Favorit stürmt wieder an die Spitze

Schweinfurt gelingt Auftaktsieg (Foto: Christian Eschner)

Pfungstadt (DFBL/aga). Nach dem ersten Doppelspieltag der Männer-Bundesliga Süd stellt sich die Tabelle noch ein wenig verzerrt dar. Pfungstadt liegt in Front, der TV Wünschmichelbach in Lauerstellung. Widrige Wetterverhältnisse, viel Regen, Wind und noch schwer zu bespielende Plätze machten es den Akteuren nicht gerade leicht auf Punktejagd zu gehen. Sonnescreme konnte man getrost zu Hause lassen. In Waldrennach wurde sogar Glühwein ausgeschenkt

TV Schweinfurt-Oberndorf – TV 1865 Waibstadt
5:2 (11:9, 9:11, 11:8, 11:8, 11:9, 9:11, 12:10)

Rund 80 Zuschauer waren gekommen um zu sehen, wie die neu aufgestellte Schweinfurter Mannschaft in die Saison startet. Die Oberndorfer Jungs schlugen sich wacker und sicherten sich mit dem 5:2-Heimsieg die ersten Punkte gegen den Aufsteiger TV Waibstadt. Der erste Satz sah zunächst den Gast mit 5:2 in Führung. Danach kam Oberndorf besser ins Spiel und mit fünf erzielten Bällen zur 7:5 Führung. Der Satz verlief dann ausgeglichen bis zum 8:8 bevor der TVO beim 10:8 Satzball hatte. Waibstadt konnte diesen jedoch abwehren – aber mit dem zweiten Satzball kam der Gastgeber mit 11:9 zum Satzgewinn.Im zweiten Satz ging das Spiel hin und her. Durch Abwehrschwächen und unnötige Fehler auf beiden Seiten gelang es bis zum 8:8 keiner Mannschaft, sich abzusetzen. Waibstadt nutzte zwei Fehler der Oberndorfer zum 10:8 und hatte Satzball, der abgewehrt wurde. Mit dem zweiten Satzball holte der Gegner sich den Ausgleich. Der dritte Satz sah einen TVO der durch starke Abwehr- und Angriffsleistungen zur 8:1 Führung kam. Doch plötzlich Sand im Getriebe der TVOler, unerklärliche Fehler ließen Waibstadt auf 8:9 herankommen. Mit den beiden Punkten zum 11:8 wurde der Satzgewinn perfekt gemacht und mit dem 2:1 ging es in die Satzpause. Im vierten Satz gab es in den Spielzügen Höhen und Tiefen, beide Mannschaften brachten sich gegenseitig durch Eigenfehler immer wieder ins Spiel, das bis zum 7:7 keinen im Vorteil sah. Nach der kurzfristigen Führung durch Waibstadt kam der TVO auf und holte mit vier erzielten Punkten in Folge die 3:1 Führung mit dem 11:8 Satzgewinn. Die Sätze fünf und sechs waren identisch mit dem vorherigen Satz. Man merkte den Oberndorfer Jungs, bei denen inzwischen Oli Bauer und Jens Scheiffele im Spiel waren, an, dass noch einiges für eine kompakte Mannschaftsleistung zu tun ist, während es für Waibstadt sicherlich schwer wird, als Neuling die Klasse zu halten. So entschied man sich die Sätze zu teilen. Der fünfte Satz ging mit 11:9 an den TVO, während der Gast den sechsten Satz, ebenfalls mit 11:9, für sich entschied. Mit der 4:2 Führung für Oberndorf ging es in die zweite Satzpause. Im siebten Satz ging es dann weiter bis zum 10:10 bevor die TVO-ler mit zwei erzielten Punkten den 12:10 Satzgewinn sicherten und mit dem 5:2 sich die ersten Punkte holten.

TVO-Trainer Joachim Sagstetter: „Es gibt noch vieles zu tun, man merkte der Mannschaft an, dass die Neuformierung noch nicht ganz umgesetzt wurde, doch die Jungs werden alles tun um das vorhandene Potential abzurufen.“

FBC Offenburg – TSV Pfungstadt
0:5 (6: 11, 7:11, 8:11, 6:11, 6:11)

