Faustballtraining in Corona-Zeiten: Online-Fortbildung stößt auf große Resonanz

Tobias Kläner lädt zum Austausch über das Thema Elternarbeit. (Foto: Sönke Spille).

Brettorf (DFBL/ssp). Es war eine Idee, die Tobias Kläner, Landeslehrwart Faustball im Niedersächsischen Turnerbund, an einem Sonntagnachmittag kam – und die er innerhalb von nur einer Woche Vorbereitungszeit am vergangenen Wochenende umsetzte. Der 30-Jährige, Faustballer vom TV Brettorf, stellte die Online-Fortbildung „Faustballtraining in Zeiten von Corona“ auf die Beine – an der am Ende Faustballerinnen und Faustballer aus Niedersachsen, Deutschland und sogar Österreich teilnahmen.

Wie organisiere ich ein Online-Training? Wie geht Online-Training mit Ball? Wie motiviere ich meine Spielerinnen und Spieler? Und was mache ich mit Kindern und Jugendlichen? Mit diesen Fragestellungen sehen sich viele Trainer während der Corona-Krise konfrontiert. Und einige haben noch keine wirklichen Lösungen dafür entdeckt. „Ich habe über die Sozialen Netzwerke mitbekommen, dass einige Vereine noch auf dem Schlauch stehen und nicht wirklich wissen, was sie ihren Sportlern in der aktuellen Situation anbieten können“, erzählt Kläner. Nach einem Telefonat mit Landesfachwart Bernd Schnackenberg (Wangersen) arbeitete er die Themenschwerpunkte aus und verschickte eine Ausschreibung. „Meine Intention war es, unseren Vereinen eine Hilfestellung zu geben, damit sie in Krisenzeiten etwas in die Hand bekommen, um den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten und gerade die Kinder und Jugendlichen bei Laune zu halten.“ Zudem rechnet der Landeslehrwart damit, dass man bis zum Ende der Hallensaison „auf jeden Fall im Notbetrieb“ (Kläner) laufen werde. „Ich habe schon viele Erfahrungen im Verein und mit meiner Mannschaft gesammelt. Von diesem Input können jetzt auch andere profitieren und womöglich noch drei Monate zehren.“

Die Fortbildung wurde dabei deutschlandweit ausgeschrieben. „Ich bin zwar Landeslehrwart in Niedersachsen, finde es aber wichtig, dass wir alle Interessierte mitnehmen sollten. Wir Faustballer können es uns nicht leisten, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht.“ Faustballerinnen und Faustballer aus der gesamten Republik nahmen an der zweistündigen Online-Veranstaltung teil, darunter auch Olaf Neuenfeld, Bundestrainer der Faustball-Männer, und Hartmut Maus, Bundestrainer der U21-Junioren. „Das Interesse war dabei sehr breit gefächert – vom Übungsleiter der Minis bis zum Bundesligatrainer“, verrät Kläner. Etwa die Hälfte aller Teilnehmer sei dabei aus Niedersachsen gekommen. „Viele von ihnen haben bei mir den Trainerschein gemacht, dass sie auch heute noch so aktiv sind, hat mich natürlich gefreut.“

Im Laufe der Fortbildung zeigte Kläner dann verschiedene Möglichkeiten für die Trainer auf: Verschicken von Videos, die Initiative des Schweizer Faustballverbandes „Fistball at home“ mit Übungen für Zuhause, Ausarbeiten von Challenges die im gesamten Verein, der Abteilung oder im Team absolviert werden und Online-Training per Videokonferenz. „Man kann die Corona-Krise ohne Training und Spieltage so sehen, dass man die Beine hochlegt und nichts macht. Oder man nutzt jetzt die viele Zeit, um sich Anregungen zu holen, sich neue Ziele zu setzen und sich zu motivieren. Der Lockdown ist auch im Sport am Ende das, was man selbst aus ihm macht. Der Brettorfer brachte dabei auch viele Ideen aus seinem Heimatverein und seinen Schülermannschaften ein. „Im ersten Lockdown haben wir zum Beispiel gemeinsam mit allen Trainern eine gemeinsame Übungs-Datenbank erstellt, auf die jeder Zugriff hatte. Da wurde die Arbeit auf alle Übungsleiter verteilt“, berichtet Kläner. Und auch mit einem abwechslungsreichen Online-Training als Videokonferenz hat der TVB-Trainer gute Erfahrungen gesammelt. „Gerade in den jüngeren Altersklassen ist das wichtig, damit man sich nicht aus den Augen verliert und auch einmal ein bisschen Blödsinn macht. Dann vergisst man nicht, was in unserem Sport so wichtig ist – dass wir eine Mannschaft sind.“

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