Schneverdingen jubelt bei Champions Cup – Drei weitere Podestplätze für deutsche Teams

Die Faustballerinnen des TV Jahn Schneverdingen haben den Titel beim Champions Cup der Frauen gewonnen. In Widnau feierte das Team aus Niedersachsen nach 2021 den zweiten europäischen Feld-Triumph in Folge. Im Endspiel bezwangen die Heidschnucken Askö Seekirchen (Österreich) mit 3:2. Bronze gewann der TSV Calw, der im Spiel um Platz drei den TSV Dennach mit 3:2 bezwang. Bei den Männern verpasste der TSV Pfungstadt den Titelgewinn. Im Endspiel mussten sich die Südhessen gegen den alten und neuen Champions Cup-Sieger Union Tigers Vöcklabruck (Österreich) mit 1:3 geschlagen geben. Der zweite deutsche Vertreter, TSV Hagen 1860, jubelte über Bronze.

Frauen

Es waren keine guten Vorzeichen, mit denen der amtierende Deutsche Meister aus Schneverdingen in den Champions Cup in der Schweiz gestartet war. Ohne die beiden World Games-Siegerinnen Helle Großmann und Theresa Schröder (beide verletzt) und U18-Weltmeisterin Zoe Kleiböhmer (private Gründe) waren die Heidschnucken in die Mission Titelverteidigung gestartet. Doch am Freitag machte sich das Fehlen kaum bemerkbar. Das Auftakt-Duell mit Askö Seekirchen war zwar knapp, wurde aber ebenso ohne Satzverlust gewonnen (15:14, 12:10) wie die Spiele gegen die beiden schweizer Vertreter TSV Jona (11:7, 14:12) und FB Neuendorf (11:7, 11:3).

Somit kam es am Samstag zu einem spannenden Halbfinale gegen den deutschen Südmeister TSV Dennach. Schneverdingen legte vor (11:7), Dennach glich direkt wieder aus (13:11). Doch in den zwei spanenden folgenden Sätzen behielten die Heidschnucken die Oberhand (13:11, 12:10). Nichts für schwache Nerven war auch das Endspiel gegen Askö Seekirchen. Zweimal legte Schneverdingen vor, beide Male gelang dem österreichischen Vizemeister von 2021 der Ausgleich (11:6, 8:11, 11:6, 12:14). Im Entscheidungssatz machte der TV Jahn dann schnell alles klar (11:3) und jubelte wie schon 2021 erneut ganz oben auf dem Podest.

Im rein deutschen Bronze-Spiel setzte sich derweil der TSV Calw gegen den TSV Dennach durch. In den beiden Duellen in der Bundesliga-Süd hatten die Calwer Löwinnen beide Male das Nachsehen. In Widnau erwischten sie den besseren Start in die Partie (11:8), ehe Dennach das Zepter in die Hand nahm (11:3, 11:4). Für die Vorentscheidung sorgten die Pink Ladies damit aber nicht. Denn Calw kämpfte sich nicht nur in den Entscheidungssatz (11:7), sondern behielt auch hier die Nerven. Beim 10:9 hatte Dennach Matchball, doch durch zwei Eigenfehler wendete sich das Blatt. Stattdessen hatte nun Calw alle Chance – und nutzte sie sofort. Henriette Schell spielte einen Ball lang durch die Mitte und ließ den TSV Calw über die Europacup-Bronzemedaille jubeln. Zum ersten Mal beim Champions Cup auf dem Feld jubelte Calw somit auf dem Podest. Dennach verpasste dagegen zum ersten Mal seit 2014 Edelmetall.

Bereits beim ersten Aufeinandertreffen in der Vorrunde am Freitagnachmittag hatte Calw das enge Duell mit Dennach bereits für sich entschieden (10:12, 11:9, 11:9) und mit Erfolgen gegen Union Nussbach (14:12, 9:11, 11:6) und SVD Diepoldsau-Schmitter (11:4, 11:8) Platz eins in der Vorrundengruppe perfekt gemacht. Dennach gewann die Begegnungen gegen Diepoldsau-Schmitter (9:11, 12:10, 11:7) und Nussbach (11:5, 11:3) ebenfalls und zog als Gruppenzweiter ins Halbfinale ein. Hier mussten sich beide Mannschaften dann aber geschlagen geben. Dennach verlor gegen Schneverdingen, Calw fand beim 0:3 (7:11, 9:11, 8:11) gegen Askö Seekirchen kaum ins Spiel.

Männer

Wie schon 2021 verpasste Seriensieger TSV Pfungstadt auch 2022 den Gewinn der europäischen Krone. Dabei startete das Team von Trainer Dieter Thomas recht souverän in das Turnier, gewann das spätere Final-Duell gegen Vöcklabruck mit 2:1 (10:12, 11:7, 11:5) und setzte sich im Anschluss auch gegen die FG Elgg-Ettenhausen (11:4, 11:6) und Faustball Widnau (11:2, 11:6) durch. Im Halbfinale hatte der TSV gegen AWN TV Enns, trotz zwischenzeitlichem 1:1-Ausgleich, wenig Mühe und zog mit 3:1 (11:6, 6:11, 11:5, 11:7) ins Finale ein. Hier lief es für Pfungstadt dann nicht wirklich nach Plan. Schnell gerieten die Südhessen ins Hintertreffen (6:11), schafften dann aber den Ausgleich (11:9). Doch die Wende war damit nicht geschafft. Stattdessen kehrten die Österreicher in die Erfolgsspur zurück und bejubelten mit 11:9 und 11:7 den zweiten Feld-Titel in Folge.

Gemeinsam mit dem TSV Pfungstadt stand auch der TSV Hagen 1860 auf dem Podest – und das mit der Bronzemedaille um den Hals. 20 Jahre hatten die Westfalen darauf warten müssen, um wieder am Europacup teilzunehmen. In Widnau legte Hagen dann ein beeindruckendes Turnier hin, musste sich nur im Halbfinale geschlagen geben. Zuvor war der TSV mit weißer Weste durch die Vorrunde marschiert, gewann die drei Begegnungen gegen den STV Oberentfelden (11:2, 11:8), Compact Freistadt (15:13, 11:9) und AWN TV Enns (11:6, 11:3) ohne einen Satzverlust. Im Halbfinale lieferten sich die Sechziger dann einen offenen Schlagabtausch mit Titelverteidiger Union Tigers Vöcklabruck. Einen Satzrückstand (8:11) drehte das Team um Hauptangreifer Philip Hofmann dabei in eine 2:1 (11:9, 11:9)-Führung um. Doch beim 11:6 und 11:8 der Tigers musste sich Hagen doch knapp geschlagen geben. Die Trauer über das verpasste Finale dürfte aber nicht allzu lang angehalten haben. Nur kurze Zeit später machte der TSV Hagen im erneuten Aufeinandertreffen mit Enns kurzen Prozess (11:4, 11:8, 11:7) und feierte den europäischen Podestplatz.

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