In Europa ganz oben: Dennach, Pfungstadt und Calw triumphieren

So jubelt der TSV Dennach (Foto: Wolfgang Benedik)

Laakirchen/Pfungstadt (DFBL/ssp/bec). Nicht nur auf Nationen- sondern auch auf Vereinsebene bleibt Deutschland in Faustball-Europa das Maß der Dinge. Am Wochenende holten die Frauen des TSV Dennach ihren fünften Europacup-Triumph, die Männer des TSV Pfungstadt gewannen gar zum zwölften Mal in ihrer Vereinsgeschichte. Und obendrein setzte sich beim European Cup mit dem TSV Calw noch ein drittes deutsches Team die Krone auf.

Champions Cup Frauen

Im österreichischen Laakirchen startete der Women’s Champions Cup für den TSV Dennach nach Maß. In der Vorrunde am Freitag lief es für die „Pink Ladies“ aus dem Schwarzwald noch gar nicht titelreif. So verlor man gegen die Österreicherinnen aus Nussbach, zog aufgrund der Erfolge gegen Gastgeber Laakirchen und Diepoldsau-Schmitter aus der Schweiz aber doch noch ins Halbfinale ein. Dort gab es am Samstag das altbekannte Nord-Süd-Derby gegen die Rekordmeisterinnen vom Ahlhorner SV. Es wurde ein knappes Ding, das Dennach erst im entscheidenden fünften Satz für sich entscheiden konnte. Damit hatte der TSV die Gelegenheit zur Revanche gegen Nussbach. Und im Finale war das Team von Schlagfrau Sonja Pfrommer dann trotz verpasstem Start voll da: Mit 7:11, 11:3, 11:4 und 11:6 sicherte sich der TSV relativ ungefährdet zum fünften Mal den Champions Cup der Frauen. „Nach unserer Leistung am ersten Tag war das nicht unbedingt zu erwarten. Umso mehr freuen wir uns über diesen Titel und die Bestätigung, dass wir es noch können“, freute sich Dennachs Angreiferin Fenja Stallecker am Tag nach dem Erfolg in der Pforzheimer Zeitung.

Champions Cup Männer

1969 richtete der TSV Pfungstadt erstmals den Europacup aus. Bei der damaligen Austragung sicherte sich die BSG Chemie Zeitz aus der DDR mit einem 34:22-Erfolg gegen die Landsmänner der ISG Hirschfelde den Titel. Gastgeber Pfungstadt belegte bei seiner ersten internationalen Teilnahme den dritten Platz. 50 Jahre später waren die besten europäischen Vereinsteams nun ein weiteres Mal in Hessen zu Gast. Die Hausherren marschierten dabei mit einem 4:0-Erfolg (11:2, 11:5, 11:4, 11:6) gegen einen im Angriff ersatzgeschwächten und von Beginn an chancenlosen STV Wigoltingen ins Endspiel. Einen kompletten Fehlstart legte der VfK Berlin in seinem Halbfinale am Samstag hin. Gegen die Tigers Vöcklabruck gerieten die Hauptstädter nach einem schwachen ersten Satz in Rückstand (2:11), kämpften sich im Anschluss aber eindrucksvoll zurück. Mit 11:5, 13:11, 11:8 und 11:7 machte das Team den Einzug in das Finale perfekt. Hier erwischte Berlin im deutsch-deutschen Duell mit Pfungstadt dann den besseren Start. In einem Duell auf hohem Niveau startete der VfK mit einem 11:7 und setzte die Hausherren damit mächtig unter Druck. Doch Patrick Thomas und Co. kämpften sich mit 11:4 und 11:7 in Front und machten dann den bereits fünften Titel in Folge perfekt (11:6, 11:6). Die Satzergebnisse fielen dabei aber deutlicher aus, als es im Spielverlauf eigentlich war. Immer wieder setzte Berlin mit Lukas Schubert und Sebastian Kögel die Pfungstädter Defensive unter Druck – die Antwort hatte auf der Gegenseite dann häufig Patrick Thomas parat. Den dritten Platz sicherte sich Union Tigers Vöcklabruck mit einem 4:0-Sieg gegen Wigoltingen.

 

European Cup Männer

Eine eindrucksvolle Aufholjagd legte der TSV Calw bei den Wettkämpfen in Kleindöttingen (Schweiz) hin. Im Endspiel des European Cups lagen die Süddeutschen bereits mit 0:2 gegen Faustball Widnau zurück – bei der Siegerehrung waren sie es dann aber, die den Siegerpokal in den Händen hielten. Mit Siegen in der Vorrunde gegen den TSV Jona (11:5, 11:6), Union Freistadt (12:10, 11:7), SVD Diepoldsau (11:3, 11:6) sowie einer Niederlage im abschließenden Gruppenspiel gegen UFG Grieskirchen (6:11, 3:11) zogen die Calwer als Gruppensieger direkt ins Halbfinale ein. Hier bezwang der Bronzemedaillengewinner der vergangenen Feld-DM dann im erneuten Aufeinandertreffen Union Freistadt mit 3:1 (11:9, 14:15, 11:6, 15:13). Im Endspiel sah gegen Widnau dann bereits alles nach einer Niederlage aus (8:11, 12:14). Doch die Mannschaft um Hauptangreifer Raphael Schlattinger gab sich nicht geschlagen, kämpfte sich zurück, schaffte mit 11:7 und 11:8 den Satzausgleich und machte im Entscheidungssatz alles klar (15:13). Der TV Schweinfurt-Oberndorf machte das starke Abschneiden der deutschen Teams perfekt. Der aktuelle Tabellenzweite der Süd-Bundesliga zog als Gruppendritter in das Qualifikationsspiel am Sonntag gegen den SV Diepoldsau ein. Hier machte es der TVO, nach 2:0 (12:10, 11:7)-Führung zwar noch einmal spannend (7:11, 14:15), ehe der Halbfinaleinzug mit 11:6 im Entscheidungssatz gelang. Im Halbfinale mussten sich die Bayern gegen Widnau geschlagen geben (5:11, 11:6, 8:11, 6:11), im Spiel um Bronze erkämpfte sich Oberndorf gegen Freistadt aber noch einmal einen Sieg (11:9, 9:11, 11:8, 5:11, 11:7).

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