Oberndorf souverän an der Tabellenspitze
Schweinfurt (DFBL/aga). Einziges ungeschlagenes Team im Süden, und damit Tabellenführer, ist und bleibt der TV Schweinfurt-Oberndorf. Nach klarem Sieg über Aufsteiger Calw führt das Team von Nationalmannschaftskapitän Fabian Sagstetter das Klassement souverän an. Ganz am Ende zittert der TV Käfertal um den Klassenerhalt und die damit verbundene Teilnahme an der Heim-DM.
TV SW-Oberndorf – TSV Calw 5 : 1
Dass der TV Oberndorf auf Schlagmann Oliver Bauer (Fingerbruch) verzichten musste, bedeutete nicht unbedingt einen Nachteil. „Wenn dann Fabian Sagstetter die Hauptrolle übernimmt, wird es unberechenbar und unbequem für jeden Gegner“, weiß beispielsweise Tobias Kaufhold vom TSV Grafenau über den Kapitän der Nationalmannschaft im Oberndorfer Trikot zu berichten. Dass dies stimmt, bekamen die Calwer zu spüren. Zunächst aber bestimmten die Gäste aus dem Schwarzwald das Geschehen, gingen zügig in Führung und gewannen den ersten Satz überraschend einfach.
Dann begann Sagstetter sein unkonventionelles Spiel aufzuziehen. Ohne dem Gegner große Pausen zu lassen, schlägt er unberechenbar auf. Mal kurz, mal Drehbälle mit heftigem Effet und zentimetergenau an die Linien gezirkelt, aus dem Rückschlag heraus mit präzise platzierten Schlägen und Trickbällen. Raphael Schlattinger und Bernd Bodler kamen mit diesen „krummen Dingern“ nicht zurecht und bekamen sichtlich Respekt. Die Abwehrspieler Nick Stoll, Philipp Kübler und Marco Stoll konnten praktisch gar nicht ins Spiel eingreifen. Probierten die Calwer kurze Bälle, wurden die von Sagstetter oder seinen Nebenmännern herausgehechtet. Kam Sagstetter nicht zum Schlag, dann vollendete der starke Jaro Jungclaussen, U21-Europameister aus Vaihingen/Enz in Diensten der Schweinfurter.
Der TV Oberndorf gewann die Sätze 2 und 3 klar. In der Pause wusste Calws Trainer Thomas Stoll: „Wir müssen ruhiger werden, dürfen uns das hektische Spiel nicht weiter aufdrängen lassen und müssen es mit langen Bällen versuchen.“ Allein, es gelang nicht. Raphael Schlattinger kam mit dem Schwingboden der Halle nicht zurecht, Bernd Bodler fehlte diesmal das Timing am Block. Und dann kam die Hypothek dazu, dass Calw in allen weiteren Sätzen gleich deutlichen Rückständen hinterherlief. Mehr als Verkürzen war da nicht mehr möglich, so dass die Oberndorfer den Vorsprung jeweils knapp übers Ziel retten konnten.
„Der Sieg für Oberndorf war verdient. Die sind mit ihrer Erfahrung einfach abgezockt und wir zahlen noch Lehrgeld als Bundesliga-Neuling“, fasste Thomas Stoll zusammen und ergänzte: „Das sind nicht die Spiele, die wir gewinnen müssen. Wichtiger ist ein Sieg am nächsten Samstag beim Tabellenletzten TV Stammheim.“ TSV-Abwehrspieler Philipp Kübler hatte wenig Spaß: „Die haben uns kirre gemacht mit ihrem hektischen Spiel und wir haben uns runterziehen lassen. Vorne waren wir nicht konsequent, hinten konnten wir uns nicht beweisen.“ Oberndorfs Mittelmann Jaro Jungclaussen war nur über das Resultat erfreut, „zumal die drei letzten Sätze auf der Kippe standen. Wir wussten, dass es schwer werden würde gegen Calw und uns gelang es nicht, so zu überzeugen wie zuletzt.“
TSV Pfungstadt – TV Stammheim 5 : 0
Ohne allzu große Ambitionen war Stammheim am Samstag nach Pfungstadt gereist, wollte allerdings nicht versäumen einen Satz mitzunehmen, falls der Favorit sich eine Schwächephase oder Nachlässigkeiten erlauben sollte.
