EFA Champions Cup: Zusammenfassung Frauen – Halbfinale 1 und Halbfinale 2

EFA ChampionsCup Calw 2025 (Foto: Bernhard Kaiser)
Verfasst am 4. Januar 2025
Allgemein EFA Champions Cup Calw

Freistadt und Dennach im Frauen-Finale

Halbfinale 1: Union Compact Freistadt – TV Jahn Schneverdingen 3:2
(10:12, 15:14, 11:8, 13:15, 12:10)

Fünf Sätze, lange Ballwechsel – der Zeitplan dieses Doppelturniers (erstmals Männer und Frauen gemeinsam beim EFA Champions Cup) – geriet gleich zu Beginn durcheinander. Dem Publikum aber war es recht, denn die amtierenden Hallenmeister aus Österreich und Deutschland boten über anderthalb Stunden so ziemlich alles, was Faustball attraktiv macht.

Cecilia Jacques und Emilia Engleder (Freistadt) gegen Aniko Müller und Helle Großmann – die Angreiferinnen heizten den gegnerischen Abwehrreihen kräftig ein und bald hatten die Oberösterreicherinnen zwei Satzbälle ausgearbeitet. Der TV Jahn glich mit einem Großmann-Preller aus und ein Übertritt der Brasilianerin Cecilia sorgte für Erleichterung bei den Niedersächsinnen.

Bei 3:5-Rückstand in Satz 2 wechselte Freistadt die erst 17-jährige Magdalena Karger für Engleder ein. Spätestens jetzt waren alle Sportlerinnen heiß gelaufen. Großartige Abwehraktionen und kämpferische Flugeinlagen sorgten für Stimmung vor rund 500 Zuschauern in der Calwer Walter-Lindner-Sporthalle. Einen 3:6-Rückstand glich Cecilia Jacques im Alleingang aus, dann konterte das Jahn-Angreiferduo. Ein zu langes Zuspiel bei Satzball Schneverdingen verhinderte die 2:0-Führung, stattdessen ging es in die Verlängerung. Bei 13:13 wurde Cecilias Übertritt abgepfiffen, dann ließ die bärenstarke Südamerikanerin im Freistadt-Trikot ein eiskaltes Ass folgen. Aniko Müller spielte ins Aus – Satzausgleich.

3:7 lag Freistadt im dritten Durchgang zurück, dann erlaubte sich das Team von Trainer Olaf Neuenfeld erneut einfache Fehler und brachte den Gegner in die Erfolgsspur. 9:7 stand es plötzlich für die Österreicherinnen, Cecilia brachte ihre Mannschaft 2:1 in Führung. „Kommt’s, alle Konzentration auf diesen Satzbeginn“, forderte Freistadt-Trainer Andreas Teufer in der kurzen Pause, „wir rennen nicht wieder einem hohen Rückstand hinterher.“ Tatsächlich arbeiteten sich zwei Teams auf Augenhöhe aneinander ab. Cecilia holte den ersten Matchball heraus, Schneverdingen konterte eiskalt und glich aus. Der Entscheidungssatz war ebenfalls kaum an Spannung zu überbieten. 4:1 führte das Austria-Team, mit 6:5 ging es in den letzten Seitenwechsel und bei 10:6 schien die Partie gelaufen. Erneut kämpfte Schneverdingen um jeden Zentimeter, glich aus – doch die Freistädterinnen setzten sich in der abermaligen Verlängerung durch.
Laura Priemetzhofer, Freistadt: „Wir wussten, gegen diesen Gegner wird es schwer zu bestehen. Wir haben sehr viel trainiert und Videos von Schneverdingen analysiert, das hat sich ausgezahlt. Heute Abend feiern nur unsere Fans – wir werden morgen gut vorbereitet sein.“

Laura Kauk, Schneverdingen: „Das war nicht unser Spiel. Wir waren nicht konstant in der Abstimmung und im Zuspiel – zu viele Schwankungen. Annika Kriger, die uns leider fehlt, ist nur schwer zu ersetzen, auch wenn unsere jungen Spielerinnen wie die eingewechselte Maja Rogosch ihre Sache richtig gut gemacht haben. Nun wollen wir Platz 3 holen und uns dann auf die deutsche Meisterschaft konzentrieren.“ 

Freistadt: Cecilia Jacques, Ines Weglehner, Laura Priemetzhofer, Barbara Gutenbrunner, Emilia Engleder, Magdalena Karger.

Schneverdingen: Helle Großmann, Laura Kauk, Aniko Müller, Lena Meyer, Alina Karahmetovic, Maja Rogosch.

 

Halbfinale 2: SVD Diepoldsau-Schmitter – TSV Dennach 1:3
(11:6, 3:11, 12:14, 2:11)

Wer den EFA Champions Cup in der Halle neun Mal in Folge gewinnt, trägt automatisch die Favoritenbürde. Der TSV Dennach hatte anfangs und im dritten Satz seine Probleme damit, setzte sich am Ende aber souverän gegen den SVD Diepoldsau-Schmitter durch. Tanja Bognar, die unbestrittene Antreiberin ihres Teams, brachte den SVD auf Betriebstemperatur, während der TSV Dennach noch nicht in die Gänge kam. Überraschend deutlich holten sich die Sportlerinnen aus St. Gallen den ersten Satz.

Dann kamen die Pink Ladies aber in ihren Champions-Cup-Modus, zogen davon und holten im Schnelldurchgang den Satzausgleich. Im dritten Durchgang führten Sonja Pfrommer & Co. bereits 6:2, dann schlichen sich Missverständnisse und unsaubere Zuspiele ein. Der SVD nützte die Schwächephase, ging 9:8 in Führung, konnte ein 12:11 aber nicht ummünzen.

„Besseres Zuspiel – und Stimmung auf dem Spielfeld“ forderte Dennach-Coach Michael Ochner immer wieder von seinen Schützlingen, die seinen Wunsch im vierten Satz auch erfüllten. Nun drückte das Dennacher Team, gelenkt von Anna-Lisa Aldinger in der Mitte sein Spiel durch: Aus einer sicheren Abwehr heraus mit den Nationalspielerinnen Denise Zeiher und Ann-Kathrin Motteler, und als Zweitschlag hatte Maya Mehle nicht nur beim Entschärfen der Bognar-Kurzbälle tolle Aktionen. Die Dennacher Klasse setzte sich am Ende durch.

Tanja Bognar, SVD Diepoldsau-Schmitter: „Wenn sich gegen Dennach die Chance auf einen Satzgewinn ergibt, dann musst du sie sofort nutzen und den Sack zumachen. Das ist uns im dritten Durchgang leider nicht gelungen.“
Maya Mehle, TSV Dennach: „Danke für die gute Stimmung an das Publikum! Unseren Endspielgegner kennen wir nicht so gut, aber ich erwarte ein spannendes und enges Finale gegen Freistadt.“

SVD Diepoldsau-Schmitter: Miriam Schlattinger, Elena Sieber, Jamie Bucher, Alessia Benz, Sarina Mattle, Tanja Bognar.

TSV Dennach: Denise Zeiher, Ann-Kathrin Motteler, Pia Neuefeind, Sonja Pfrommer, Maya Mehle, Anna-Lisa Aldinger.

 

Impressionen Halbfinale (Fotos: Bernhard Kaiser):

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