Pfungstadt holt sich den 11. Deutschen Meistertitel in Folge!
(kau). Nach dem Aus von Berlin und Brettorf, ging es für die vier übrigen Teams weiter im Kampf um die Medaillen und den Deutschen Meistertitel!
Durchgesetzt hat sich ein weiteres Mal der TSV Pfungstadt, der sich erneut mit dem Treppchenplatz ganz oben belohnt. Silber gewinnt der zweite Finalist TSV Calw, vor dem Drittplatzierten TV Käftertal und dem Vierten TSV Hagen.
Pfungstadt holt Gold, Silber geht an den TSV Calw
TSV Calw – TSV Pfungstadt 0:3 (7:11, 6:11, 9:11)
Der Start des Finalspiels lässt Spannung vermuten. Beide Teams finden gut in ihr Endspiel und zeigen herausragende Aktionen. Nur perfekt platzierte Bälle sorgen letztendlich auch für Punkte in den starken Abwehrreihen. Calw-Angreifer Raphael Schlattinger sieht die Lücke zwischen den beiden Pfungstädtern Patrick Thomas und Ajith Fernando und punktet aus der Angabe mehrfach genau auf der Seitenlinie. Doch auch der TSV Pfungstadt ist erfolgreich mit seinen Angriffen und baut sich einen kleinen Vorsprung auf. Den Calwer Löwen gelingt es zwar den ersten Satzball abzuwehren, doch der nächste schlägt ein. Mit 7:11 geht der erste Satz an den Deutschen Meister der vergangenen Jahre.
Auch im zweiten Spielabschnitt gelingt es den Herausforderern mit den Pfungstädtern mitzuhalten. Die Hessen selbst sorgen für Eigenfehler und bringen das Team in orange in die Partie. In der Halle eine mitreißende Stimmung und die Löwen entwickeln sich zum Zuschauerliebling. Die Angreifer des TSV Calw erhöhen das Risiko in ihren Schlägen, wollen damit erfolgreicher sein – doch es kommt zu Eigenfehlern. Auch der Satzball zum 6:11 ist ein Ball in die Leine und entfernt den TSV Pfungstadt nur noch einen einzigen Satz von seinem nächsten Deutschen Meistertitel.
Und wieder schaffen es die Hallen-DM-Neulinge das Team aus Pfungstadt in Bedrängnis zu bringen. Schlattinger nun erfolgreich zwischen Paul Jantzen und Sebastian Thomas. Doch in der Folge ist es erneut die Leine, die den Calwern im Wege steht. Nach den Eigenfehlern des TSV Calw kommen die Hessen wieder zurück und punkten auch wieder aus eigener Kraft. Beide Hauptangreifer der Teams zeichnen sich durch ihre Schlaghärte und ihre Präzision aus. Die Folge: sowohl Schlattinger als auch Thomas agieren in ihren Angaben taktisch und spielen den jeweils anderen stark aufspielenden Angreifer aus. Beim Stand von 8:8 gelingt den Pfungstädtern der Ausgleich und darüber hinaus auch die erneute Punkteführung. Den ersten Matchball können die Schwaben noch abwehren, ehe es zur letzten Situation kommt. Dennis Gruber in Schwierigkeiten im Zuspiel, spielt mit dem Rücken zur Leine seinem Teamkollegen Patrick Thomas den Ball perfekt zu. Thomas läuft an, schraubt sich ein letztes Mal in die Höhe und prellt den Ball auf den Boden bis hoch an die Wand – unerreichbar für den TSV Calw. Der TSV Pfungstadt kommt auf dem Feld zusammen und jubelt – mit dem 9:11 im letzten Satz gewinnen die Pfungstädter das nächste Finale mit 3:0!
Der Gastgeber geht leer aus, Käfertal gewinnt die Bronzemedaille
TV 1880 Käfertal – TSV 1860 Hagen 3:2 (11:8, 7:11, 11:6, 7:11, 11:4)
In Hagens Gesichtern die Enttäuschung, während die Käfertaler sich von ihren mitgereisten Fans feiern lassen.
Gleich im ersten Satz spielt der TV Käfertal sich in dieses Bronzemedaillenmatch. Auch wenn die guten Aktionen auf beiden Seiten zu finden sind, ist es der TVK, der immer wieder punktet und sich eine Führung erarbeitet. Über den Spielstand von 8:3 hinaus verbuchen die Südligsten die Punkte auf ihrem Konto. Beim Satzball rutscht Hagens Zuspieler Kevin Schmalbach der Ball in der Annahme über den Arm und landet an der Wand – Käfertal geht mit 11:8 in die Satzführung.