Bei nasskühlen äußeren Bedingungen startete die Partie gegen den TSV Pfungstadt, der mit insgesamt vier Nationalspielern in Bestbesetzung antrat. Zu Beginn entwickelte sich ein reines Angabenduell zwischen Sven Muckle und seinem Pendant Patrick Thomas. Hier behielt der Hesse zunächst die Oberhand, dem im gesamten Spiel kein einziger Angabenfehler unterlief. Die Offenburger Offensive musste dem druckvollen Pfungstädter Angriffsspiel mit hohem Risiko entgegentreten. Dies führte in einigen Fällen allerdings zu Fehlern und somit einfachen Punkte für den amtierenden deutschen Meister. Der erste Spielabschnitt ging klar an die Hessen. Auch im zweiten Durchgang war die fehlende Kaltschnäuzigkeit der Unterschied zwischen beiden Teams: „Im Spiel gegen den TSV Pfungstadt bekommt man aufgrund der Klasse des Spitzenteams nur wenige Chancen. Wenn man etwas Zählbares holen will, muss man diese Möglichkeiten nutzen. Das haben wir heute verpasst“, analysierte Abwehrspieler Mark Bohro die Partie. Im weiteren Verlauf gelang es beiden Teams die Angriffe öfter abzuwehren, so dass den Zuschauern im Männerbadstadion nun vermehrt schöne Spielzüge geboten wurden. Nichtsdestotrotz konnte der Schwung der Hessen nicht gestört werden. FBC-Trainer Birthe Lilienthal nutzte die Gelegenheit und nahm in ihrem Team einige Veränderungen vor, um unterschiedliche Varianten für die kommende Saison auszuprobieren. So übernahm beispielsweise Stefan Konprecht die Angabe von Sven Muckle und erfüllte seine Aufgabe zufriedenstellend. Auch gab FBC-Neuzugang Marius Riffel sein Debüt im Offenburger Dress und fügte sich gut in das Bundesligateam ein.

TV Vaihingen/Enz  –  MTV Rosenheim
5:2 (10:12, 13:11, 11:9, 12:10, 9:11, 11:4, 11:8)

Rosenheim tat sich entsprechend der Saisonvorbereitung schwer beim TV Vaihingen/Enz. Den ersten Durchgang sicherte man sich mit Unterstützung durch Fehler im Vaihinger Angriffsspiel knapp mit 12:10. Im zweiten Satz hatte man beim 8:5 schon einen komfortablen Vorsprung, konnte seine Chancen aber nicht effektiv nutzen und ließ die Gastgeber aufschließen und letztendlich sogar den Satz gewinnen. Mit etwas Ärger darüber begann der folgende Satz mit einem klassischen Fahlstart. Den Anfänglichen Rückstand von 1:4 konnte man nicht mehr egalisieren und musste den 1:2 Satzrückstand hinnehmen. Durchgang 4 und 5 waren von beiden Seiten hart umkämpft. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen und jedes Team konnte einen Satz für sich gewinnen. In den folgenden Sätzen hatte Rosenheim jedoch immer das Nachsehen, da Vaihingen sehr stabil aus der Abwehr heraus agierte und dadurch immer wieder in optimale Angriffspositionen kam, die effektiv genutzt wurden. Mit 11:4 und 11:8 ließen sich die Schwaben die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und verbuchten die 2 Punkte für sich.

TV Waldrennach –  TV Wünschmichelbach
1:5 (6:11, 5:11, 7:11, 11:8, 1:11, 7:11)

Ca. 200 Zuschauer waren in Waldrennach zu Gast, als sich die Horrebler ihrem Heimpublikum präsentierten. Schwierige Windverhältnisse, ein Platz mit dichtem Bewuchs und einigen Unebenheiten machte es beiden Mannschaften nicht leicht. Trotz mehrmaliger Wechsel im Angriffsspiel der Waldrennacher, war dieses über weite Strecken zu fehleranfällig und mit wenig Durchschlagskraft ausgestattet. Die Abwehr in der Umklammerung der Wünschmichelbacher Angriffsreihe – konnte kaum Luft holen und selbst eigene Aktionen starten. Wünschmichelbach wie aus einem Guss, nur im vierten Satz verlor man kurz den Faden als der Wind dann gehörig durch das Stadion pfiff. Über eine solide Abwehrleistung wurde der Angriff immer wieder mit sehr guten Schusszuspielen gefüttert – und dieser lies dann fast keine Chance ungenutzt.

