Frauen: Die Calwer Löwinnen holen Bronze bei der DM Männer: Pfungstadt und Hagen sichern sich den Einzug ins Finale 

Foto: Uwe Spille
Verfasst am 30. Juli 2025
Allgemein Bundesligen DM 2025 Dresden
(Dresden / lh / mil) Bei wechselhaften Wetterbindungen starten die 100. Deutschen Meisterschaften in Dresden. Während die beiden Halbfinalpartien der Frauen eine klare Angelegenheit waren, musste sich der Titelverteidiger Pfungstadt gegen Leichlingen mächtig ins Zeug legen, um  den Finaleinzug perfekt zu machen. Das 2. Halbfinale der Männer ging über die volle Distanz, Hagen dreht einen 1:3 Rückstand in einen 4:3 Sieg gegen Vaihingen. Am Ende des ersten Tages gab dann doch noch glückliche Gesichter bei den Frauen des TSV Calw: Sie gewinnen Bronze beim Jubiläumsevent.
 

Frauen: Ahlhorn lässt Calw im Halbfinale keine Chance

TSV Calw – Ahlhorner SV 0:3 (8:11, 10:12, 7:11)

Bei leichtem Nieselregen begann das Spiel mit vorsichtigem Abtasten beider Teams. Der Ahlhorner SV fand jedoch schneller ins Spiel und erspielte sich durch druckvolle Angriffe eine frühe Führung zum 7:4. Besonders Jordan Nadermann und Mieke Kienast punkteten im ersten Satz beinahe nach Belieben. Zwei vermeidbare Angabenfehler auf Ahlhorner Seite brachten den TSV Calw wieder heran, der auf 8:7 verkürzte. Doch Ahlhorn blieb stabil, während Fenja Stallecker eine weitere Angabe ins Aus setzte und der ASV dadurch den ersten Satz mit 11:8 für sich entschied.

Im zweiten Satz wurde vermehrt über die Mitte gepunktet. Ahlhorn legte mit 2:1 vor, doch beim Spielstand von 2:4 sah sich Ahlhorn gezwungen, ein frühes Timeout zu nehmen. Durch ein stabiles Abwehr- und Aufbauspiel der „Löwinnen“, zog Calw jedoch unbeeindruckt weiter auf 5:2, bevor Ahlhorn den Angabenwechsel vornahm. Dies zahlte sich aus: Die Oldenburgerinnen verkürzte auf 5:6. Trotz des nassen Untergrunds entwickelten sich sehenswerte Spielzüge auf beiden Seiten. Beim Stand von 10:8 für Calw konnte Ahlhorn erneut ausgleichen und drehte mit zwei starken Punkte überraschend den zweiten Satz noch mit 12:10.

Im dritten Satz entwickelte sich ein wahres Angabenduell zwischen Henriette Schell (Calw) und Jordan Nadermann (Ahlhorn). Beim Spielstand von 5:2 nahm Calw eine Auszeit, um den Rhythmus der Ahlhornerinnen zu brechen. Doch Ahlhorn präsentierte sich auch danach in allen Mannschaftsteilen besser organisiert und baute den Vorsprung konsequent weiter auf 9:6 aus. Die Führung gab der ASV nicht mehr aus der Hand und bestimmte das Spielgeschehen souverän. Am Ende konnte der Ahlhorner SV das Halbfinale souverän gewinnen. Sarah Albrecht, Spielerin der ASVs resümierte beim Inteview: „Unser Plan ist heute komplett aufgegangen und wir sind zufrieden mit unserer Leistung.“ Henriette Schell hingegen war eher selbstkritisch: „Gegen Ahlhorn muss man konsequent aufspielen und sie nicht so ins Spiel kommen lassen, das haben wir heute leider nicht geschafft.“

