MGV 2025: Wichtige Weichenstellung – Mitglieder stimmen der neuen Beitragsordnung zu
Kernthema: Die neue Beitragsordnung
Im Fokus der diesjährigen Versammlung standen neben der Wahl von weiteren Mitgliedern für den Hauptausschusses die Abstimmung zur neuen Beitragsstruktur von Faustball Deutschland. Im Vorfeld hatte es hinsichtlich der neuen geplanten Beiträge zahlreiche Diskussionen und Abstimmungsrunden mit dem Vereinsrat und dem Länderausschuss gegeben. Am Ende stand ein zwischen Hauptausschuss, Vorstand und den Gremien abgestimmter Entwurf zur Abstimmung, der mit großer Mehrheit seitens der Mitglieder angenommen wurde.
Faustball Deutschland – Rückblick, Veränderungen und Ausblick
Pünktlich um 17:45 Uhr begrüßten der Vorsitzende der Hauptausschusses Christian Frenzel und der neue Vorstandsvorsitzende Uwe Schneider die zahlreichen Mitglieder. Zu Beginn der Versammlung zeichnete Christian Frenzel in seinem Bericht des Hauptausschusses noch einmal den Weg des Faustballs in Deutschland nach – von den turnverbandsgebundenen Anfängen über die Gründung der Deutschen Faustball-Liga (DFBL) im Jahre 2004 bis zur heutigen Organisation als Faustball Deutschland. Nach Jahren der Doppelstrukturen zwischen DFBL und dem technischen Komitee des DTB entstand 2009 ein gemeinsamer Hauptausschuss, der ab diesem Zeitpunkt die Entwicklung des Sports koordinierte.
Mit der Umwandlung in „Faustball Deutschland“ 2023 wurde eine neue Führungsstruktur mit Vorstand und Hauptausschuss eingeführt. Trotz hoher Erwartungen in die neuen Strukturen konnten viele vorgesehene Ziele aufgrund begrenzter Kapazitäten und personeller Veränderungen nur teilweise erreicht werden. „Es ist uns nicht gelungen, unsere begrenzten persönlichen und finanziellen Kapazitäten so einzusetzen das die allseits gewünschten Ziele erreicht wurden. Dennoch halte ich die Fortschritte der vergangenen dreieinhalb Jahre für ansehnlich, wenngleich ich selbstkritisch eingestehen muss, dass wir nicht so weit sind, wie wir sein wollten“, führte Christian Frenzel aus. Er betonte die Notwendigkeit einer stabileren Personalstruktur und sprach sich für den verstärkten Einsatz bezahlter Kräfte aus, um ehrenamtliches Engagement besser zu entlasten. „Es muss uns gelingen personell in ruhigeres Fahrwasser zu kommen“, so sein Fazit.
Der Hauptausschuss tagte im vergangenen Jahr mehrfach, beschäftigte sich inhaltlich unter anderem mit internationalen Abstimmungen, organisatorischen Anpassungen und der Vorbereitung neuer Gremien wie der Implementierung eines Vereinsrats. Des Weiteren musste der Vorstand nachbesetzt werden. Im Juni wechselte Uwe Schneider vom Hauptausschuss in den Vorstand und übernahm dort als Vorsitzender die Nachfolge von Torsten Woitag. Den Mitgliedern des Hauptausschusses dankte er für ihre engagierte Tätigkeit. Sein besonderer Dank galt Stefan Hasenjäger, der „in voller Fahrt“ aus sehr persönlichen Gründen zurückgetreten ist.
Zwei neue Gesichter im Hauptausschuss
Durch den überraschenden Rücktritt von Stefan Hasenjäger und den Wechsel von Uwe Schneider in den Vorstand von Faustball Deutschland waren zwei Plätze im Hauptausschuss vakant. Mit Matthias „Matze“ Aigner (Jugendtrainer des TV Stammheim) und Steffen Löffler (Landesfachwart Thüringen) standen zwei Kandidaten zur Wahl. Beide Kandidaten wurden mit überwältigender Mehrheit gewählt und nahmen die Wahl an. Somit besteht der neue Hauptausschuss wieder aus 7 Mitgliedern: Christian Frenzel, Hauptausschussvorsitzender; Alwin Oberkersch, stellvertretender Vorsitzender, Michaela Grzywatz, Christine Noe, Ludwin Hafer, Matthias Aigner und Steffen Löffler.
