Pfungstadt mit beängstigender Dominanz

Eine Wand an der Wand: Pfungstadts Abwehr-Ass Andrew Fernando (Foto: Bernhard Kaiser)
Verfasst am 5. Februar 2024
1. Bundesliga Süd Männer Allgemein Bundesligen

(aga). Am vorletzten Spieltag in der Süd-Bundesliga der Männer blieben am Wochenende die großen Überraschungen aus. Wenige Wochen vor der DM-Endrunde in Hagen zeigte sich Serienmeister Pfungstadt in beeindruckender Form. Die endgültig letzten Entscheidungen Uni Richtung DM-Teilnahme stehen noch aus.

TV SW-Oberndorf : TV 1865 Waibstadt (N) 5:1 (11:3, 11:7, 10:12, 11:5, 11:5, 11:5)

Im letzten 1. Bundesliga-Heimspiel der Runde standen sich der TV Oberndorf und der TV Waibstadt gegenüber. Der erste Satz begann furios für den TVO, der mit einem klaren 11:3 die Führung übernahm. Im zweiten Satz setzte Oberndorf sein dominantes Spiel fort. Gleich zu Beginn punktete Fabian Sagstetter mit der Angabe, was die Basis für einen fulminanten Acht-Punkte-Vorsprung legte. Doch danach schlichen sich Fehler bei den Hausherren ein und die Konzentration ließ sichtlich nach. Zwei Angabenfehler, ein schlechtes Aufbauspielund schon stand es nur noch 8:6. Doch zum entscheidenden Moment fing man sich wieder und konnte die Stärke neu aufbauen. 11:7 und der zweite Satz für die Schweinfurter. Der dritte brachte eine überraschende Wende, als der TV Waibstadt die Oberhand gewann. Es entwickelte sich ein spannendes Hin und Her, bei dem beide Teams alles gaben. Der TV Waibstadt kämpfte sich zurück und zeigte, dass das Spiel noch lange nicht entschieden war. Zum 8:10 hatten die Waibstädter zwei Satzbälle, doch diese konnten von der stabilen Abwehr der Schweinfurter abgefangen werden. Die Satzverlängerung musste es zeigen. Dort agierte der TVW zielstrebiger und brachte den Satz nach Hause. Im vierten Satz startete der TVO mit sieben Punkten in Folge. Mit einem souveränen 11:5 setzte sich das Team wieder durch und erhöhte den Gesamtstand auf 3:1. Die folgenden Sätze gestalteten sich ebenfalls zum Guten für den TV Oberndorf. Bis zum 5:4 stand im fünften Satz noch alles offen, dann wurde es eine letztlich klar Nummer.

Mit diesem Sieg zieht Schweinfurt am TV Vaihingen vorbei und steht auf Rang 5. „Endlich mal ein Spiel, das nicht über zwei Stunden ging“, scherzte Abwehrspieler Janne Habenstein mit Blick auf die vergangenen Partien. Nächste Woche geht es abschließend auswärts gegen den Tabellenführer auf Pfungstadt.  

TSV Calw : TSV Pfungstadt 0:5 (7:11, 5:11, 4:11, 5:11, 4:11,)  

Die Aufstellungspläne von Trainer Thomas Stoll waren kurzfristig dahin: Nick Stoll meldete sich krank, hütete mit Fieber das Bett. So musste Nationalspieler Philipp Kübler die zentrale Rolle in der Abwehr einnehmen, zwischen Lukas Gruner und Leandro Schmidberger. Moritz Pfrommer rückte auf die Zweitschlagposition neben Hauptangreifer Raphael Schlattinger und sollte die Kreise des Pfungstädter Superstars Patrick Thomas an der Leine zu stören. Entsprechend mutig warf sich Pfrommer vor den 15 cm größeren Thomas, doch gegen den Zwei-Meter-Mann war kein Kraut gewachsen.  

Thomas, seit Jahren der weltbeste Angreifer, kannte kein Erbarmen. Er drosch die Kugel mit einer solchen Wucht und Präzision, dass die Calwer Schwerarbeit leisten mussten. Aber es ist nicht nur der blonde Hüne, der die jahrelange Dominanz seines Vereins und auch der deutschen Nationalmannschaft ausmacht. Sein Bruder Bastian in der Mitte, der Ex-Calwer Dennis Gruber, der flinke Andrew Fernando und wahlweise Tim Arnold oder Alexander Schmidt in der rechten Abwehr spielten in der Walter-Lindner-Sporthalle wie aus einem Guss. Fast jeder erste Ball kam schon weit nach vorn, die Zuspiele lagen wie gemalt und Thomas ließ es krachen mit einer so geringen Fehlerquote, dass die Zuschauer wahlweise ungläubig den Kopf schüttelten oder mit der Zunge schnalzten.  

Es war nicht der Abend des TSV Calw und so war nach etwas über einer Stunde eine ungleiche Begegnung beendet. 

TV Waldrennach : TV Neugablonz (N) 5:1 (11:9, 11:7, 10:12, 11:5, 11:7, 11:5) 

Abwehr, Zuspiel, Punkt: So stellten sich die TVW-Jungs das letzte Heimspiel in der Neuenbürger Stadthalle gegen das bereits als Absteiger feststehende Team aus Neugablonz vor. Doch die Gäste machten es den Hausherren schwer. Bis kurz vor Schluss war der erste Satz ausgeglichen, doch dann machte Michael Ochner mit einem Ass den 11:9-Sieg perfekt. Im zweiten Durchgang bot der TVN ein sehr gutes Blockspiel. Waldrennach ließ sich dadurch nicht verunsichern und zeigte seine ganze Klasse. Vier Punkte in Serie besiegelten den 11:7-Erfolg. Starke Angaben und Angriffe des Kontrahenten führten dazu, dass es mit 2:1-Sätzen in die zehnminütige Pause ging.

Danach war der TVW stets zur Stelle. Starke Abwehraktionen von Niklas Ehrhardt und Carsten Scheerer sowie punktgenaue Zuspiele von Luca Egger machten es den Angreifern einfach, die Lücken in der gegnerischen Verteidigung zu finden. Markus Kraut schaltete sich immer wieder in den Spielschlag ein und führte sein Team zum 11:5 und 11:7-Sieg. Die Waldis waren stets zur Stelle und ließen auch im sechsten Satz nichts anbrennen. Ein schneller 5:0-Vorsprung wurde bis zum Schluss gehalten und das Duell schließlich mit 11:5 gewonnen.

Durch diesen 5:1-Erfolg wurde die Chance auf die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft auf das kommende Wochenende vertagt. Dort benötigen die Jungs einen Sieg gegen den TV Waibstadt und müssen auf Schützenhilfe von Neugablonz oder Vaihingen/Enz hoffen, die ihrerseits gegen Käfertal oder Calw punkten müssen. 

TV 1880 Käfertal : TV Vaihingen/Enz 5:0 (11:7, 11:7, 11:7, 11:9, 11:9)  

 

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