Ahlhorner SV krönt sich zum Deutschen Meister Der TSV Hagen 1860 entthront den Serienmeister aus Pfungstadt

(Dresden / lh / mil) Am zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften verfolgten über 1.500 Zuschauer – darunter viele Nicht-Faustballer – bei sehr wechselhaften Wetterbedingungen hochklassige Faustball-Spiele. Zunächst sicherte sich der TV Vaihingen / Enz im kleinen Finale die Bronzemedaille gegen den Leichlinger TV. Im Finale der Frauen verwies der Ahlhorner SV den TV Jahn Schneverdingen und wurde Deutscher Meister. Sicherlich die größte Überraschung war der Titelgewinn des TSV Hagen 1860 gegen die Favoriten aus Pfungstadt – in einem packenden Endspiel wuchsen die Westfalen über sich hinaus und entlohnten den Serienmeister.
Leichlinger TV – TV Vaihingen 0:4 (8:11, 8:11, 8:11, 8:11)
Bei windigen Verhältnissen begann das Spiel um die Bronzemedaille vor gut gefüllten Tribünen ausgeglichen mit vielen kurzen Angaben. Bei 3:3 gelangen Johannes Jungclausen vier sehenswerte Punkte in Folge zum 3:7. Chris Weber hielt Leichlingen mit wuchtigen Angriffen gegen die kompakt stehenden Schwaben im Spiel und verkürzte auf 7:9, bevor Vaihingen den 1. Satz für sich entschied. Auch in den folgenden Sätzen zeigte sich ein ähnliches Spiel: Vaihingen trat kompakt auf, Leichlingen hielt gut mit, brachte sich aber vor allem auch durch individuelle Fehler immer wieder selber um den Erfolg. Dabei sahen die zahlreichen Zuschauer, unter denen auch viele Nicht-Faustballer zu finden waren, sehenswerte Ballwechsel mit vielen umjubelten Szenen auf beiden Seiten. Obwohl sich nun auch bei Vaihingen einige Angriffsfehler einschlichen, bejubelten die Schwaben am Ende nach 4 Sätzen verdient die Bronzemedaille.
Ahlhorner SV – TV Jahn Schneverdingen 3:1 (9:11, 11:7, 11:8, 11:8)
Im Sportpark Ostra in Dresden fand bei leichtem Nieselregen das mit Spannung erwartete Finale zwischen dem TV Jahn Schneverdingen und dem Ahlhorner SV statt. Nach der Niederlage im Champions Cup brannten die Schneverdingerinnen auf eine Revanche, doch der ASV behielt in einem intensiven Nordduell die Oberhand und sicherte sich den Titel des Deutschen Meisters. Das Spiel, angesetzt im Modus “Best of Five”, begann mit vorsichtigem Abtasten beider Mannschaften. Die Angaben waren auf beiden Seiten druckvoll, viele Punkte wurden über den halblangen Ball erzielt. Schneverdingen konnte sich zunächst leicht auf 4:2 absetzen, doch Ahlhorn glich zum 5:5 aus. Die Partie blieb bis zum 9:9 völlig offen, ehe ASV-Coach Bianca Nadermann ein Time-Out nahm, um ihr Team taktisch neu einzustellen.Beim Stand von 10:9 zeigte Laura Kauck eine starke Abwehraktion, die Aniko Müller zum Satzgewinn verwertete – 11:9 für den TV Jahn. Im zweiten Satz erwischte der ASV den besseren Start und setzte sich schnell mit 4:0 ab. Schneverdingens Trainerin Tine Seitz reagierte mit einem Time-Out, woraufhin ihr Team auf 5:2 herankam. Doch Ahlhorn spielte weiterhin konzentriert und zog auf 10:4 davon. Drei Angabenfehler brachten Schneverdingen nochmal auf 10:7 heran, doch Jordan Nadermann auf Seiten des ASV machte den Punkt zum Satzgewinn (11:7) perfekt. Der dritte Satz verlief lange ausgeglichen (6:5), wobei der tiefnasse Boden beiden Teams zu schaffen machte. Ein Time-Out des ASV brachte erneut die Wende, Ahlhorn erspielte sich eine 8:6-Führung. Trotz einem Wechsel auf Helle Großmann bei Schneverdingen bei den Angaben konnte der ASV den Vorsprung sichern und den Satz mit 11:8 gewinnen – Spiel gedreht und die 2:1-Satzführung für den ASV. Auch im vierten Satz legte Ahlhorn mit variablem Aufbauspiel und platzierten Schlägen vor und führte schnell mit 5:2. Schneverdingen zeigte jedoch Moral und kämpfte sich auf 5:5 zurück. Ein weiteres Time-Out von Coach Nadermann brachte die nötige Ruhe in das ASV-Spiel. Die Oldenburgerinnen setzten sich auf 9:7 und 10:8 ab, ehe Jordan Nadermann mit einem letzten Schlag den entscheidenden Punkt zum 11:8 setzte und sich und den ASV somit zum Deutschen Meister 2025 krönte.
