Faustball-Marathon in Pfungstadt – Vaihingen entführt zwei Punkte

Tobias Maurer feierte mit Vaihingen/Enz einen wichtigen Sieg gegen Pfungstadt. Foto: Janic Lautenschläger

Pfungstadt (aga). Das mit Spannung erwartete Topduell des Spieltages entschied der TV Vaihingen/Enz nach neun langen Sätzen mit 5:4 (11:9, 11:9, 9:11, 11:7, 9:11, 11:8, 10:12, 8:11, 14:12) für sich, der damit verlustpunktfrei zusammen mit dem TV Käfertal die Tabellenspitze anführt. Dabei lieferten sich die beiden Mannschaften aus Pfungstadt und Vaihingen/Enz einen spannenden und hochkarätigen Schlagabtausch. Erst nach knapp drei Stunden und mit dem vierten Matchball machten die Vaihinger den Sack zu. „Wir wussten, dass es schwer wird, am Ende geht der Sieg des TVV aber in Ordnung“, erklärte Patrick Thomas, der mit seiner Pfungstädter Mannschaft von Beginn an Satzrückständen hinterherlief. 

Zweimal – nach 0:2 und 1:3 – konnte er mit seinem Team den Abstand verkürzen. Beide Male aber hatte Vaihingen die passende Antwort parat und lag zwischenzeitlich mit 4:2 in Führung. Mit zwei gewonnenen Durchgängen in Folge schloss Pfungstadt allerdings im achten Satz zum 4:4 auf – und den Zuschauern bot sich ein wahres Spitzenspiel, in dem beide Mannschaften weit über dem Limit agierten und auch immer wieder kurze Verschnaufpausen einlegen mussten, weil die Belastung zu diesem Zeitpunkt für alle extrem hoch war. Der entscheidende neunte Satz begann mit kleinen Vorteilen für den TSV Pfungstadt, der immer wieder vorlegte und den TVV zum Reagieren zwang. Bei 6:5 wurden die Seiten getauscht und der TSV konnte sich auf 7:5 absetzen. Danach allerdings schlug die Vaihinger Offensive zurück und stellte auf 10:7 ein – das bedeutete drei Matchbälle, die der TSV allerdings alle abwehren konnte. Bei 11:10 und 12:11 hat Pfungstadt seinerseits die ersten Matchbälle und vergab diese etwas leichtfertig. Matchball vier auf Seiten des TVV passte dann endlich und der Jubel bei Vaihingen war riesengroß.

Käfertal weiter verlustpunktfrei

Ebenso verlustpunktfrei in der bisherigen Feldsaison bleibt der TV Käfertal, der einen deutlichen 5:1 (11:8, 11:8, 11:9, 5:11, 11:9, 11:8)- Erfolg gegen den TSV Calw feierte. Dabei wäre mehr drin gewesen für die „Löwen“, vielleicht sogar viel mehr. „Auf jeden Fall ein paar Satzgewinne“, weiß TSV-Abwehrspieler und Allroundtalent Philipp Kübler.

Die Formation machte ihre Sache gegen die erfahrenen, stark besetzten Mannheimer gut, blieb immer bis zum 8:8 gleichauf. Aber am Ende fehlte ein kleines Stück. „Wir haben immer wieder und auf jeder Position einen blöden Fehler eingebaut. Diese Unkonzentriertheiten haben uns jede Chance gekostet“, ärgerte sich Nationalspieler Kübler. Eine gute Nachricht gab es dennoch: Im vierten Durchgang kam Marco Stoll aufs Feld, erstmals nach vielen Monaten Verletzungspause. 

Stammheim gewinnt das Duell der Aufsteiger

Im Duell der beiden Aufsteiger setzte sich der TV Stammheim mit 5:3 (11:9, 11:3, 2:11, 5:11, 11:7, 13:11, 7:11, 11:7) gegen die TSG Tiefenthal durch und feierte die ersten beiden Bundesliga-Punkte in der neuen Spielzeit. Tiefenthal hingegen rangiert als einzige Mannschaft noch punktlos am Tabellenende. Auf regennassem Rasen entwickelt sich von Beginn an ein enger Schlagabtausch mit doppelten Satzgewinnen auf beiden Seiten. Als Angreifer Max Gayer das Angabenspiel übernimmt, gestaltet sich das Stammheimer Spiel druckvoller. Auch auf das variable Angriffsspiel des TSG-Angreifers Christoph Happersberger konnte sich die Abwehr besser ein – und somit den alten Satz-Vorsprung wieder herstellen.

Entscheidend war sicher der sechste Satz, in dem Stammheim Rückstände von 5:8 und 6:10 aufholte und diesen zum anschließenden Satzgewinn von 13:11 drehte. Der TVS hatte das Momentum fortan auf seiner Seite. Die Freude, aber auch die Erleichterung über den ersten Saisonerfolg, waren riesig. Trainer Bertram Sailer bemerkt: „Über das gesamte Spiel hinweg haben wir zeigen können, dass unser Mannschaftsgefüge kompakter ist als jenes, unseres heutigen Gegners aus Tiefenthal. Daher ist dieser Sieg auch verdient und geht so in Ordnung. Insbesondere Max Gayer wurde immer wieder perfekt in Szene gesetzt und hat über die gesamte Spieldauer konstant gepunktet.“

Wechselbad der Gefühle 

Das zweite Duell über neun Sätze an diesem Spieltag gewann der TV Unterhaugstett, der beim 5:4 (11:5, 12:10, 11:5, 6:11, 3:11, 8:11, 11:6, 6:11, 11:3) gegen Schweinfurt-Oberndorf ein Wechselbad der Gefühle erlebte. Nach 3:0 Satzführung stand es plötzlich 3:3 – die Gäste meldeten sich nach verpatztem Auftakt zurück und hielten die Partie anschließend bis zum 4:4 offen. Im entscheidenden neunten Satz hatte Schweinfurt-Oberndorf, das bereits zu Beginn der Partie die Verletzung von Hauptangreifer Oliver Bauer hinnehmen musste, nichts mehr entgegenzusetzen. „Wir haben gekämpft und Moral bewiesen“, sagte Kapitän Fabian Sagstetter anschließend in der Mannschaftsbesprechung, um das Positive in der Niederlage zu suchen. Abwehrspieler Janne Habenstein hierzu: „Wir haben das Spiel nicht im letzten Satz verloren, sondern mit dem verschlafenen Anfang. Dass man dann noch zurückkommt und trotzdem verliert, ist natürlich umso bitterer.“

Unterhaugstetts Zuspieler Luca Egger sah stark aufspielende Schweinfurt-Oberndorfer, die „uns nach dem dritten Satz vor große Probleme gestellt haben, auf die wir erst im letzten und entscheidenden Satz eine nachhaltige Lösung finden konnten.“

Die nächsten Begegnungen:

An Christi Himmelfahrt tritt Pfungstadt im Rahmen des Üchtelhausener Frühjahrsturniers bei der DJK gegen den TV Schweinfurt/Oberndorf an (16 Uhr). Der TV Käfertal muss nach Tiefenthal (12 Uhr) und empfängt dann Samstag den TSV Pfungstadt (16 Uhr). Am Donnerstag gehen auch die beiden Schwabenderby’s Calw gegen Unterhaugstett (16 Uhr) und Stammheim gegen Vaihingen/Enz über die Bühne (16 Uhr).

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