FBC Offenburg 3 : 5

Der TV Käfertal startet mit den Zuschauern im Rücken sehr sicher und druckvoll in die Partie. Mit zwei mal 11:5 stezt sich der TVK ab – erst im dritten Satz kann der FBC mit einem deutlichen 2:11 ein Ausrufezeichen setzen. Es geht in die 10 minütige Satzpause, ab diesem Zeitpunkt ist es ein offener Schlagabtausch den die Gastgeber mit 11:9 für sich entscheiden können. Eine 3:1 Satzführung kann man als komfortabel bezeichnen. Der FBC drückt nun mehr und mehr auf das Tempo und der TVK bringt sich auch selbst mehr und mehr um den Lohn seiner Arbeit. Mit 1:11 und 2:11 kann der FBC gleich ziehen und es geht in die zweite Auszeit – auch im Anschluss ist es ein offener Satz in dem beide Mannschaften Satzbälle haben, aber der FBC diese dann nutzt. Im achten Satz dann ein FBC im Eilzugtempo der nicht mehr aufzuhalten ist. Auch dem TVK wird bis zum Ende des Spieljahres 2017 ein wichtiger Baustein fehlen – Eine Bänderverletzung setzt zur Zeit Nick, Trinemeyer außer Gefecht.

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