TSV Pfungstadt – TSV Hagen 1860. 2:4 (11:7, 9:11, 9:11, 15:14, 7:11, 5:11)
Das Endspiel der Deutschen Meisterschaft der Männer 2025 begann wie von vielen erwartet mit einem klaren Satzsieg des Titelverteidigers. Doch so einfach wollten die Hagener es den Pfungstädtern bei dem einsetzenden Regen nicht machen. Mit sehenswerten Paraden auf beiden Seiten entspann ein hochklassiges Match auf Augenhöhe, das von zahlreichen Zuschauern bejubelt wurde. Hagen kam zum Satzausgleich und gewann auch den 3. Satz. Den 4. Satz startete Pfungstadt erfolgreicher und setzte sich mit 9:5 in Führung. Hagen gab nicht auf. Aus einer souveränen Abwehr heraus konnte Hagen Punkt um Punkt aufholen und bei 10:10 ausgleichen. Beide Teams schenkten sich nichts und kamen mit wechselnden Führungen zum 14:14. Mit einem Angabeass lang durch die Mitte beendete Patrick Thomas den 4. Satz und glich auf 2:2 aus. Die Herausforderer ließen sich davon nicht beirren und drehten nochmal ordentlich auf. Die Abwehrreihe mit Ole Schachtsiek, Kevin Schmalbach und Kevin Braatz hatten die Angriffe von Patrick Thomas sehr gut im Griff, auch kurze Bälle wurden vorne gut erlaufen, so dass Philip Hofmann sehenswert punkteten konnte. Pfungstadt fand kein Mittel mehr dagegen. Mit zwei klaren Satzsiegen beendete Hagen die jahrelange Siegesserie von Pfungstadt und wurde in dieser besonderen Athmospäre mit großer Medienpräsenz verdient Deutscher Meister.
Titel auch im wowball vergeben
Auch beim wowball wurden die Titel der Deutschen Meister bei den Finals gekürt. Wowball, das erst im vergangenen Jahr seine offizielle Premierensaison gegeben hatte, ist eine Variante des Faustballs und wird nur mit zwei Spielern pro Team gespielt. Den Titel bei den Männern sicherten sich in einem packenden Match Fabian Sagstetter/Nick Trinemeier und Luca Egger gegen die Sieger des Vorjahres Tom Aigner und Fynn Erlenmayer mit 2:1 (14:15, 11:7, 11:9). Erster Deutscher Meister bei den Frauen wurde das Duo Henni Schell/Laura Nonnemann dank eines 2:0 (11:9, 11:7) gegen Larissa Härtwig/Lara Olbrisch.
Es war für alle Beteiligten in allen Belangen ein großartiges Event mit einer besondere Atmosphäre. Die große Bühne der Finals boten einen einzigartigen Rahmen für die 100. Deutschen Meisterschaften, die sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
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