Bereit für eine Veranstaltung der Spitzenklasse

Bild der letztjährigen „Brasilianischen Nacht“ beim TV Stammheim (Foto: Bernhard Kaiser)
Verfasst am 12. Juli 2024
Allgemein DM 2024 Stammheim

Der Countdown läuft. Die „beste deutsche Meisterschaft aller Zeiten“, so das ziemlich unbescheidene Versprechen des Ausrichters TV Stammheim, steht bevor. Dafür haben die Stuttgarter viel getan und werden noch reichlich Schweiß investieren. Angesichts der enormen Anstrengungen in der Vorbereitung des diesmal drei Tage dauernden Turniers (26.-28. Juli) müsste in diesem unbeständigen Sommer 2024 sogar der Wettergott erfreut sein und für Sonnenschein sorgen.

„Zum Auftakt habe ich meinem OK-Team eingeimpft, groß zu denken und für alle Planungen gedanklich immer zuerst ins oberste Regal zu greifen“, berichtet Alwin Oberkersch, der in der Faustballszene als Spieler, Funktionär, Moderator und Schiedsrichter bekannt ist wie ein bunter Hund. Und weiter: „Meine Ressortleiter haben diese Aufforderung verinnerlicht und alle machen einen sensationellen Job. Wie hier Ehrenamt mit Beruf und Familie unter einen Hut gebracht wird, ist nicht hoch genug einzuschätzen, zumal wir nebenbei unseren normalen Spielbetrieb mit 27 Mannschaften stemmen.“ Bis zu 400 Helfer sollen für eine reibungslose Veranstaltung sorgen.

Los geht’s, genau genommen, schon vor dem Freitag: Das traditionelle Jugend-Zeltlager des Schwäbischen Turner-Bundes (STB) findet im Rahmen der DM unweit des Stadions statt. So können ein paar Hundert Kids und Jugendliche ihre Idole hautnah erleben und Spitzensportbegeisterung inhalieren. In der Kids Area stehen Kleinfelder zum Austoben bereit. Beim STB-Zeltlager können auch DM-Besucher ihre Biwaks aufbauen. Übernachtungen sind zudem in der benachbarten Sporthalle möglich.

Eine Attraktion verspricht die DM-Plaza zu werden: Vier benachbarte Tennisplätze werden dafür komplett mit einem Holzboden belegt. Hier finden Besucher Schlemmereien und Getränke, auf der Showbühne werden Livebands auftreten und bis in die frühen Morgenstunden wird Partystimmung herrschen. „Wir bieten ein Rund-um-die-Uhr-Programm“, sagt Ueli Reißner, der für die mediale Vermarktung der Meisterschaft zuständig ist.

Im Mittelpunkt steht aber auch bei dieser Endrunde der Sport. Je vier Männer- und Frauen-Teams haben sich bereits qualifiziert, die übrigen vier Tickets werden am Samstag und Sonntag in den Nord- und Südstaffeln der Bundesliga noch ausgespielt. Die drittplatzierten Frauen im Süden müssen bereits am Freitagabend ein Vorqualifikationsspiel gegen die Mannschaft des Gastgebers austragen. Am Samstag steigen die Qualifikationsspiele und Halbfinals, am Sonntag werden die Medaillen vergeben. Im Clubhaus am Stadion und in einem Nebengebäude werden Medienvertreter für Bewegtbild, Social Media, Presse und Internet untergebracht. Im Vorfeld liefen Gespräche mit TV-Stationen, SWR Aktuell wird am Sonntagabend eine Zusammenfassung zeigen und der obligatorische Livestream wird natürlich auch eingerichtet.

Die Zuschauerkapazität im schmucken Stadion, in dem Christian „Gilli“ Gillmann (Mannheim) und der Stammheimer Fabian Israel als Moderatoren für Stimmung sorgen werden, liegt mithilfe zusätzlich installierter Tribünen bei 1.350 Plätzen. „Wir versuchen aber noch weitere Plätze freizumachen“, verspricht Ueli Reißner. Das ist gut so, denn der Kartenvorverkauf lief kräftig an: 700 Eventpässe – gültig für alle drei Tage – sind bereits verkauft. Anders gesagt: die Hälfte aller Karten. Noch bis Sonntag (14.7.) um Mitternacht läuft die aktuelle vergünstigte Vorverkaufsstufe. Wenn dann wenige Stunden vorher alle qualifizierten Mannschaften feststehen, gilt es für die Fans fix zu sein und noch ein paar Euro zu sparen. Übrigens bietet der TVS auch exklusive Lounge-Plätze an: einige Faustball-Freaks haben bereits die dafür fälligen 222 Euro hingelegt und werden im Logenplatz direkt am Spielfeld von freundlichen Kellnern gereichte Getränke genießen.

„Wir sind sehr gut im Zeitplan und freuen uns auf ein großartiges Turnier“, so Ueli Reißner. Die Stammheimer profitieren von großer Ausrichtererfahrung. Die reicht von den jährlichen Pfister Stuttgart Open, umfasste die Europameisterschaft 2008, die deutsche Meisterschaft der Männer in der Stuttgarter SCHARRena 2012, die Frauen-DM 2017 in der Halle, zahlreiche Länderspiele und Jugendturniere. OK-Chef Alwin Oberkersch: „Wir haben unser vor sieben Jahren eröffnetes Stadion ständig weiter optimiert. Dennoch ist die Sportanlage klein für eine Veranstaltung dieser Größe. Wir mussten beispielsweise die Positionierung der Tribünen oder der Videowall auf den Zentimeter genau abmessen.“ Nun sind die Stuttgarter bereit, Fans aus ganz Deutschland freudig zu empfangen. LED-Banden, Videowall, Fernsehproduktion für den Livestream, zwei Tribünen, Zelte, die überdachte Showbühne, Hüpfburgen, Live-Bands, Getränkewägen und mehr sind vorbereitet. Es kann losgehen. Alwin Oberkersch bekräftigt das Versprechen: „Die DM 2024 wird so stattfinden, wie wir es uns beim Kick-off gewünscht haben – als Veranstaltung der Spitzenklasse.“

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