Punkteteilung in Schwarzwald-Derbys: Calw und Unterhaugstett gewinnen Heimspiele
Mannheim (DFBL/aga). Zum Start in die Weihnachtspause scheinen die Rollen in der 1. Bundesliga Süd der Männer verteilt zu sein. Während der TSV Pfungstadt ungeschlagen an der Tabellenspitze steht, kämpfen der TV Vaihingen/Enz und der TV Käfertal um Platz zwei. Der TSV Calw und TV Unterhaugstett befinden sich in Lauerstellung. Um den Klassenerhalt kämpfen aktuell der TV Augsburg, TV Waibstadt und TV Schweinfurt-Oberndorf.
Ein Blick auf die Spiele vom letzten Wochenende in 2021:
TV Augsburg – TV SW-Oberndorf 2:5 (11:5, 3:11, 7:11, 11:2, 4:11, 7:11, 3:11)
Ganz wichtige Punkte für den TVO vor den Toren von München. Nach 2:2 in Sätzen konnte sich der TVO stabilisieren und brachte 2 Zähler mit nach Franken.
TSV Pfungstadt – TV 1880 Käfertal 5:1 (8:11, 11:6, 11:6, 11:7, 11:4, 11:7)
Im ersten Satz präsentierte sich der TVK in Topform und konnte dem TSV lange Zeit mehr als Paroli bieten. Marcel Stoklasa traf so gut wie alles in der Pfungstädter Halle und der TSV kam nicht in Tritt. Im zweiten Satz dann, ebenfalls Raketenstart der Mannheimer die schon mit 1:4 führten, und auf der Welle wie in einen Rausch spielten. Dann ging nichts mehr auf Seiten des TVK’s und man musste über weite Strecken den TSV deutlich ziehen lassen.
TSV Calw : TV Unterhaugstett 5:0 (11:5, 11:5, 11:5, 11:7, 11:6)
TV Unterhaugstett : TSV Calw 5:1 (11:4, 11:7, 12:10, 11:3, 9:11, 11:8)
Am letzten Wochenende zeigten die Calwer Löwen zwei Gesichter beim Doppel-Derby gegen den TV Unterhaugstett. Am Samstag bissig, aggressiv, hochkonzentriert und erfolgreich in der eigenen Halle (5:0), tags darauf in Bad Liebenzell chancenlos gegen den TVU, der sich nun seinerseits sehr sicher präsentierte und mit einem 5:1 über den TSV Calw revanchierte.
Heiße Stimmung in der Walter-Lindner-Halle: Der Lärmpegel war hoch und die Calwer Löwen “heiß” auf das erste Derby dieser Runde. Mit einem klaren 5:0 (11:5, 11:5, 11:5, 11:7, 11:6) gewann der TSV sein Heimspiel gegen den TV Unterhaugstett und überzeugte dabei auf ganzer Linie. Die beiden Angreifer Raphael Schlattinger und Nico Stoll, Zuspieler Philipp Kübler sowie Heiko Bestle und Marco Stoll in der Abwehr ließen absolut nichts anbrennen. Auf der anderen Seite fehlte Michael Ochner und Robin Gensheimer im TVU-Angriff der notwendige Druck, um die Calwer in Verlegenheit zu bringen. Raphael Schlattinger, der immer wieder angespielt wurde, wehrte hervorragend ab. Und Nico Stoll gab nicht nur den sicheren Zweitangreifer, er punktete mehrfach – auch in Blocksituationen.Philipp Kübler kratzte auch schwierige Kurzbälle noch vom Hallenboden und der Abwehr rutschte kein einziger Ball über den Arm.
Einen Tag später hatte sich das Blatt dann komplett in Richtung TVU gewendet. Nach 4:0-Führung ließen sich die Hausherren auch vom zwischenzeitlichen Satzgewinn des TSV nicht beeindrucken und revanchierten sich nur einen Tag später für die Niederlage aus dem Hinspiel.