Das Wahlergebnis:

Standortbestimmung und neue Prioritäten
Seinen Bericht des Vorstandes begann Uwe Schneider zunächst mit einer Bestandaufnahme: Die bisherige Strategie zur Weiterentwicklung des Faustballs in Deutschland verfolgte ambitionierte Ziele. Trotz geschaffener organisatorischer Grundlagen scheiterte die Umsetzung vieler Punkte an personellen Engpässen im Ehrenamt, fehlenden Treibern in Schlüsselpositionen und Überlastung durch Nebenthemen abseits der Hauptstrategie. Die Vielzahl neuer Projekte und Innovationen führte zu einer gewissen Zurückhaltung, was zusätzlich Verzögerungen verursachte.
Schneider stellte die Frage in den Raum, was erreicht wurde, worauf aufgebaut werden kann und welche Prioritäten künftig geändert oder neu gesetzt werden müssen. Das übergeordnete Ziel bleibt jedoch bestehen: Faustball in Deutschland sichtbarer und nachhaltiger zu machen – mit einer realistischeren, fokussierten Herangehensweise. „Das Hauptziel, Faustball in Deutschland sichtbarer zu machen und nachhaltig zu entwickeln, ist aus unserer Sicht richtig.“

Einheitliche Mitgliedererfassung als elementares Fundament
Basierend auf den Zahlen der gerade abgelaufenen Feldsaison haben in ganz Deutschland 377 Vereine mit knapp 13.000 Mitgliedern am Spielbetrieb teilgenommen. Dennoch wurde im Zuge der Vorbereitung zur Mitgliederversammlung deutlich, dass derzeit nicht alle Vereine und Ansprechpartner vollständig mit aktuellen Daten erfasst sind. Schneider betonte, dass jedoch eine lückenlose Mitgliedererfassung entscheidend für eine moderne und gut strukturierte Verbandsarbeit ist – sie bildet das Fundament für eine effiziente Verwaltung, Kommunikation und moderne Verbandsarbeit.
Zur Unterstützung der Verbandsarbeit wurde im vergangenen Jahr das Verwaltungssystem Campai eingeführt. Seit seiner Einführung im vergangenen Jahr sind jedoch lediglich 214 Vereine registriert, berichtete Schneider. „Wir möchten jedoch, dass künftig alle Vereine in die Mitgliederverwaltung eingebunden sind.“
Daher wird eine einheitlich strukturierte Mitgliederverwaltung für alle verbindlich. Faustball Deutschland steht den Verantwortlichen in den Vereinen aktiv und unterstützend zur Seite. Schneider wies an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Nutzung des Verwaltungssystems für alle Vereine kostenfrei ist.
Hauptamtliche Strukturen – Ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Faustballs
Es ist kein großes Geheimnis, dass Faustball Deutschland in weiten Teilen ehrenamtlich organisiert ist und vom Engagement seiner Mitglieder lebt. Ein Umstand, der den Verband aber immer wieder an Grenzen führt. „In den vergangenen Jahren haben wir mit Steffi, Olaf und zuletzt Torsten drei engagierte Persönlichkeiten verloren, die in den letzten Jahren in Schlüsselpositionen Verantwortung übernommen und den Verband geprägt haben,“ erinnerte Schneider. „Ihnen gilt unser großer Dank für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Ideen und die zahlreichen Stunden, die sie für den Faustball in Deutschland investiert haben.“
Aus diesem Grunde gab es einige personelle Veränderungen in den Gremien und Verantwortlichkeiten. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten funktionieren die neuen Strukturen inzwischen sehr gut – die Gremien arbeiten eng zusammen, Aufgaben und Zuständigkeiten sind klar verteilt. Mit der Einführung des Vereinsrates wurde zudem das letzte Gremium gemäß unserer Satzung etabliert. Hier sind aktuell die 15 stärksten Vereine vertreten, um die Interessen der Basis beratend einzubringen – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Mitgestaltung und Transparenz.
Doch trotz dieser Entwicklungen zeigt sich deutlich: Die vielfältigen Aufgaben, Anforderungen und Entwicklungen lassen sich längst nicht mehr allein ehrenamtlich bewältigen. „Daher müssen wir den nächsten Schritt gehen: den Aufbau einer hauptamtlichen Geschäftsstelle,“ so der Aufruf von Schneider. Sie wird künftig Ansprechpartnerin für Vereine sein und zentrale Aufgaben übernehmen – von der Mitgliederverwaltung über Medienarbeit und Kommunikation bis hin zur Unterstützung bei Veranstaltungen.