Männer: Leichlingen wehrt sich tapfer gegen Pfungstadt

TSV Pfungstadt – Leichlinger TV   4:1 (11:7, 11:13, 11:7, 11:9, 11:9)
Der Titelverteidiger begann das Spiel wie erwartet furios und setzte sich auf nassem Rasen gleich mit 4:0 in Führung, bevor die Herausforderer ins Spiel fanden und bei 7:6 den Hessen dicht auf den Fersen waren.  Bei 9:7 nahm Pfungstadt ihre Auszeit, aus der sie konzentriert zurückkamen und den Satz mit 11:7 für sich entschieden. Auch den 2. Satz begannen die Favoriten souveräner, die Zuschauer konnten jedoch längere Ballwechsel verfolgen als im 1. Satz. Leichlingen blieb dran und glich bei 4:4 erstmals aus. Wieder legte Pfungstadt vor (6:4, 7:5), konnte Leichlingen aber nie ganz abschütteln, die bei 8:7 erstmals in Führung gingen, diese aber nicht halten konnten (10:8), bei 10:10 und 11:11 erneut ausglichen, bevor sie mit einem Gewaltschlag auf Dennis Gruber und einem der sehr seltenen Übertritte von Patrick Thomas den Satzausgleich erreichten. Die folgenden 3 Sätze waren lange offen mit zum Teil furiosen Ballwechseln, vor allem aber auch erfolgreichen Angaben auf beiden Seiten. Sie gingen alle an den Titelverteidiger, der die Abwesenheit von Ajith Fernando erfolgreich durch den Einsatz des jungen Sven Trautmann kompensieren konnte und vor allem auch mit sensationellen Abwehrparaden durch Sebastian Thomas glänzte. Es war klar, dass Leichlingen in dieser Partie nur erfolgreich sein konnten, wenn sie an ihrem Limit spielten. In weiten Teilen gelang ihnen das auch, besonders gekonnte Abwehrleistungen von Paul Kloster und sehr erfolgreiche Rückschläge auch von Zuspieler und Zweitschläger Maximilian Hoverath hielten die Blütenstädter in allen Sätzen lange im Spiel. Am Ende mussten sie sich der Routine der Pfungstädter geschlagen geben, die verdient ins Finale einzogen.
 

Frauen: Auch Schneverdingen stürmt ins Finale

TV Jahn Schneverdingen – TV Segnitz 3:0 (11:8,11:8, 11:6)

Von Beginn an entwickelte sich ein ansehnliches Spiel mit sehenswerten Ballwechseln. Schneverdingen startete schnell mit einer 4:2-Führung, doch Segnitz kämpfte sich zurück und glich zum 4:4 aus. Das Spiel war gespickt von langen Ballwechseln mit dem jeweilig besseren Ende für die Heidschnucken. Ein weiterer Ball ins Aus brachte die 8:7 Führung für den TV Jahn. Beim Stand von 10:7 gegen sich nahm Segnitz Trainer Uli Lauck ein Time Out, doch der TV Jahn behielt die Nerven und gewann den ersten Satz.

Der zweite Satz begann furios mit zwei Assen auf beiden Seiten. Segnitz reagierte und wechselte bei 2:3 Rückstand Sophie Müller in die Abwehr. Die Partie blieb ausgeglichen und es entwickelte sich ein reines Angabenspiel mit ständigen Führungswechseln. Bei 8:6 für den TV Jahn versuchte Lauck seine Mannschaft noch einmal mit einem Timeout neu einzustellen und brachte Antonia Fuchs in der Abwehr zurück ins Spiel, dafür ging Sophie Müller in die Mitte.. Doch Schneverdingen spielte abgeklärt weiter und holte auch den zweiten Satz mit 11:8.

Im dritten Satz verließ Luisa Kämmer das Feld, für sie kam Giuliana Raggio auf der vorderen linken Position, während Svenja Schröder in die Angabe rückte. Giuliana punktete prompt zum 3:2 in die Schnittstelle der Schneverdinger Abwehr. Doch auch der Wechsel brachte nicht den gewünschten Erfolg. Aniko Müller und Helle Großmann auf Schneverdinger Seite nutzen immer wieder ihre Chancen und konnten sich 6:3 absetzten. Hinni Sagstetter sorgte mit einem weiteren cleveren Punkt zum 9:6 für die Vorentscheidung. Segnitz versuchte mit einem letzten Timeout gegenzusteuern, doch Schneverdingen spielte das Match souverän zu Ende. Mit einem klaren 3:0-Sieg sicherte sich der TV Jahn verdient den Einzug ins Finale.