TV Vaihingen/Enz – TV Waibstadt 5:3 (8:11, 11:6, 11:8, 9:11, 7:11, 11:4, 11:3, 11:6)
Dass Markus Knodel von Punkten für den Klassenerhalt spricht, ist – zumindest für diese Spielzeit – Geschichte. Der TV Vaihingen hat nicht nur deutlich den Klassenerhalt geschafft, sondern überwintert als Tabellenzweiter und nimmt sogar Kurs auf die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft. Am Samstag verbuchten die Faustballer des TVV einen 5:3-Erfolg in eigener Halle gegen den TV Waibstadt. Den ersten Satz gaben die Vaihinger ab, und nachdem sie das Ergebnis in eine 2:1-Satz-Führung gedreht hatten, lagen sie plötzlich wieder mit 2:3 zurück. Doch ab da ließen sie gar nichts mehr anbrennen und zeigten ihr bestes Spiel. Der Anfang indes war etwas zäh. Gleich mit 0:5 ins Spiel gegen den Drittletzten der Südstaffel zu starten, das hatten sich die Gastgeber deutlich anders vorgestellt. Knodel nahm eine Auszeit. Johannes Jungclaussen machte einen direkten Punkt aus der Angabe zum 1:5, doch kurz drauf stand es 1:8 aus Vaihinger Sicht. Erst jetzt, als es beinahe zu spät war, gelangen auch den Gastgebern Punkte. „Am Anfang hatte Jaro Jungclaussen gar keinen Ball bekommen, auch wenn er immer noch dran war“, analysiert der TVV-Trainer. „Aber auch aus fünf Angaben haben wir keinen einzigen Punkt hinbekommen.“ Derweil zeigten sich die Gäste aus Waibstadt voll fokussiert und leisteten sich keinen Ausrutscher – zumindest nicht in der Anfangsphase. Vaihingen holte auf 4:8 und 5:10 auf, ehe der TV Waibstadt seinen vierten Satzball zum 11:8-Erfolg verwandelte. Dass die Vaihinger nie aufgaben, auch wenn sie scheinbar aussichtslos zurücklagen oder gerade einen Satz verloren hatten, zeichnete sie auch am Samstagabend wieder aus – ebenso wie die Tatsache, dass sie eine gute Serie nicht konsequent über zwei oder drei Sätze durchhielten. Beim TV Waibstadt war es vor allem Maximilian Brandt, der mit seinen knallharten Schlägen die Vaihinger Abwehrreihen unter Druck setzte. Dabei zeigte er nicht nur ordentlich Wumms beim Schlag, sondern nutzte an diesem Abend auch die komplette Fläche des Spielfelds aus. „Viele Bälle sind an die Linien gegangen“, sagt Knodel über das Erfolgsrezept der Gäste.
Johannes Jungclaussen, beim TVV am Erstschlag, nutzte ebenfalls das ganze Feld, zeitweise auch ein bisschen mehr. Im zweiten Durchgang setzte er den ersten Schlag kurz hinter der Leine beinahe auf die Seitenauslinie – 1:0. Der zweite geriet zwar zu lang, aber dermaßen druckvoll, dass Waibstadts Kai Braun nicht mehr ausweichen konnte – 2:0. Der Satz ging ungefährdet mit 11:6 an die Gastgeber. Im dritten führten sie ebenfalls schon klar mit 7:3, doch dann lag der TVV plötzlich nur noch mit 7:6 vorne. Danach kam kaum noch ein Spiel zustande, weil beide Seiten ihre Angaben für direkte Punkte nutzten. Vaihingen schaukelte den Satz mit 11:8 nach Hause.Nach der ersten Pause fand der TVV zunächst nicht ins Spiel. Zunächst punktete der Gegner, dann nahm Knodel eine Auszeit. Vaihingen drehte einen 1:5-Rückstand zum 7:5. Doch dann gelang Waibstadt ein Punkt, während Johannes Jungclaussen drei Angaben in Folge links ins Aus, in die Leine und rechts ins Aus schlug. Er nahm trotzdem keine Kraft raus, und die vierte schlug dann auch zum direkten Punktgewinn im Feld ein. Den Satz holte dennoch Waibstadt mit 11:9. Und auch im folgenden verwerteten die Gastgeber eine 7:5-Führung nicht, sondern verloren mit 7:11. „Da hätte das Spiel kippen können“, berichtet Knodel. „Aber wir kommen auch nach solchen Rückschlägen immer wieder zurück.“ Und von da an ließen die Vaihinger gar nichts mehr anbrennen. „Gegen Ende haben wir auch die Lücken so getroffen, wie wir es vorhatten“.
Zwischenstand
Es hat den Anschein, das die Tabelle Konturen annimmt. Pfungstadt befindet sich vor dem TV Vaihingen/Enz und dem TV Käfertal. Um den zweiten Platz kann es noch einmal spannend werden, da beide Mannschaften noch das Rückspiel gegeneinander bestreiten müssen. Im Niemandsland der Tabelle mit 8:8 Punkten befinden sich der TSV Calw und der TV Unterhaugstett, die nach oben nur noch mit theoretischen Chancen sind und nach unten bereits vier Punkte Abstand haben. Waibstadt konnte sich nach zuletzt zwei Siegen wieder berappeln und den verletzungsgebeutelten TV Schweinfurt/Oberndorf mit in die Gefahrenzone ziehen. Für den TV Augsburg ist die Luft schon sehr dünn – die Fuggerstädter haben weitere vier Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz.
Am Wochenende 8. und 9 Januar steigt in Pfungstadt der Halleneuropacup, an dem neben dem gastgebenden TSV auch der TV Käfertal teilnimmt. Die Bundesligasaison wird am 15. Januar fortgesetzt.
Zurück