„Das Hauptamt ersetzt nicht das Ehrenamt – es stärkt es. Denn nur so können wir gemeinsam unseren Sport weiterentwickeln und die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Engagement auch in Zukunft lohnt. Dies ist eine wesentliche – wenn nicht die wichtigste – Weichenstellung,“ betonte Schneider.

Kommunikation und Medien – bunt, vielfältig, aber zeitintensiv
Auch die Notwendigkeit zur Optimierung der Medienarbeit und Verbesserung der internen Kommunikation sprach Schneider offen an. „Ein Medienteam in ausreichender Stärke steht nicht zur Verfügung, aktuell versuchen wir im Vorstand, die Lücken zu schließen,“ führte Schneider aus.
Eine erfolgreiche Außenkommunikation ist der Schlüssel zur Sichtbarkeit von Faustball. Die Berichterstattung im Rahmen der Finals in Dresden verdeutlicht, wie breit die mediale Wahrnehmung von Faustball mittlerweile sein kann. Eine Auswertung der Finals GmbH unterstreicht dies eindrucksvoll: Schneider präsentierte hierzu Daten zu Sendelängen im Stream und Fernsehen, zur Reichweite des Faustballs, zu Beiträgen in Printmedien sowie zur Online-Berichterstattung. „Diese positiven Entwicklungen müssen künftig gezielter genutzt werden, um Faustball überregional stärker zu positionieren,“ so sein Fazit aus Dresden.
Der entstandene mediale Rückenwind konnte jedoch bisher aufgrund der personellen Engpässe nur unzureichend weitergetragen werden. Um den Bekanntheitsgrad von Faustball jedoch nachhaltig und erfolgreich zu steigern, ist eine kontinuierliche und sehr gute Kommunikationsarbeit unter Einbindung der sozialen Netzwerke, Pressearbeit und digitale Kanäle erforderlich. Dazu braucht es Fachkräfte, die die se Bereiche sicher, kreativ und regelmäßig mit relevanten Inhalten professionell bespielen.
Schneider führte weiter aus: „Eine gezielte Stärkung der Medienarbeit bietet nicht nur Chancen zur Vergrößerung der Reichweite, sondern öffnet auch neue Möglichkeiten in den Bereichen Sponsoring und Vermarktung. Sichtbarkeit, Kontinuität und professionelle Kommunikation sind somit die Schlüssel, um Faustball langfristig stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern.“

Verbesserung der Kommunikation nach innen und des Informationsflusses
Seitens der Mitglieder wurde in der Vergangenheit häufig die fehlende interne Kommunikation beklagt. Hierfür stehen zwar verschiedene interne Informationskanäle zur Verfügung wie die Homepage, die Social-Media-Plattformen Instagram und Facebook, das Taktgeber-Briefing, das Kabinengeflüster und nicht zuletzt die Mitgliederversammlung.
Derzeit ist die Nutzung dieser Tools jedoch eingeschränkt, da kein eigenes Medienteam vorhanden ist. „Wir möchten und müssen gezielt Unterstützung in allen Bereichen der Medienarbeit gewinnen – sowohl für die Pflege unserer Homepage als auch für die Betreuung unserer Social-Media-Kanäle. Eine offene und transparente Kommunikation ist für unsere Vereinsarbeit von zentraler Bedeutung,“ betonte Schneider.
Darüber hinaus strebt Faustball Deutschland an, den Austausch durch regelmäßige Info-Briefe und Newsletter zu verbessern. Schneider ergänzte: „Der Vorstand würde diese Kommunikationsform gerne etablieren, aktuell fehlen dafür jedoch die personellen Kapazitäten. Unser Ziel ist es, dafür in Zukunft wieder die nötige Unterstützung zu gewinnen, um eine zeitgemäße und umfassende Informationsarbeit sicherzustellen.“
Professionelle Livestream-Berichterstattung im Fokus
Für die hochwertige Information und Berichterstattung setzt Faustball Deutschland auch künftig auf den Livestream. Ziel bleibt es, professionelle Live-Übertragungen anzubieten. In der Vergangenheit wurde viel über die anfallenden Livestream-Kosten diskutiert. Um die Qualität weiterhin sicherzustellen, sind nach wie vor auf Umlagen zur Kostendeckung notwendig. Langfristig strebt der Verband jedoch an, durch die Anschaffung eigener technischer Ausstattung unabhängiger zu werden. Dieses Vorhaben soll dazu beitragen, die anfallenden Ausgaben zu senken und die Livestream-Berichterstattung noch effizienter zu gestalten.
