Pink Ladies krallen sich Gold
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Der TSV Dennach ist am Ziel: deutscher Meister in der eigenen Halle, der erste Indoor-Meistertitel seit sieben Jahren – hochverdient und souverän.
TSV Calw – TSV Dennach 1:3
(6:11, 11:8, 4:11, 9:11)
Mit einer über weite Strecken starken Leistung in der Abwehr, blitzsauberen Zuspielen von Regisseurin Anna-Lisa Aldinger und seinem variablen Angriff setzte sich der Favorit gegen den aufmüpfigen TSV Calw souverän durch. Der hatte sich vehement gegen die Niederlage stemmte.
Dennach setzte in der Abwehr auf Denise Zeiher und auf der linken Abwehrseite erneut auf Martina Bortolotto, im Angriff aufs Paradeduo Sonja Pfrommer/Pia Neuefeind, Calw auf seine am Vormittag erfolgreiche Formation. Bis zum 5:5 war das Spiel offen, dann setzte sich Dennach mit klaren Aktionen ab und ging in Satzführung.
Satz 2 war Unterhaltung pur, ein Spiel auf Augenhöhe, beide Teams „on fire“. Einmal mehr übernahm Pia Neuefeind die Hauptrolle bei den Pink Ladies im Angriff, auf der anderen Seite setzten Fenja Stallecker und Henriette Schell auf Arbeitsteilung. Dennach machte allerdings seinen letzten Ballgewinn zur 8:7-Führung, dann drehte Calw mit starken Abwehraktionen auf. Samantha Lubik hechtete auf die Tribüne, Laura Flörchinger an die Wand und die pfeilschnelle Ida Hollmann holte die Kurzbälle. Schell vollendete zum 1:1-Ausgleich.
Dann schienen die Kräfte beim TSV Calw langsam auszugehen. Der dritte Satz ging klar an den Favoriten. Dennachs Pia Neuefeind nutzte jede Chance konsequent, während sich auf der anderen Seite Henriette Schell an der gegnerischen Abwehr abarbeitete. Auch Sonja Pfrommer trug nun zunehmend zur stetig wachsenden Führung und Dominanz Dennachs bei. Mit einem typischen Spielzug – saubere Abwehr von Denise Zeiher, perfektes Zuspiel von Aldinger und krachender Schlag von Pfrommer – ging das Heimteam mit 2:1 Sätzen in Führung.
Danach schien es schnell zu gehen. Die Calwerinnen mit den angeschlagenen Hollmann und Schell kamen gefühlt auf dem Zahnfleisch daher. Laura Nonnenmann wurde noch für Fenja Stallecker eingewechselt, Laura Flörchinger nach vorn eingerückt, um Kurzbälle abzugreifen. Tatsächlich bäumte sich Calw noch einmal auf, kam von 0:6 bis auf 5:7 und 7:9 heran, wehrte auch noch zwei Matchbälle Dennachs ab. Dann versenkte Neuefeind konsequent an der Seitenwand und ihr Team fand sich in einer pinkfarbenen Jubeltraube wieder. Der TSV Dennach ist hochverdient neuer deutscher Meister, der TSV Calw hat seine Medaillensammlung der letzten sechs Meisterschaften auf nun je zweimal Gold, Silber und Bronze ausgebaut.
Anna-Lisa Aldinger, Dennach: „Das war eine rundum gelungene Veranstaltung von vorn bis zum Ende. Super Stimmung, megatolle Spiele. Gegen Calw ist es uns teilweise gelungen, unser Spiel durchzuziehen. Es ist aber auch faszinierend, was Henriette Schell mit ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte aus sich rausgeholt hat. Bei uns ergänzen sich alle, in Angriff wie in der Abwehr, wunderbar.“
Laura Flörchinger, Calw: „Das war unfassbar schön, dieses Turnier. Wir sind gestern wieder etwas spät aufgewacht, aber das war vielleicht gut so. Unseren Halbfinalgegner TV Segnitz kennen wir gut und wir konnten unsere Vorteile ausspielen. Im Endspiel war dann nicht mehr rauszuholen, Dennach war einfach besser und wir gönnen ihnen den Erfolg vor dem eigenen Publikum.“
TSV Calw: Henriette Schell, Laura Flörchinger, Ida Hollmann, Fenja Stallecker, Samantha Lubik, Laura Nonnenmann, Elisa Becht, Julia Maier, Leonie Pfrommer; Trainer: Johannes Jungclaussen, Raphael Schlattinger.
Deutscher Meister TSV Dennach: Denise Zeiher, Pia Neuefeind, Sonja Pfrommer, Maya Mehle, Anna-Lisa Aldinger, Martina Bortolotto, Ann-Kathrin Motteler; Betreuer: Michael Ochner.