DM-Teamcheck: Diese Sechs wollen den Männer-Titel
Gärtringen (DFBL/aga/nho). Es kann nur einen geben: Erstmals steigt in Gärtringen vor den Toren Stuttgarts eine DM-Endrunde der Faustball-Männer. Die drei besten Teams aus der Bundesliga-Nord treffen auf die drei besten Süd-Mannschaften. Die DFBL wagt im Teamcheck einen kleinen Blick in die Zukunft, stellt alle Teilnehmer in Kurzform vor.
TV Brettorf – die Ersatzgeschwächten
Der TV Brettorf hat sich als Meister der Nordliga für die DM in Gärtringen qualifiziert und hofft in der Gruppe B auf den Einzug ins Halbfinale. Dazu werden die Niedersachsen auf einen Sieg gegen den DM-Neuling Leichlinger TV setzen – gegen den Rekordmeister TSV Pfungstadt wird es wohl realistisch betrachtet keinen Erfolg in der Gruppenphase geben. Entscheidend für das gute Abschneiden der Brettorfer wird die Fitness der Angreifer Malte Hollmann und Hauke Rykena sein, die in den vergangenen Spielen von Routinier Tobias Kläner und Vincent Neu ersetzt wurden, aber zur DM wieder einsatzbereit sein sollen. TVB-Trainer Klaus Tabke nimmt zur Sicherheit alle vier Angreifer mit in die Theodor-Heuss-Halle in Gärtringen und kann auf einen großen 10er-Kader für die Meisterschaft zurückgreifen.
TSV Hagen 1860 – das große Fragezeichen
Ähnlich wie Brettorf, hatte auch der TSV Hagen 1860 im Saisonverlauf viel mit Ausfällen zu kämpfen. Die aufgrund dieser Ausfälle stark schwankenden Leistungen in acht von 14 Saisonspielen mit entweder acht oder sogar neun Sätzen reichten am Ende dennoch für den zweiten Tabellenplatz im Norden und die sechste DM-Teilnahme der Hagener in Folge.
Die Zuschauer können sich also folgerichtig auf mehrere Fünf-Satz-Spiele in Gruppe B gefasst machen, denn die Gegner aus Vaihingen und Käfertal sind ungefähr gleich stark einzuschätzen. Für das Ziel Halbfinale wird die Fitness von Hauptangreifer Philipp Hofmann von entscheidender Rolle sein und die Westfalen werden eine Top-Performance in beiden Gruppenduellen brauchen.
Leichlinger TV – der Neuling
Mit der ersten DM-Teilnahme der Blütenstädter aus Leichlingen hätte wohl niemand am Anfang der Saison gerechnet. Aber nachdem die Rheinländer sogar die Favoriten aus Brettorf und Hagen schlagen konnten, ist die DM-Teilnahme mehr als verdient. In der Gruppe mit dem TV Brettorf und TSV Pfungstadt möchten die Leichlinger mithalten und schauen, was leistungstechnisch möglich ist.
Außer Angreifer Tobias Schaper sind alle Spieler fit, und mit Lukas Geiger auf der Zweitangriff-Position hat der LTV seine beste Formation gefunden, der gegenüber Sprungschläger Chris Weber den defensiveren Part übernimmt. Die Leichlinger konnten die vergangenen acht Spiele allesamt gewinnen und können als Neuling ohne Druck aufspielen – vielleicht geht die Reise der Blütenstädter ja sogar bis ins Halbfinale der DM?
TV Vaihingen/Enz – das Überraschungsteam im Süden
Wer hätte das gedacht? Der TV Vaihingen setzt sich nach einer souveränen Runde gegen den TSV Pfungstadt und den TV Käfertal als Südmeister durch. Die Mannen aus Vaihingen mit ihrer neuen schmucken Faustball-Arena haben verletzungsfrei und mit einer sehr jungen Mannschaft (knapp 23 Jahre im Durchschnitt) die Hallenrunde überstanden.
Die Mannschaft ist auf allen Positionen mit amtierenden Welt- und Europameistern besetzt und hat somit auch die Erfahrung, um mit hohen mentalen und physischen Belastungen umgehen zu können. Viel wird auf den Hauptangreifer Johannes Jungclaussen ankommen, der in überragender Form ist und jede Defensive knacken kann. Aber die Duelle in der Gruppe mit Hagen und Käfertal werden es in sich haben – mit einem schlechten Spiel ist das Vaihinger Team eventuell bei der DM schon nach der Gruppenphase ausgeschieden.
TSV Pfungstadt – der Rekordmeister
Diesmal nur als Südzweiter geht der Rekordmeister aus Hessen ins Rennen um den Titel. Nach einigen Niederlagen ohne den angeschlagenen Patrick Thomas am Anfang der Saison hat sich der TSV Pfungstadt inzwischen aber wieder gefangen und konnte dank einer rasanten Aufholjagd im letzten Saisonspiel gegen den TV Käfertal noch 5:4 gewinnen und in letzter Minute noch den zweiten Platz im Süden sicherstellen.
Die Gruppe mit dem TV Brettorf und dem Leichlinger TV wird der TSV wie gewohnt als souveräner Gruppensieger überstehen, danach geht es dann aber im Halbfinale gegen einen starken Gegner aus dem Trio Vaihingen/Enz, Hagen oder Käfertal rund und der TSV Pfungstadt wird sich dann mehr anstrengen müssen.
TV Käfertal – die Herausforderer
Die Quadratestädter aus Mannheim haben sich die schwere Gruppe B mit dem TVV und TSV Hagen selbst eingebrockt aufgrund der unnötigen Niederlage im letzten Saisonspiel der Südliga nach einer 4:1-Führung gegen Pfungstadt. Im Grunde können die Mannheimer aber jeden schlagen, wenn die beiden Nationalspieler Nick Trinemeier und Marcel Stoklasa in Fahrt kommen. Auch defensiv ist der TVK sehr gefestigt und kann flexibel im Abwehrbereich rotieren – Felix Klassen im Zuspiel ist zudem eine Bank und überzeugt mit gutem Lauf- und Stellungsspiel. Das Halbfinale sollte trotz der schweren Auftaktspiele für den TV Käfertal drin sein, und dann ist alles möglich bei der Mannschaft aus Baden.
Prognose: Wenn alles normal läuft, wird der Titel nur über die Form des Rekordmeisters TSV Pfungstadt entschieden. Aber vielleicht erleben wir ja im schwäbischen Gärtringen eine echte „Zeitenwende“ im deutschen Faustball und eines der anderen Teams schnappt sich den einzigartigen DM-Glaspokal?
Weitere Infos zur DM unter:
https://www.faustball-dm2023.tsv-gaertringen.de/
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