Ahlhorn nach Mega-Comeback im Endspiel
Stammheim (DFBL/bec). Auch das zweite Halbfinale der DM ist ein echtes Spektakel: Nach 0:2-Rückstand gegen Selsingen dreht Ahlhorn die Partie noch in ein 3:2 und zieht ins Stammheimer Finale ein.
Das Duell der beiden Topteams aus dem Norden beginnt mit Vorteilen für den MTSV Selsingen. Alhorn kassiert die ersten drei Bälle, kann dann zum 4:4 ausgleichen. Angepeitscht von den vielen aus der Heimat angereisten Fans legt Selsingen gleich die nächste Dreier-Serie drauf und punktet nochmal doppelt zum 9:5. ASV-Trainerin Edda Meiners reagiert, bringt Sarah Reinecke für Abwehrspielertin Jacqueline Zaddach. Der Satz geht dann aber klar nach Selsingen, weil erst Pia Neuefeind weit uns Aus schlägt und dann Imke Schröder ins Netz serviert – 11:6.
Auch im zweiten Satz findet Ahlhorn nicht zur Form des Vortages. Selsingen hingegen schon – wieder steht es 3:0 für den MTSV. Dann kommt der ASV, punktet nach langen Ballwechsel und holt sich dann bei 4:3 die erste Führung. Selsingen beweist Kämpferqualitäten, holt sich die Führung gleich zurück und hat bei 8:5 gute Chancen auf den zweiten Satzgewinn. Der ist dann wenig später geschafft: Wieder 11:6 für den MTSV.
Ahlhorn nun mit dem Rücken zur Wand. Und mit Erfolg, denn Pia Neuefeind trickreich und mit wuchtigen Prellern sorgt für eine Ahlhorner 6:2-Führung. Bei 2:8 reagiert Selsingen-Coach Jörn Martens, brint Annika Bösch für Angreiferin Rieke Buck. Den Satzverlust kann aber auch die Doppel-Weltmeisterin nicht verhindern: 11:4 nach langem Ball von Neuefeind.
Selsingen berappelt sich schnell, hat bei 3:2 wieder eine Punkteführung erarbeitet. Jetzt nimmt der MTSV-Express wieder Fahrt auf: Bösch rettet sensationelle Bälle an der Wand und Laura Marofke punktet mehrfach parallel zur Leine. Das Rezept des Ahlhorner SV, Marofke bei den Angaben aus dem Spiel zu nehmen, geht in dieser Phase viel zu selten auf. So erspielen sich die Selsingerinnen wieder einen deutlicheren 7:4-Vorsprung. Ahlhorn kann in seiner typischen Art wieder kontern, mit einer Dreier-Serie ausgleichen. Und weil Selsingens Angreiferinnen zwei Fehler drauflegen, ist der ASV bei 9:8 wieder vorne. Mit einem Roller von Imke Schröder über Frederike Riggers sichert sich Ahlhorn Chancen zum Satzausgleich – und mit einer Ausangabe des MTSV werden sie genutzt – 11:8.
Selsingen wirkt getroffen, macht teils leichte Fehler und liegt nach Marofke-Fehlangabe 2:4 hinten. Ahlhorn hingegen mit all seiner Erfahrung ruhiger im Spiel und mit Imke Schröder, die diagonal kurz zum 6:3 verwandelt. Nach dem letzten Seitenwechsel der Partie kann Selsingen zwar noch auf einen Zähler herankommen – mehr gelingt dem Team jedoch nicht: Nach Angabenfeher Marofke steht es 10:7 für den Ahlhorner SV. Zweimal wehren die Selsingerinnen noch Matchbälle ab – der dritte sitzt dann auf der Seite von Katrin Gahrmann.
Damit kommt es in Stammheim im Finale zum ewig brisanten Nord-Süd-Derby zwischen den beiden erfolgreichsten teams der letzten zehn Jahre: Dennach gegen Ahlhorn. Selsingen, das sich nach dieser Saison aus der Bundesliga zurückzieht, bekommt es im allerletzten Spiel mit Calw zu tun und kann sich den Abschied immer noch mit einer Medaile versüßen.
Ahlhorner SV – MTSV Selsingen 3:2 (6:11, 6:11, 11:4, 11:8, 11:9)
Für Ahlhorn spielten: Imke Schröder, Janna Köhrmann, Pia Neuefeind, Sandra Wortmann, Jacqueline Zaddach, Sarah Reinecke
Für Selsingen spielten: Lea Viebrock, Frederike Riggers, Laura Marofke, Rieke Buck, Katrin Gahrmann, Annika Bösch
Schiedsrichterin: Heike Müller
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