Männer: Hagen kämpft sich ins Finale 

TSV Hagen – TV Vaihingen/Enz   4:3  (5:11, 6:11, 11:8, 5:11, 11:7, 11:8, 11:9)
Vaihingen hatte noch eine Rechnung offen mit Hagen nach der Halbfinalniederlage in 2024 und wollte unbedingt die Revanche erreichen. Entsprechend furios startete der Tabellenzweiten aus dem Süden in die Partie und ließ den Hagenern in den ersten beiden Sätzen kaum eine Chance. Der Wechsel von Ole Schachtsiek in die Abwehr brachte nach Einwechselung von Stephan Bösch im 3. Satz die erforderliche Sicherheit in das Hagener Spiel. Die Zuschauer konnten sehenswerte Ballwechsel mit guten Angriffen und hervorragenden Abwehrparaden auf beiden Seiten bejubeln. Der Tabellenerste aus dem Norden verkürzte auf 1:2 Sätze, konnte das Momentum jedoch nicht in den 4. Satz mitnehmen. Die langen Schläge des Hageners  Philip Hofmann kamen zu selten, die flinke Abwehr von Vaihingen konnte ihre Angriffsreihe immer wieder in Szene setzen, sodass sich die Schwaben mit 3:1 Sätzen in aussichtsreiche Position bringen konnten. Hagen wollte sich jedoch nicht so leicht geschlagen geben. Philip Hofmann punktete nun immer häufiger mit langen Bällen, konnte aber auch mit seinen Diagonalschlägen vermehrt punkten. Begeisterte Zuschauer verfolgten eine ausgeglichene Partie, in der beide Teams ihren Siegeswillen auf den Rasen brachten und auch mal längere Ballwechsel mit sensationellen Paraden zeigten. Der Nordmeister schaffte tatsächlich die Wende im Spiel. Nach 3:3 Satzausgleich war nun ein Entscheidungssatz nötig, in dem Vaihingen gleich mit 3:0 in Führung ging. Hagen glich zum 4:4 aus und ein heftiger Schlagabtausch auf hohem Niveau setzte sich fort. Nach 7:7 setzte Hagen sich auf 9:7 ab, Vaihingen blieb jedoch immer dran, bevor Ole Schachtsiek beim Stand von 10:9 mit einem gekonnten Rückschlag den Einzug ins Finale für die Hagener perfekt machte.
 

Frauen: Erste Medaille vergeben – TSV Calw holt sich Bronze

TSV Calw – TV Segnitz 3:1 (9:11; 11:6, 11:7;11:7)

Das Spiel um die Bronzemedaille wurde zum Duell der beiden Süd-Teams. Beide Mannschaften gingen mit unveränderter Aufstellung aus dem Halbfinale in die Partie. Der Auftakt verlief ausgeglichen, geprägt von vielen halblangen Bällen auf beiden Seiten. Die erste Zwei-Punkte-Führung erspielte sich Calw beim Stand von 5:3, doch Segnitz ließ nicht locker und glich bei 6:6 aus. Mit starkem Leinenspiel gingen die Franken erstmals mit 8:6 in Führung, was Calw zu einem Timeout zwang. Die „Löwinnen“ kämpften sich zurück zum 8:8. Nach einem abgewehrten Satzball durch Fenja Stallecker nutzte Svenja Schröder vorne die nächste Gelegenheit und holte für den TV Segnitz den ersten Satz. Im zweiten Durchgang dominierte Henni Schell das Spiel mit kraftvollen Rückschlägen, die Calw eine schnelle 6:2-Führung einbrachten. Segnitz-Coach Uli Lauck reagierte mit einem Timeout, auch weil sich Svenja Schröder am Knie verletzte, für sie kam Giuliana Raggio in den Angriff. Doch Calw ließ sich nicht mehr aufhalten und steuerte mit einer 10:6-Führung auf den Satzausgleich zu. Fenja Stallecker sorgte mit einem Ass für das 1:1 in Sätzen. Im dritten Satz übernahm Giuliana Raggio den Rückschlag für Segnitz, das Spiel verlagerte sich nun zu einem offenen Duell auf Augenhöhe. Dennoch setzte sich Calw mit drei Punkten in Folge durch Stallecker ab (5:2), woraufhin Lauck erneut ein Time-out nahm, um durchzuatmen. Es entwickelte sich ein intensives Angabenspiel, das Calw bis zum 9:5 dominierte. Bei 10:7 verwandelte wieder Fenja Stallecker den Satzball zur 2:1-Satzführung. Im vierten Satz kehrte Svenja Schröder für Luisa Kämmer zurück aufs Feld, doch Calw legte mit 3:1 vor. Nach kurzer Zeit musste Schröder das Feld erneut verlassen. Segnitz kämpfte sich nochmals heran, aber die „Löwinnen“ marschierten zielstrebig Richtung Bronzemedaille. Beim Stand von 10:5 setzte Henni Schell den entscheidenden Punkt und sicherte Calw den verdienten 3:1-Erfolg sowie die Bronzemedaille.

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