Nick Trinemeier – Neuer Nationaltrainer bringt frischen Wind nach Namibia

Verfasst am 13. Juni 2025
Allgemein

Nach einer schwierigen Phase und der enttäuschenden Weltmeisterschaft 2023 setzt der namibische Faustballverband auf internationale Expertise: Mit Nick Trinemeier übernimmt ein erfahrener ehemaliger Nationalspieler in Namibia als Trainer das Herrennationalteam.

Rückblick: Herausfordernde Jahre für Namibia

Nach dem Rückzug von Trainer Stefan Grögli nach der WM 2019 stand der namibische Verband vor großen Herausforderungen. Die Vorbereitung auf die WM 2023 war geprägt von Improvisation. Das Ergebnis: Platz 10 – die schlechteste WM-Platzierung für Namibia. Diese Entwicklung zeigte deutlich: Die Konkurrenz schläft nicht, andere Nationen investieren mehr und entwickeln sich rasant weiter.

Der Weg zurück: Internationale Unterstützung und neue Impulse

Um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verlieren, entschied sich der Verband, gezielt internationale Expertise einzubinden. Den Anfang machten bereits Johannes Jungclaussen und Ida Hollman, die für Trainingslager und für Trainingseinheiten nach Namibia flogen.

Nick Trinemeier übernimmt das Herrennationalteam

Nach dem Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft nahm der Verband Kontakt zu Nick Trinemeier auf – kein Unbekannter in Namibia: Bereits 2011 trainierte er den SFC Swakopmund und pflegt seither enge Beziehungen ins Land. Nach einer offiziellen Ausschreibung wurde Nick im November 2024 offiziell bis zur WM 2027 als Herrennationaltrainer verpflichtet.

Kontinuität und Perspektive

Unterstützt wird Nick weiterhin von Christian Knobloch, der die Trainingslager nach den Turnieren leitet und im engen Austausch mit dem neuen Cheftrainer steht. Geplant ist, dass Nick jeweils im Januar und Juni nach Namibia reist, um die Entwicklung vor Ort zu begleiten. Der aktuelle erweiterte Herrenkader umfasst 26 Spieler, darunter neun, die in Deutschland aktiv sind. Für das kommende Jahr ist ein Trainingsaufenthalt in Deutschland geplant – inklusive Teilnahme an den Turnieren in Jona und Widnau.

Unterstützung durch den „Freunde des namibischen Faustball Vereins“ (FNF)

Um diese ambitionierten Vorhaben zu realisieren, wurde der Verein „Freunde des namibischen Faustball Vereins“ (FNF) gegründet. Er unterstützt die Entwicklung des Faustballs in Namibia und bietet dem Verband die Möglichkeit, gezielt finanzielle Mittel für Trainingslager, Reisen und Nachwuchsförderung einzuwerben.

Interview mit Nick Trinemeier

Wie hast du bei deiner ersten Reise als Trainer der Namibia erlebt ?

Nick Trinemeier: Ich bin Samstagfrüh gelandet und habe dann bei einem Turnier gescoutet. Am Sonntag stand ein Training mit den Kaderspielern an und die Fahrt von Windhoek nach Swakopmund. In Swakopmund habe ich weitere zwei Trainings gegeben und nach meiner Rückfahrt nach Windhoek ein weiteres für die Spieler aus der Hauptstadt. Neben dem Sportlichen habe ich viele alte Bekannte getroffen und ein wenig Freizeit in Swakopmund genossen. 

Wie hast du dich auf dein erstes Training dort vorbereitet ?

Nick Trinemeier: Ich stehe in engem Austausch mit Christian Knobloch, mit dem ich den Kader gemeinsam betreue. Die Arbeit vor Ort übernimmt Christian. Wir tauschen uns vor den Trainingslagern aus und ich erstelle die Trainingsinhalte.

Wie ist es zur Verpflichtung als Herrennationaltrainer gekommen ?

Nick Trinemeier: Rico Kreitz, den ich seit 2011 kenne, hat mich angesprochen und somit den Prozess gestartet. Anschließend war ich mit Oliver Ahrens, Präsident des namibischen Verbands, in Kontakt um die Rahmenbedingungen unserer Zusammenarbeit zu besprechen. 

Was motiviert dich, dieses Amt zu übernehmen ?

Nick Trinemeier: Ich kenne viele Spieler und Offizielle seit Jahren und hatte immer eine tolle Zeit mit sehr herzlichen und motivierten Menschen. Zudem stehen viele vielversprechende Talente im Kader, denen ich eine gute Entwicklung zutraue. 

Warum ein Engagement in Namibia und nicht in einer Trainerfunktion bei Faustball Deutschland ?

Nick Trinemeier: Als die Anfrage von Rico kam, hat mich die Lust auf Namibia direkt gepackt. Die Unterstützung des Verbands auf dem Weg zur WM lässt sich gut mit meinem privaten und beruflichen Leben kombinieren. Eine Aufgabe für den deutschen Verband schließe ich in Zukunft nicht aus, wenn die Rahmenbedingungen so sind, dass ich die Aufgabe mit vollem Commitment übernehmen kann. 

Besten Dank für das Interview und viel Erfolg für deine sportliche Zukunft als Trainer in Namibia

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