Nationale Termine und Events – Rückblicke und Ausblicke
Damit leitete Schneider über auf die sportlichen Aspekte seines Berichtes. Das nationale Highlight war für Faustball Deutschland die Austragung der Deutschen Meisterschaften im Rahmen des Multisport-Events „Die Finals“ in Dresden. Trotz anfänglicher Skepsis – bedingt durch den ungewöhnlichen Austragungsort abseits traditioneller Faustball-Hochburgen und den Termin mitten in der Woche – erwies sich das Konzept als großer Erfolg. Schneider bedankte sich für die hervorragende Unterstützung durch die Stadt Dresden und die engagierten Organisatoren vor Ort, die maßgeblich dazu beitrugen.
Weiter merkte Schneider an, dass die mediale Aufmerksamkeit beeindruckend war, hochwertige Fernsehbilder und starke Zuschauerzahlen vor Ort sorgten für eine hervorragende Präsentation des Faustballsports. Auch von den teilnehmenden Teams kamen durchweg positive Rückmeldungen. Daher der Plan: Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun gezielt eingesetzt werden, um die Organisation und Durchführung zukünftiger Veranstaltungen weiter zu verbessern und aktiv mitzugestalten.
„Die Finals sind eine großartige Bühne, die wir weiter nutzen wollen“, so Schneider weiter. Eine Teilnahme an den Finals in Hannover in 2026 ist jedoch keine Option, da es eine Terminüberschneidungen mit internationalen Wettbewerben gibt. Für 2027 hat Faustball Deutschland jedoch bereits wieder eine erneute Bewerbung für die Finals in Stuttgart abgegeben.
Nationales Format – Neuerungen
Auch für die Hallen Events wird es Neuerungen geben. Zur Entlastung und für eine effizienteren Organisation wird künftig eine gemeinsame Hallen-DM der Frauen und Männer eingeführt im Final-4-Format. Damit entsteht ein gemeinsames Eventwochenende mit größerem Mehrwert für Zuschauer, Aktive und Ausrichter. Die erste gemeinsame Meisterschaft findet am 28.02. / 01.03.2026 in der SCHARRena in Stuttgart statt.

Nationale Verantwortung und Organisation
„Wir brauchen repräsentative Veranstaltungen und Formate wie die Finals, damit wir medial weiter die notwendige Aufmerksamkeit erhalten,“ so das Resümee von Schneider. Faustball Deutschland möchte auch hier Verantwortung übernehmen. Daher wird der Verband zukünftig als Veranstalter und Ausrichter der nationalen Meisterschaften auftreten – dies in enger Zusammenarbeit mit Vereinen. Diese neue Struktur gewährleistet langfristig Planungssicherheit, ermöglicht eine stärkere Eigengestaltung der Events und eröffnet neue Möglichkeiten in der Vermarktung und im Sponsoring. Abschließend gab Schneider noch einen kurzen Überblick über die möglichen Events:
Leuchtturm-Events 2026 bis 2029
- Hallen-DM 2026: SCHARRena Stuttgart
- Feld-DM 2026: (vorr.) Bardowick
- Hallen-DM 2027: SCHARRena Stuttgart (geplant)
- Feld-DM 2027: „Finals“ Stuttgart (Bewerbung)
- Ziel 2028: Bewerbung für die Männer-EM in Karlsruhe als Pre-Event zu den World Games 2029
- 2029: Faustball-Wettbewerbe bei den World Games
Die internationale Bühne: Erfolge 2024/2025 – Ausblicke auf 2026
Für die Nationalmannschaften waren die Saisons 2024 / 2025 sportlich überaus erfolgreich. Die Ergebnisse aller Kadern unterstreichen die Wettbewerbsfähigkeit der Teams auf internationalem Parkett. Besonders hob Schneider die Erfolge der Frauen und Männer bei den World Games hervor: Die Nationalmannschaft der Frauen holte in Chengdu die Bronzemedaille, das Team der Männer erreichte einen hervorragenden zweiten Platz.
