Käfertal behält im Topspiel die Nerven und die Punkte

In einem dramatischen Spiel behauptete sich Käfertal nach neun Sätzen gegen Vaihingen. Foto: Bernhard Kaiser

Mannheim (aga). Männer-Bundesligist TV Käfertal bringt dem TV Vaihingen/Enz trotz 2:4-Satzrückstand und Matchball gegen sich die erste Saisonniederlage bei. Pfungstadt kann mit einem perfekten Wochenende die Tabellenführung übernehmen.

Im Wettstreit um die Tabellenspitze in der 1. Liga Süd liefern sich Pfungstadt, Käfertal und Vaihingen weiterhin ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, die an der Spitze dem Rest der Liga enteilt sind. Mit zwei überzeugenden 5:0-Siegen gegen den TV Unterhaugstett (11:8, 11:3, 11:6, 11:5, 11:8) und den TSV Calw (11:8, 11:7, 11:7, 11:7, 11:7) sind die Pfungstädter, dank des besseren Satzverhältnisses gegenüber der Konkurrenz, auf Platz eins vorgerückt. 

„Das war ein Wochenende, wie wir es uns erhofft hatten. Jetzt gilt es, die Form zu konservieren und in 14 Tagen bei der beginnenden DM-Quali-Runde auf den Punkt fit zu sein“, sagte Paul Jantzen.

Zweiter hinter den Pfungstädtern ist der TV Käfertal, der Vaihingen in einem Neun-Satz-Krimi 5:4 (9:11, 11:9, 4:11, 11:4, 8:11, 4:11, 13:11, 11:7, 12:10) bezwang und die erste Saisonniederlage beibrachte. „Was für ein wilder Nachmittag“, schrieb der TVK anschließend auf seiner Facebook-Seite. Von Beginn an liefen die Gastgeber einem Satzrückstand hinterher und Vaihingen baute gehörig Druck auf. Doch der überragend aufspielende Marcel Stoklasa hatte entscheidenden Anteil am Comeback der Käfertaler, die trotz zweier Matchbälle gegen sich die Nerven behielten und letztlich die Partie zu ihren Gunsten entschieden. Der 5:1 (11:3, 15:13, 11:8, 5:11, 15:14, 11:8)-Erfolg gegen den TV Stammheim machte das Käfertaler Wochenende schließlich perfekt.

Vaihingen hingegen punktete beim 5:2 (10:12, 11:8, 3:11, 11:7, 11:7, 11:6, 11:4) zumindest gegen den TV Schweinfurt-Oberndorf, der die zweite Tabellenhälfte anführt. Über drei Sätze war es ein recht ausgeglichenes Duell mit den Schweinfurtern, die insbesondere im dritten Satz eindrucksvoll mit starken Angriffen punkteten. Ab dem vierten Durchgang allerdings erhöhte der TV Vaihingen die Schlagzahl nochmals und konnte dem Match über den starken Abwehrverbund mehr und mehr seinem Stempel aufdrücken.

„Gegen Vaihingen war mehr drin. Nun liegen wir leider im unteren Tabellenfeld, werden in die nächsten Spielen aber nochmals alles reinlegen“, entgegnete Schweinfurts Fabian Sagstetter, der sich darüber hinaus aber über einen „auch in dieser Höhe verdienten“ 5:1 (12:10, 8:11, 11:3, 11:5, 11:9, 11:9)-Erfolg seiner Mannschaft gegen den TV Stammheim freute. 

Als Vierter rangiert der TSV Calw im oberen Tabellenfeld, der beim 5:2 (8:11, 11:4, 11:8, 8:11, 11:6, 11:3, 11:9) gegen die TSG Tiefenthal ebenfalls einen Sieg an diesem Spieltag feierte. Löwen-Trainer Thomas Stoll hatte nicht gerade die Qual der Wahl bei der Aufstellung seines Teams gegen den bislang unbekannten Gegner. Philipp Kübler laboriert noch an seiner beim Nationalkader-Lehrgang erlittenen Knieverletzung. Nick Stoll, eine weitere Stütze im Calwer Abwehrverbund, war beruflich verhindert. So blieben nur fünf Spieler, die in einer ungewohnten Aufstellung antraten: Raphael Schlattinger als Hauptangreifer, Moritz Pfrommer am Zweitschlag mit seinem ersten Bundesliga-Einsatz in dieser Saison, Lukas Gruner in der Mitte, Leandro Schmidberger und Marco Stoll auf den Abwehrseiten.

Bis zum 2:2-Satzgleichstand hielt der bislang noch sieglose Tabellenletzte die Partie offen. Im Verlauf des fünften Satzes schien indes ein Ruck durch das Calwer „Löwenrudel“ zu gehen – auch weil Zweitschlagmann Moritz Pfrommer, der immer stärker in den Fokus geriet, aus dem Rückschlag seine langen und klug platzierten Bälle beim Gegner versenkte. Er glich zum 5:5 aus, dann nutzte Schlattinger wieder zuverlässig zwei saubere Vorlagen. Eine Pfrommer-Jubelfaust, nach starkem Rückschlag zum 8:5, signalisierte, wer nun der Chef im Ring war. Der Favorit hatte fortan das Spiel und den Gegner im Griff. 

Leandro Schmidberger: „Wir wollten deutlich gewinnen und das ist uns gelungen. Allerdings waren wir aufgrund der klaren Zielstellung anfangs verkrampft und hektisch.“ Für Calw endet damit die Hauptrunde auf dem vierten Platz, „ein schöner Abschluss nach einer anfangs verkorksten Saison“, wie Schmidberger anfügte. „Das 3:5 zum Auftakt gegen Schweinfurt-Oberndorf hat uns und die Stimmung kräftig zurückgeworfen. Gut, dass es nun in der Tabelle doch sehr versöhnlich aussieht.“

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