Packender 5-Satz-Krimi geht an Berlin

Verfasst am 12. März 2022
Allgemein Bundesligen DM 2022 Hagen

Hagen (DFBL/bec). Es war das erste DM-Spektakel dieses DM-Wochenende: Der VfK Berlin bezwingt im Vorrundenspiel der Gruppe B den Nord-Rivalen TV Brettorf knapp mit 3:2 Sätzen.

Mit einer starken Geste startet der TV Brettorf ins DM-Turnier: Spieler und kompletter Fanblock präsentieren allesamt ein „No War“-T-Shirt als deutliches Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine. Den ersten Punkt der Partie macht BrettorfAngreifer Hauke Rykena nach einem Blockduell mit Sebastian Kögel. Anders als im Auftaktspiel Pfungstadt – Käfertal sehen die Zuschauer nun lange Ballwechsel und ein ausgeglichenes Spiel. Den spektakulärsten Punkt erzielt Brettorfs Tom Hartung, der sich artistisch über das Netz hangelt. Die Führung hat aber weiter der VfK Berlin. Ex.Nationalschlagmann Lukas Schubert setzt sein Service immer wieder unangenehm an die Seitenlinie. Ein Rykena-Übertritt zum unpassenden Zeitpunkt sorgt dann für den ersten Satzball – und die folgende Netzangabe sorgt für den Satz – 11:7.

Mit einem Durchgang Verspätung läuft es dann auch bei den Norddeutschen: Rykena und Co-Angreifer Malte Hollmann erspielen einen 6:2-Vorsprung. Bei 8:4 sieht es gut aus für den Brettorfer Satzausgleich – doch Berlin lässt sich nicht hängen und verkürzt auf 7:8. Den Ausgleich macht mit aller Routine Lukas Schubert mit einem Lupfer über Rykena. Und plötzlich liegt Brettorf doch wieder zurück, muss zwei Satzbälle abwehren. Das gelingt – weil Berlins Kögel das Netz trifft. Auch einen dritten Satzball ehrt der TVB ab. Dann nutzt der Dorfklub den ersten eigenen zum 13:11 und 1:1-Satzausgleich. 

Der dritte Satz startet mit Diskussionen um Blockentscheidungen – und mit einer erneuten Brettorfer Führung. 6:4 steht es zu Satzmitte, nachdem Schubert fast den Linienrichter abgeschossen hat. Auf die Rundschläge des VfK-Angreifers haben die Norddeutschen sich nun besser eingestellt, sodass das 800-Einwohner-Dorf klar mit 9:4 gegen die 3-Millionen-Stadt in Führung geht. Wieder wird es eine Zitterpartie: Rykena-Fehler und Kögel-Punkte bringen den VfK auf 8:9 heran. Schubert gleicht aus – und Rykena schlägt mit Wucht an die Hallenwand. Wieder ein Übertritt und Berlin hat den Satz gedreht – 11:9.

Brettorf-Trainer Klaus Tabke nimmt Rykena aus der Partie und bringt den quirligen Vincent Neu. Sein erster Punkt zu 1:2 wird lautstark bejubelt. Doch die klar verspielte Führung aus dem vorherigen Satz sitzt tief bei den Schwarz-weißen. Berlin spielt das nun locker runter, baut zum 5:1 aus. Dann folgt das Brettorfer Comeback – der neu ins Spiel gekommene Neu gleicht mit einem Preller zum 5:5 aus und legt sofort das 6:5 nach. Berlin reagiert mit neuem Personal: Der erfahrene Sascha Zaebe ersetzt Daniel Hlebaroff. Es bleibt bei einer Brettorfer Führung, die nach dem wohl spektakulärsten Ballwechsel bisher vier Satzbälle für die Norddeutschen bringt. Reicht das 10:6 diesmal? Ja: Neu macht das 11:7.

Im entscheidenden fünften Satz legen die Brettorfer dann furios los. 4:0 steht es, als Coach Maxe Ohlrich seine Berliner zu einer Auszeit bittet. Das ändert jedoch nichts – Brettorf holt zum letzten Seitenwechsel das 6:0. Doch wieder schmilzt der Vorsprung. Neu kann seine Aufschläge nicht ins Ziel bringen. So kommt der VfK auf 3:6 und dann 6:7 heran. Nun muss Tabke sein Team noch ein letztes Mal einstellen. Es folgt ein super-spannendes Finale: Brettorf macht das 9:7, dann Neu unterschnitten das 10:7. Drei Matchbälle sind wieder nicht genug für die Mannschaft, die in diesem Spiel schon so viele Chancen vergeben hat. 10:10. Dann die Wende: Starke Annahme Manuel Kögel, starkes Rückschlag Schubert und erster Matchball VfK. Einmal wehrt Malte Hollmann beim Block ab, beim zweiten Matchball wird es dann spektakulär: Die Decke rettet einen eigentlich schon verschlagenen Berliner Ball -und Schubert verwandelt mt ganz viel Auge zum 13:11.

VfK Berlin – TV Brettorf: 3:2 (11:7, 11:13, 11:9, 7:11, 13:11)

Für Berlin spielten: Manuel Kögel, Lukas Schubert, Daniel Hlebaroff, Sebastian Kögel,  Jonas Brune, Sascha Zaebe

Für Brettorf spielten: Hauke Rykena, Malte Hollmann, Hauke Spille, To Hartung, Marcel Osterloh, Vincent Neu

Schiedsrichter: Philipp Kern (TV Weisel)

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