Für 2026 gab Schneider einen Ausblick auf die anstehenden internationalen Einsätze: Die U18-Teams treten in Reiden (Schweiz) an, die U21-Mannschaften in München. Die Frauen bestreiten ihre Europameisterschaft ebenfalls in Reiden, die Männer in Tondern (Dänemark).
Bedeutung der Erfolge in Chengdu
Hierzu machte Schneider deutlich, dass die Resultate der Nationalmannschaften bei den World Games für Faustball Deutschland eine entscheidende Bedeutung haben. Dank dieser Leistungen sichert sich Faustball Deutschland für die kommenden vier Jahre die Zuordnung in Cluster 1, der höchsten Förderstufe. Dies garantiert die Beantragung der für den Verband so wichtigen Fördermittel zur Finanzierung des Spitzensports.

Kontinuierliche Förderung und Systementwicklung
Die Erfolge der letzten Jahre sind das Ergebnis einer langfristigen Aufbauarbeit, die jetzt wieder intensiviert werden muss. „Es ist jedoch klar erkennbar, dass andere Nationen aufgeholt haben, Titelgewinne sind nicht mehr selbstverständlich“, erläutert Schneider. Das Ziel für die kommenden vier Jahre besteht darin, ein einheitliches Perspektivkonzept von den Bundesnachwuchslehrgängen bis zu den Nationalmannschaften zu entwickeln. Dieser Schritt soll als roter Faden die sportliche Entwicklung strukturiert fördern – vom Nachwuchs bis zur Spitze. Schneider betonte, dass aber auch dafür sowohl finanzielle als auch personelle Investitionen notwendig sein werden, wie beispielsweise ein vermehrtes Angebot an dezentralen Lehrgangsmaßnahmen.
In Zusammenhang mit der Sicherung der Grundfinanzierung aus dem Fördertopf ergänzte Schneider, dass ab 2026 die neu geltenden Förderkriterien des DTB / DOSB durch den Verband zu erfüllen sind. Hierzu gehören insbesondere die strukturierte Erfassung und Auswertung von Leistungsdaten im Rahmen der Leistungsdiagnostik, für die ebenfalls ein technischer und organisatorischer Support notwendig ist.
Finanzielle Realitäten 2024 und Planungen 2026
Zum Abschluss seines Berichtes gab Schneider noch einen kurzen Ein- und Ausblick auf die finanzielle Situation des Verbandes und wies auf zwei wesentliche Punkte hin: der Eigenanteil zur Spitzenförderung sowie der Ausgleich von Ausgaben und Einnahmen über Zuwendungen und Spenden. Hierzu erklärte er, dass der Eigenanteil unabhängig von der beantragten Förderhöhe konstant bei ca. 55.000 Euro bleibt und diese Summe vollständig aus eigenen Mitteln des Verbandes finanziert werden muss.
Gemeinsam mit den zusätzlichen Ausgaben für die nicht förderfähigen Kosten der durchgeführten dezentralen Maßnahmen ergab sich für 2024 ein negatives Delta zwischen Ausgaben und Einnahmen. Hierzu erläuterte Schneider, dass dieses Defizit nur mit Zuwendungen und Spenden kompensiert werden konnte, welche jedoch nicht einplanbar sind und zukünftig nicht mehr die Grundlage für die Haushaltsplanung sein sollten.
Ausblick: Budgetplanung 2026
Damit präsentierte Schneider basierend auf den Geschäftszahlen 2024 und dem bisherigen Verlaufs 2025 die Budgetplanung für 2026. Diese berücksichtigt die bekannten Kosten wie den Eigenanteil zur Spitzensportförderung sowie die Ausgaben für die geplanten Schwerpunkte, die Einführung von hauptamtlicher Unterstützung in den Bereichen Geschäftsstelle sowie Medien und Kommunikation.
Dem gegenüber steht die Veränderung auf der Einnahmeseite durch Berücksichtigung der Überlegungen zu den neuen Beitragsmodellen. Um die Einnahmenseite zusätzlich zu stärken, plant Faustball Deutschland, verstärkt eigene Erträge durch die Durchführung von Events sowie durch eine gezielte Optimierung von Vermarktung und Sponsoring zu erzielen. Dadurch soll die finanzielle Unabhängigkeit weiter ausgebaut und die Stabilität des zukünftigen Haushalts verbessert werden.