In der Startphase des zweiten Satzes ergänzt sich das Käfertalangriffsduo um Marcel Stoklasa und Nick Trinemeyer perfekt und sichern die Punkte für ihren Verein. Doch Hagen gleicht aus, geht sogar über den Ausgleich in die Führung. Bemerkenswerte neun Bälle in Serie bringen den TSV Hagen zurück ins Spiel. Auch wenn der TVK mehrere der Satzbälle abwehren kann, ist es Philip Hofmann, der aus der Angabe heraus den entscheidenden Ball in diesem Satz platziert. Mit dem 7:11 gelingt der Satzausgleich.
Im folgenden Spielabschnitt hat wieder der TVK die Nase vorne. Nach langen Ballwechseln ist es immer wieder Stoklasa, der die Hände in die Luft streckt. Mit der Auszeit beim Stand von 6:2 für Käfertal, will Hagen den Rausch der Mannheimer unterbrechen. Dies gelingt Hofmann auch zunächst, doch Trinemeyer kontert und zieht mit seinem Team davon. Mit 11:6 erspielen sich die Mannheimer erneut die Führung in Sätzen.
Im vierten Satz gibt es einen ausgeglichenen Start, doch nach ein paar gespielten Bällen legt der Gastgeber vor. Auch Mannschaftskapitän und Abwehrspieler Ole Schachtsiek kommt in den Genuss des Angriffs und ist damit erfolgreich. Käfertal reagiert mit einem Wechsel in der Angabe, von nun an Stoklasa statt Trinemeyer an der 3-Meter-Linie. Doch es bringt nicht den gewünschten Erfolg – Hagen gewinnt schlussendlich das letzte Blockduell in diesem Satz und zwingt das Team um Kapitän Trinemeyer mit 7:11 in den Entscheidungssatz.
Der alles entscheidende Satz beginnt mit einem offenen Schlagabtausch beider Mannschaften. Die Führung zum Seitenwechsel wieder bei den Käfertalern. Diese wollen sie nicht mehr hergeben und behaupten ihre Führung bis zum Schluss. Den Jubel des TVK löst schließlich ein Fehler in der Angabe Hofmanns aus. Mit dem Übertritt des Hageners zum 11:4 ist es entschieden – Käfertal gewinnt verdient die Bronzemedaille.
Trinemeyer steht im Interview mit einem breiten Grinsen im Gesicht „Ich bin absolut stolz auf meine Jungs. Hier und auch in der Liga ist die Konkurrenz wirklich sehr stark, da muss man sich erstmal durchsetzen – unser Zusammenhalt ist wirklich klasse.“
Dem DM-Neuling gelingt die große Überraschung – Calw im Finale!
TV 1880 Käfertal – TSV Calw 1:3 (11:7, 6:11, 9:11, 11:13)
Zu Beginn des Spiels ist es schon der TSV Calw, der besser in die Partie findet. Das Zusammenspiel in der gesamten Mannschaft perfekt abgestimmt und endet mit den kräftigen Schlägen des Hauptangreifers Raphael Schlattinger zum Punkt. Der TSV geht mit 3:6 in Führung und möchte auch noch weiter nach oben. Doch die Gegner vom TV Käfertal wissen sich zu wehren. Mit seinen langen Bällen auf die Grundlinie der Calwer Löwen platziert Marcel Stoklasa seine Angriffe unerreichbar – beim Stand von 7:7 gibt es den ersten Ausgleich. Auch die Auszeit der Orangen hilft nicht weiter, Stoklasa ist unaufhaltsam im Spiel und der TVK punktet viermal in Folge. Mit 11:7 geht der Satz an die Mannheimer.
Auch im zweiten Satz erwischt Calw wieder den besseren Start. Schlattinger zeigt besonders gefährliche Angaben und auch Spielschläge – die Calwer gehen erneut in Führung. Doch das Comeback des TVK in der zweiten Satzhälfte, wie im vorherigen Satz, bleibt aus. Durch eine Angabe des Käfertalers Nick Trinemeyer ins hintere Aus gewinnt Calw mit 6:11 den Satz und holt sich den Satzausgleich.
Im dritten Spielabschnitt kann sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Das erste Mal zeigen beide Mannschaften einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Doch Käfertal erhöht erneut die Fehlerquote, während die Calwer ihre Rettungsaktionen in der Defensive in letzter Sekunde feiern. Beim Satzball für Calw möchte Stoklasa clever beim Calwer „Dotzi“ ablegen und greift daneben, der Ball geht ins Aus. Mit 11:9 geht der Underdog in die Satzführung und überzeugt mit seinem mannschaftlichen Ehrgeiz.