TV 1865 Waibstadt –  MTV Rosenheim
3:5 (11:9, 7:11, 11:7, 9:11, 8:11, 11:5, 9:11, 7:11)

Abdilaziz Lamharraf pausierte aufgrund von Schulterschmerzen. Für ihn rückte Thomas Schenk zu Lothar Kiermaier und Christian Weiß in die Abwehrreihe. Das Angriffsduo bildete Patrick Schiep und Steve Schmutzler. Der TVW zeigte sich in guter Verfassung und stellte die Rosenheimer Verteidigungsreihe bei nassem Wetter vor schwierige Aufgaben. Verdient ging der erste Satz an den Aufsteiger. Nach einem phasenweise sehr guten zweiten Satz und dem Satzausgleich brachte man im dritten Satz keinen Fuß auf den Boden. Erneut sah man sich im Rosenheimer Lager in Rückstand. Auch nach der Pause kommt man erstmal nicht ins Spiel, liegt 0:4 zurück. Dann unterlaufen den Hausherren Fehler, Rosenheim schließt auf und sichert sich beim 10:6 vier Satzbälle. Erst mit dem Vierten ist der Satzausgleich wiederhergestellt. Der fünfte Satz startete ausgeglichen, bis sich Mitte des Satzes der MTV einen Dreipunktevorsprung sicherte, den man bis zum 3:2 behauptete. Euphorisch wollte man seinen Vorsprung ausbauen, konnte im folgenden Satz dem TV Waibstadt nicht entgegensetzen. Diese punkteten nahezu aus jeder Situation nach Belieben. Ausgeglichen ging es in die letzte Pause. Nach dieser zeigte der MTV, dass man in den entscheidenden Phasen noch immer eine Leistungssteigerung abrufen kann. Spektakuläre Abwehraktionen machten es den Hausherren schwer zum direkten Punkterfolg zu kommen. Im vorletzten Satz konnte sich dennoch kein Team mehr als zwei Bälle absetzen. Die Oberbayern agierten etwas souveräner und sicherten sich diesen vielleicht vorentscheidenden Satz. Im letzten Durchgang ließen die MTV‘ler dann keinen Zweifel mehr daran, wer diese Punkte für sich verbuchen würde.

TSV Pfungstadt – TV Waldrennach
5:0 (11:6, 11:7, 11:8, 11:4, 11:5)

Klare Sache in Pfungstadt! Mit dem Optimum von 4:0 Punkten und 10:0 Sätzen in die Saison gestartet. Der TSV sehr dominant im gesamten Verlauf. Wenigstens startete das Spiel bei trockenen Bedingungen, hätte die Sache aber auch nicht einfacher auf nassem Rasen gemacht. Wichtig für den Aufsteiger, dass alle Spieler des 9er Kaders Einsatzzeit erhalten.

TV Wünschmichelbach  –  FBC Offenburg
5:2 (11:7, 8:11, 12:10, 11:6, 9:11, 11:9, 12:10)

Das „badische Derby“ hielt was es im Vorfeld versprach! Eine ganz enge Kiste zwischen den beiden Mannschaften die sich bei einer Nettospielzeit von 2h nichts schenkten. Permanter Regen auf der Anlage machte es den Abwehrreihen nicht gerade leicht ihre Angreifer in Position zu bringen. Wünschmichelbach startete mit dem Sieg aus dem Vortag im Rücken etwas konstanter in die Partie und konnte den ersten Satz für sich verbuchen. Der FBC konnte dann im zweiten Durchgang den Spieß umdrehen – ab dem dritten Satz hatten sich dann die Defensivkünstler auf die schwierigen Umstände eingestellt, und ein ums andere mal spektakuläre Rettungsaktionen auf beiden Seiten ermöglicht. Wünschmichelbach schlug daraus als erstes Kapital und ging mit 2:1 in die erste Satzpause – im vierten Satz konnte die TVW fünf dann nachlegen. Der FBC angetrieben durch den Neuzugang Marius Riffel und Sven Muckle dann mit starken Aktionen und mit dem Gewinn des Anschlussatzes wieder in Schlagdistanz – im vierten Satz bringt der TVW sich mit 6:2 in Front um dann in ein Loch zu fallen – der FBC kann auf 7:8 stellen und hat das Momentum auf seiner Seite. Ein Wechsel in der Angabe bringt dann den TVW wieder zurück in die Spur und mit Können und Glück kann die Bärsbach fünf auf 4:2 stellen. Der siebte Satz dann im Zeichen des FBC’s bei 10:7 sieht es nach einem achten Satz aus – der FBC mit wuchtigen Angaben auf die Grundlinie die aber allesamt entschärft werden – dann geht dreht der TVW auf und kann auf 10:10 und kurze Zeit später mit einem spektakulärem Seitenangriffsball auf 12:10 stellen.

FBC, Waibstadt und Waldrennach ohne Punkte. Waibstadt aber schon mit 5 gewonnenen Sätze. Vaihingen mit einem Bigplay gegen den MTV Rosenheim, der sich dann an Waibstadt schadlos hielt. Schweinfurt mit einem Pflichtsieg gegen die Kraichgauer. Pfungstadt mit blütenweißer Weste dicht gefolgt von Wünschmichelbach.

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