„Ziel ist ein nahezu ausgeglichener Haushalt mit reduziertem Anteil an Zuwendungen, da diese sowohl schwer planbar als auch langfristig nicht mehr zumutbar sind“, erläuterte Schneider.
Fazit und Wünsche
Seinen Bericht fasste Uwe Schneider in den folgenden Kernpunkten zusammen: Eine einheitliche Mitgliedererfassung und strukturierte Verwaltung ist grundlegend für verlässliche Vereinsunterstützung. Der Aufbau einer hauptamtlichen Geschäftsstelle schafft die dringend benötigte personelle Unterstützung und sorgt für erforderliche Entlastung der Ehrenamtlichen.
Die eigenverantwortliche Durchführung von Veranstaltungen in Verbindung mit einer optimierten Medienarbeit eröffnet Potenziale zur Steigerung der Einnahmen durch Vermarktung und Sponsoring. Dafür sind personelle Verstärkungen erforderlich, die zugleich eine Verbesserung der internen Kommunikation und des Informationsflusses gewährleisten.
Zugleich liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der nachhaltigen Sicherung der für den Verband bedeutsamen Fördermittel. Aus diesem Grund sind gezielte Investitionen in die Entwicklung eines Perspektivkonzepts erforderlich, um die Talent- und Nachwuchsförderung nachhaltig zu stärken.
„Diese Puzzleteile passen, wenn wir durch finanzielle Fortschritte die wichtige Planungssicherheit erhalten. Dafür wünschen wir uns das Vertrauen der Vereine.“

Erfolgreicher Abschluss 2024: Der Finanzbericht
Roland Schubert, Vorstand Finanzen von Faustball Deutschland gab einen detaillierten Einblick in das Abrechnungsjahr 2024 und die aktuelle wirtschaftliche Situation des Verbandes. „Das Geschäftsjahr 2024 konnte erfolgreich abgeschlossen werden, obwohl drei Weltmeisterschaften in Südamerika stattfanden. Die dadurch eingetretene erhebliche Erhöhung der Kosten für den Leistungssport in dem Jahr konnte durch einen entsprechend höheren Zuschuss des DOSB ausgeglichen werden“.
Weiterhin erläuterte Schubert, dass durch die Erfolge der beiden Nationalmannschaften bei den World Games in Chengdu die Einstufung in Cluster 1 und damit in die höchste Förderstufe für die kommenden 4 Jahre gesichert ist. Gleichzeitig wies er jedoch auch darauf hin, dass die Zusage der Förderungen unter Berücksichtigung des von Faustball Deutschland für den Leistungssport zu erbringende Eigenanteil erfolgte, der auf den Maximalbetrag in Höhe von ca. 55.500,00 € gedeckelt ist. Diese Eigenbeteiligung und die nicht geförderten weiteren Kosten für den Bereich Leistungssport im Rahmen der dezentralen Talentsichtungen und -förderungen konnten auch im Jahr 2024 nur durch Spenden und Zuwendungen kompensiert werden.
Für das Kalenderjahr 2025 ist zwar mit niedrigeren Aufwendungen für den Bereich Leistungssport zu rechnen – letztlich werden sich aber diese Einsparungen wegen des zu berücksichtigten Eigenanteils nur geringfügig auf die Kosten in 2025 sowie die Budgetplanungen für 2026 auswirken.
Abschließend appellierte Schubert noch einmal an die Mitglieder: „Wir benötigen die Unterstützung im Hauptamt, sowohl im Rahmen einer Geschäftsstellenleitung als auch für den Bereich der Kommunikation. Und wir wollen ein Konzept für die Talent- und Jugendförderung entwickeln. Dies ist jedoch nur mit zusätzlichen Investitionen und finanzieller Unterstützung aller Mitglieder möglich, um echte Entwicklungsschritte zu gehen.“
Kassenführung ohne Beanstandungen
Ludwin Hafer, Mitglied des Hauptausschusses, berichtet über die durchgeführte Kassenprüfung für das Geschäftsjahr 2024. Die durch Roland Schubert als Vorstand Finanzen und Gunda Lehmann (Geschäftsstelle) vorgelegten Unterlagen konnten vollständig geprüft werden, die Unterlagen wurden sehr übersichtlich und strukturiert geführt. In seinem Bericht wies er auch auf mögliche Potentiale für Einsparungen hin. Hafer bedankte sich abschließend ausdrücklich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Aufgrund der gründlichen Prüfung empfehlen die Rechnungsprüfer die Entlastung des Vorstandes durch den Hauptausschuss für das Jahr 2024.