Der erste Ball im vierten Satz sensationell gespielt, das Team aus dem Stuttgarter Raum erkämpft sich überragend den ersten Punkt. Doch ab dann ist es überwiegend der TVK, der die Bälle in der gegnerischen Hälfte unterbringt. Der TVK will in Richtung Entscheidungssatz und geht mit 1:5 in die Punkteführung. Der Löwe Leandro Schmidberger sorgt für herausragende Paraden und fischt den ein oder anderen Ball auch zwischen den Zuschauerrängen raus. Die Mannheimer wieder unkonsequenter, gehen weniger Risiko ein und wirken leicht gehemmt. Beim 8:8 holt der TSV auf und ergattert den Ausgleich. In der Verlängerung legen alle vier Angreifer im Spiel nochmal alles rein, beweisen ihre Durchschlagskraft. Für den Jubel der Calwer sorgen schlussendlich zwei Angabenfehler des TVK-Angreifers Trinemeyer – einmal wenige Centimeter Übertritt und ein knapper Ball ins Aus. Damit ist es gesehen, dem Neuling gelingt die Sensation und der gehandelte Favorit Käfertal kann nur noch über das Spiel um Platz 3 auf das Podest kommen.
Angreifer Schlattinger kann sein Glück kaum fassen „Wir haben es nur über den Kampf geschafft, auch wenn Käfertal es ebenso absolut verdient hätte. Für möglich gehalten haben wir es, dass wir am Sonntag überhaupt noch spielen – einen Finaleinzug hatten wir gar nicht auf dem Schirm.“
Der Favorit Pfungstadt überzeugt und zieht mit 3:0 ins Finale ein
TSV Pfungstadt – TSV Hagen 1860 3:0 (11:5, 11:0, 12:10)
Auch wenn es kurz nach einem Satzgewinn der Gastgeber aussieht, behält Bundestrainer Olaf Neuenfeld mit seinem Tipp recht. Mit 3:0 zieht der TSV Pfungstadt ins Finale ein und gewinnt dabei einen Satz sogar „zu Null“.
Der TSV Hagen ist im ersten Satz noch zu fehleranfällig, baut in der Angabe zu wenig Druck auf. Schnell gehen die Titelverteidiger in Führung und bringen den Satz nach einem überragend langen Ballwechsel und spektakulären Aktionen mit 11:5 nach Hause.
In Satz 2 gelingt bei Hagen nur noch selten etwas. Beim Stand von 0:5 für die Pfungstädter nehmen sie ihre Auszeit, doch auch diese will nicht weiter helfen. Die Angreifer des TSV Pfungstadt Patrick Thomas und Dennis Gruber punkten nach Belieben und finden die Lücken in der Defensive der leiser gewordenen Nordrhein-Westfalen. Mit zweimal Übertritt in der Angabe von Geburtstagskind Philip Hofmann endet der Satz und der Titelfavorit gewinnt mit 11:0.
Hagen reagiert, wechselt gleich dreimal und bringt ein neues Angriffsduo ins Spiel. Thomas ist mit seinen Angaben nicht mehr so erfolgreich, punktet selten und serviert in die Leine. Der neue Hauptangreifer des Teams in schwarz, Florian Kutscher punktet mit sehenswerten Prellern. Und auch Zweitschläger und eigentlicher Abwehrspieler Ole Schachtsiek gelingen direkte Asse aus der Angabe. Beim Stand von 7:3 nimmt Pfungstadt-Kapitän Sebastian Thomas eine Auszeit. Nachfolgend finden sie wieder besser in ihr Spiel. Die Aufholjagd beginnt und die Pfungstädter nähern sich Ball für Ball ihrem Herausforderer. Auch den Satzball des TSV Hagen wehren die Hessen ab und machen ab dann wieder kurzen Prozess. Gleich der erste Matchball gelingt und der TSV Pfungstadt jubelt erneut. Den Gastgebern bleibt, wie erwartet, lediglich das Spiel um die Bronzemedaille während Pfungstadt weiterhin den Weg in Richtung Titelverteidigung einschlägt.
Der ehemalige Nationalspieler Patrick Thomas ist sehr zufrieden mit dem Spielverlauf „Wir sind gut drauf und von der ersten Sekunde an präsent auf dem Feld. Wir haben noch die nötigen Reserven und schauen was im Finale noch geht.“
Der Halbfinal-Tipp des Bundestrainers
Der Bundestrainer Olaf Neuenfeld blickt gespannt auf die kommenden Halbfinals und die Platzierungsspiele. Für Faustball Deutschland wagt er bereits einen Blick voraus und tippt dabei auf wenig zu spielende Sätze in beiden Halbfinalspielen „Vom Ergebnis werden wir, denke ich, zweimal ein 3:0 zu sehen bekommen – einmal für den TSV Pfungstadt und im Anschluss für den TV Käfertal.“
Wir hoffen auf spannende Spiele und sind gespannt, ob der Bundestrainer recht behält, oder ob doch eins der Teams für eine Überraschung sorgen kann.