Brettorf macht das Traumfinale perfekt

Packende Blockduelle gewann meist Brettorfs Tobias Kläner (Foto: Uwe Spiele)

Brettorf (DFBL/bec). Was für ein Spiel, was für eine Stimmung – was für ein Sieg! Mit 4:2 nach 0:2 Satzrückstand gegen den SVD Diepoldsau-Schmitter zieht der TV Brettorf ins erhoffte deutsch-deutsche Europacup-Finale gegen den TSV Pfungstadt ein.

Mit Nebelschwaden, Fan-Bannern und Paukenschlägen empfangen die Fans ihren TV Brettorf in der heimischen Halle. Doch der Druck des Heimspiels scheint den Champions-Cup-unerfahrenen Nordvertreter zu hemmen. In der deutschen Startformation stehen Tobias Kläner und Malte Hollmann im Angriff, Tim Lemke und Timo Kläner in der Abwehr sowie Hauke Spille im Zuspiel. Diepoldsau mit seinen vielen Nationalspielern zeigt zu Beginn all seine Klasse. Pfeilschnelle Angaben von Lukas Lässer und starke Rückschläge seines Bruder Christian bringen die Schweizer in Front. Brettorf zeigt Unsicherheiten und muss den Auftaktsatz schnell mit 7:11 abgeben.

Durchgang zwei läuft nicht viel besser: Malik Müller mit dem ersten Schweizer Punktgewinn. Schnell folgen weitere und erst nach dem 0:4 kann Brettorf herankommen. Ein Ausball von Lukas Lässer bringt das vielumjubelte 4:4. Der TVB nun auf Augenhöhe, jedoch nicht mit dem Satzgewinn: Zwei Lässer-Punkte verschaffen den Eidgenossen das 11:9 und einen schnellen 2:0-Vorsprung.

Doch während die Fans auf den vollen Rängen schon das schnelle Aus befürchten, kämpft sich die Mannschaft von Spielertrainer Tim Lemke immer besser in die Begegnung: Bei 5:4 führt Brettorf zum allerersten Mal und packt nun gleich zu: Die Lässers finden weniger Lücken in der Abwehr und vor allem Tobias Kläner am Schlag spielt groß auf: Vier Satzbälle hat der TVB bei 10:6, gleich der erste wird mit einem kurzen Kläner-Ball genutzt.

Sofort ist die Kulisse da, peitscht ihre Lieblinge zu weiteren Ausnahmebällen. Brettorf führt 4:2, kassiert nach vielen Blockduellen das 5:6 und lässt sich trotzdem nicht aus dem Konzept bringen. Wieder Kläner und zwischendurch Fehler von Lässer bringen schnell die nächsten Satzbälle. Wieder nutzt Tobi Kläner gleich den ersten zum 11:7 und 2:2-Satzausgleich. Diepoldsau wirkt nun deutlich angeknockt.

Auch aus der Satzpause kommen die Deutschen besser. Selbstbewusst und mit den eigenen Anhängern im Rücken zieht der Bronzemedaillen-Gewinner der letzten DM zum 7:2 davon. Diepoldsau scheint sein Pulver verschossen zu haben, kann wieder keinen Satzball abwehren und liegt nach dem 4:11 mit 2:3 hinten.

Doch es wird noch einmal spannend: Bei Diepoldsau wechseln die Lässer-Brüder die Angabe und Kenneth Schon kommt ins Spiel für Stefan Eggert. 1:5 liegen die Schweizer schon hinten, kurz darauf auch 2:7. Doch Kläner-Fehler bei der Angabe und misslungene Rückschläge bringen den Meister aus den Alpen zurück: Plötzlich steht es nur noch 7:6. Dann fängt sich Brettorf wieder, ein Ass von Tobias Kläner zum 10:7 bringt den ersten Matchball. Der wird wieder gleich genutzt, weil Christian Lässer seine Sprungangabe ins Aus serviert.

Damit kommt es am Samstag ab 17 Uhr zum erhofften Traumfinale zwischen Pfungstadt und Brettorf. Zuvor kämpfen ab 15 Uhr Diepoldsau und die Österreicher von Union Compact Freistadt um Bronze. Auch diese beiden Spiele gibt es natürlich im Livestream auf sportdeutschland.tv.

Brettorfs Tim Lemke: „Die Schweizer haben zu Beginn ein Feuerwerk abgefackelt, und ich wusste schon nicht mehr, was wir noch hätten machen können. Doch zum Glück sind wir dann in die Partie zurückgekommen. Für das Endspiel ist jetzt alles möglich – mit diesen Fans im Rücken!“

TV Brettorf – SVD Diepoldsau-Schmitter 4:2 (7:11, 9:11, 11:6, 11:7, 11:4, 11:7)

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