Der Länderausschuss – Schwerpunkte des Arbeitsjahres
Der Länderausschuss setzt sich derzeit aus 19 engagierten Landesfachwarten zusammen, das Gremium wird durch die Regionalobmänner ergänzt, die als ständige Teilnehmer aktiv an den Sitzungen mitwirken.
Andreas Kruschka, Vorsitzender des Länderausschusses skizzierte die wesentlichen Schwerpunktthemen und Aufgaben in den vergangenen Monaten. Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt lag auf der Erstellung einer Geschäftsordnung, die klare Strukturen und Abläufe im Länderausschuss definiert. Darüber hinaus wirkte der Länderausschuss maßgeblich an Änderungen der SpOF sowie weiteren für die Landesverbände relevanten Regularien und Vorgaben mit. Ein weiteres Kernthema war die bundesweite Umsetzung von Beschlüssen des Sport- und Spielausschusses. Zudem berät der Länderausschuss den Sport- und Spielausschuss in allen sportlichen Fragestellungen, die die Landesverbände betreffen.
Im Rahmen des Pilotprojekts „U16-Spielsystem“ stand der intensive Austausch mit den Verantwortlichen und Koordinatoren im Mittelpunkt. „Ziel war es, Verbesserungen in der Kommunikation sowie bei der Terminplanung zu erreichen“, so Kruschka. Die Rückmeldungen aus den einzelnen Ländern wurden gesammelt und ausgewertet, um daraus konkrete Verbesserungspotenziale abzuleiten.
Ein weiterer Punkt war die Überarbeitung des Verteilschlüssels für die Vergabe der Startplätze zu den Regionalgruppenmeisterschaften (RGM). Die angepasste Regelung soll künftig eine noch gerechtere und transparentere Vergabe gewährleisten.
Kruschka machte noch einmal deutlich, dass sich der Länderausschuss als zentrale Schnittstelle zwischen Faustball Deutschland und den Landesturnverbänden versteht. Hier laufen alle Übergänge von der Landes- auf die Bundesebene zusammen. „Das gemeinsame Ziel, den Faustballsport weiterzuentwickeln und zu stärken, spiegelt sich nicht zuletzt in der hohen Beteiligung der Landesfachwarte an den Sitzungen wieder – ein klares Zeichen für das gelebte Engagement innerhalb der Faustballgemeinschaft“, so sein Fazit.
Aussprache zu den Berichten: Konstruktiver Dialog
In der anschließenden Aussprache zu den Berichten konnten die Mitglieder ihre Fragen zu den angesprochenen Themen stellen. Die Teilnehmer äußerten sich positiv über die Transparenz und Offenheit in der Berichterstattung. Nachfragen gab es insbesondere zu den finanziellen Herausforderungen, der vorgesehenen Beitragsordnung und deren Umsetzung. Die Diskussion verlief durchweg konstruktiv, wobei deutlich wurde, dass die Mitglieder die Entwicklung des Verbands aufmerksam verfolgen.
Entlastung des Hauptausschusses
Nach der Aussprache zu den Berichten wurde durch den Vorsitzenden des Länderausschusses die Entlastung des Hauptausschusses beantragt. Mit überwältigender Mehrheit wurde der Hauptausschuss von den Mitgliedern entlastet.

Eindeutiges Votum für die neue Beitragsstruktur
In den Wochen vor der Mitgliederversammlung wurde intensiv über mögliche Modelle zur neuen Beitragsordnung diskutiert. Insbesondere der Vereinsrat und der Länderausschuss als beratende Gremien wurden hierbei intensiv in die Diskussion mit einbezogen, aber auch ein intensiver Austausch mit Vereinsvertretern half, ein Stimmungsbild zu erhalten. Alwin Oberkersch, stellvertretender Vorsitzender des Hauptausschusses, stellte diesen Werdegang zum Entwurf der neuen Beitragsordnung im Detail vor.
In der Vorstellung der neuen Beitragsstruktur betonte er noch einmal die Notwendigkeit zur Einführung einer hauptamtlichen Geschäftsstelle zur Entlastung und Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigen. Parallel legte er auch noch einmal die aktuelle finanzielle Situation dar und gab einen Ausblick auf die finanziell notwendigen Mittel, um die entscheidenden Schritte gehen zu können.