Soweit sollte es allerdings nicht kommen, denn das Heimteam spielte angeführt von einem glänzend aufgelegten Steve Schmutzler, wie aus einem Guss und ließ Stammheim zu keinem Zeitpunkt herankommen.
„Wir haben in den ersten beiden Sätzen eigentlich sehr gut gespielt“, äußert Spielertrainer Alwin Oberkersch keine große Kritik an seinem Team.
Besonders Steve Schmutzler hatte auf des Gegners Seite einen Sahnetag erwischt, nutzte einen Großteil seiner guten Vorlagen und leistete sich auch aus der Angabe keine Schwächen. Aber auch sein Co-Angreifer Johannes Jungclaussen agierte stark. „Wir haben das Spielvideo ausgewertet, beide haben mehr als 50% der sich bietenden Chancen genutzt. Das ist ein überragend starker Wert.“
Mit 11:5, 11:7, 11:3, 11:3 und 11:8 machte Pfungstadt kurzen Prozess mit Stammheim, bei dem Eric Rhein ab Satz Nummer Vier zu seinem Saisondebüt kam.
Vorwürfe muss man sich beim TVS nicht machen, lediglich die Überlegenheit des Gegners neidlos anerkennen und den Blick nach vorne richten.
TV Hohenklingen – FBC Offenburg 2 : 5
Die Offenburger begannen konzentriert in diese wichtige Partie im Kampf um den Klassenerhalt. Der erste Durchgang gestaltete sich allerdings eher wie ein Trainingsspiel. Nachdem die Gäste die beiden ersten Punkte erzielten, folgten fast nur noch Eigenfehler des Hohenklingener Angriffs. Ungefährdet ging der erste Satz mit 11:3 an die Offenburger.
Nach dem Seitenwechsel machte dann die Mannschaft von Angreifer Sven Muckle zu viele unnötige Eigenfehler. Nachdem der TVH bereits mit 5:0 davon gezogen war, kamen auch die Offenburger wieder besser in die Begegnung. Nach einer taktischen Umstellung, kämpften sich die Gäste wieder auf 7:10 heran. Oliver Späth wechselte mit Matthias Lilienthal, der dieses Mal einen gebrauchten Tag erwischte, die Position. Doch am endete glich der TV Hohenklingen den Spielstand wieder aus.
Sichtbar gefestigt und unbeeindruckt von dem Satzverlust zogen die Ortenauer im nächsten Durchgang wieder deutlich davon. Der Aufsteiger hatte nun zwar seine Anfangsnervosität abgelegt, hatte aber in dieser Phase auf das druckvolle Spiel der Offenburger keine passende Antwort. So ging es mit einer 2:1-Führung in die erste Pause.
Danach folgten die beiden entscheidenden Durchgänge. Zunächst sah es so aus, als ob die Hausherren den Spielstand wieder ausgleichen könnten. Über 4:2 zog der TVH auf 8:4 davon. Dieser Vorsprung schmolz im weiteren Verlauf zwar wieder, nichtsdestotrotz hatten die Hausherren bei 10:9 den ersten Satzball. Bei den Offenburger lief nun alles wie am Schnürchen. Mit drei Punkten in Folge drehten sie den Durchgang zu ihren Gunsten und bauten den Vorsprung auf 3:1 nach Sätzen aus.
Im fünften Spielabschnitt waren die Gäste nun etwas mehr am Drücker und hatten die Nase leicht vorne. Beim Spielstand von 10:8 hatten die Ortenauer zwei Satzbälle, die allerdings beide ungenutzt blieben. Danach erarbeiteten sich die Hausherren insgesamt drei Satzbälle. Dies war die große Chance für den Aufsteiger sich in diese Partie zurück zu kämpfen. Die Offenburger ließen sich aber nicht überrumpeln und machten ihrerseits durch den verwandelten dritten Satzball den Sack in diesem Durchgang endgültig zu.
Nach einem verschlafenen Start und dem zwischenzeitlichen 1:7-Rückstand konnten die Gäste den sechsten Durchgang nicht mehr drehen.
In der zweiten Satzpause sammelten beide Teams nochmals alle Kräfte. Nach dem zwischenzeitlichen 2:3 aus Offenburger Sicht war danach nahezu jeder FBC-Angriff ein Punkt. Sie zogen über 7:3 auf 9:4 davon und ließen sich am Ende diesen Vorsprung nicht mehr nehmen.
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