Ausgehend vom Auftrag der Mitgliederversammlung 2024, die Beitragsordnung zu überarbeiten, hatten Vorstand und Hauptausschuss von Faustball Deutschland einen ersten Entwurf erstellt. Mit gezielten Vorschlägen zur Optimierung des vorliegenden Entwurfs, regten Vereinsrat und Länderausschuss zwei Punkte an:
- Kleine Vereine sollen hinsichtlich des Basisbeitrages stärker entlastet werden,
- Differenzierung des variablen Beitragsanteil in verschiedene Beträge für Kinder/Jugendliche und Erwachsene
Auch hier wurden diese zwei Ziele benannt, woraus sich am Ende ein abgestimmter Vorschlag für die neue Beitragsordnung ergab.
Am Ende stand ein abgestimmter Antrag zur neuen Beitragsordnung des Hauptausschusses, des Vorstandes, des Vereinsrates und des Länderausschusses mit nach Vereinsgrößen gestaffelten Basisbeiträgen und einem mitgliederabhängigen variablen Anteil.
Hinsichtlich der Höhe des variablen Anteils wurden zwei Alternative Vorschläge vorgestellt. Oberkersch erläuterte hierzu die Vor- und Nachteile sowie die Auswirkungen auf die Vereine und auf Faustball Deutschland. Daher hatten sich Vorstand und Hauptausschuss letztlich dazu entschieden, diese Entscheidung den Mitgliedern zu überlassen.
Im Anschluss halten die Mitglieder ausreichend Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen, die sich im Wesentlichen auf Details zur Umsetzung und zur Verwendung der zusätzlichen finanziellen Mittel bezogen.
Es folgte eine zweigeteilte Abstimmung. Im ersten Teil wurde über die Änderung der Beitragsordnung mit Basisbeitrag und variablem Anteil abgestimmt. Die Änderung fand das eindeutiges Votum der Mitglieder von knapp 80 %.

Im zweiten Teil wurde über die Höhe des variablen Anteils festgelegt. Im Ergebnis stimmten die Mitglieder mit 60 % zugunsten der Variante A ab.

Hauptausschuss und Vorstand bedankten sich bei den Mitgliedern für das damit einhergehende Vertrauen Damit ist der Weg frei für die notwendige und dringlich erforderliche Beinfreiheit für Implementierung des Hauptamtes. Die erarbeitete Beitragsordnung gewährleistet nun eine faire und gerechte Beitragsstruktur.
Würdigung verstorbener Mitglieder
In einer würdevollen Gedenkminute erinnerte die Versammlung an die seit der letzten Versammlung verstorbenen Faustballerinnen und Faustballer, die den Faustballsport in unterschiedlichsten Funktionen über viele Jahre geprägt und mitgestaltet und diedurch ihre Leidenschaft für unseren Sport in Erinnerung bleiben werden. Ihr Einsatz und ihre Hingabe für den Faustballsport werden nicht vergessen sein.
Dank an alle Mitwirkenden
Faustball Deutschland möchte allen danken, die zur erfolgreichen Vorbereitung und Durchführung dieser Mitgliederversammlung beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt Philipp Schwarz von Votebox, der sich für die technische Durchführung der Abstimmungen verantwortlich zeichnete, und vor allem Jörg Rahnfeld, der als Studioleiter mit seiner ruhigen und professionellen Art maßgeblich zum reibungslosen Ablauf der Mitgliederversammlung beitrug.
Ausblick und Fazit
Christian Frenzel zog ein positives Fazit: „Mit dem Votum für die neue Beitragsstruktur haben die Mitglieder ein klares Signal gesendet. Diese Weichenstellung lässt uns mehr als positiv in die Zukunft blicken.“
Uwe Schneider machte deutlich: „Der Aufbau einer hauptamtlich besetzten Geschäftsstelle hat jetzt absolute Priorität. Mit der neuen Beitragsordnung haben wir nun die hierfür benötigte Planungssicherheit.“
Gleichzeitig betonte er: „Wir werden die Unterstützung im Ehrenamt, aber auch das Vertrauen in die strategischen Entscheidungen seitens der Vereine benötigen, denn nur so können wir gemeinsam die gesteckten Ziele erreichen.
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