In Erinnerung an Horst Tillner: Ein Leben für den Faustball
(tw) Mit großer Trauer müssen wir Abschied von Horst Tillner nehmen, der Zeit seines Lebens ein leidenschaftlicher Förderer des Faustballsports war. Nach langer Krankheit ist Horst am 5. Mai 2024 im Alter von 73 Jahren verstorben. Am morgigen 17. Juni 2024 wird Horst im Kreise seiner Familie, seiner engsten Begleiter, insbesondere seiner Faustball-Freunde, in seiner Heimat Dresden beigesetzt.
Horst war nicht nur ein Sportfunktionär, sondern für viele von uns auch ein Freund und Mentor. Horst war über viele Jahrzehnte die treibende Kraft im sächsischen Faustballsport. Er hinterlässt ein Erbe, das weit über seine Zeit hinausreicht.
Schon früh von seinem Vater in die Welt des Faustballsports eingeführt, hinterließ er wichtige Spuren als Spieler für Rotation Dresden und den USV TU Dresden, wo er seine Fähigkeiten auf dem Feld unter Beweis stellte.
Doch Horsts Aktivitäten beschränkten sich nicht nur auf das Spielfeld. Schon früh engagierte er sich in der Organisationsarbeit und wurde zu einer Schlüsselfigur im sächsischen Faustballsport. In der DDR war er Teil des Kreis- und Bezirksfachausschusses für den Faustball und leitete Trainingslager, von denen er oft begeistert erzählte.
Besonders in Erinnerung bleiben seine Bemühungen um die Nachwuchsförderung im Faustballsport. Als Trainer formte er zahlreiche Jugendmannschaften. Horst betreute unter anderem die U18- und U21-Auswahl der DDR in internationalen Einsätzen. Als Delegationsleiter begleitete er Anfang der 2000er Jahre die Frauen- und Männernationalmannschaft zu den Weltmeisterschaften nach Brasilien.
Nach der Wiedervereinigung war Horst einer der Motoren für die Entwicklung des Faustballs in Sachsen. Gemeinsam mit Peter Kaluzza und Bernd Martin gründete er den Förderverein Sachsenfaustball e.V. und arbeitete unermüdlich daran, den Faustballsport in Sachsen weiterhin breit zu etablieren.
So organsierte Horst mit seinen Mitstreitern ungezählte Meisterschaften, Trainer- und Schiedsrichterausbildungen, Trainingslager sowie der Teilnahme der sächsischen Auswahlmannschaften bei den Deutschen Meisterschaften der Mitgliedsverbände.
Ein Höhepunkt seiner Karriere war zweifellos die Ausrichtung der Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen 2014 in Dresden. Dort bewies er nicht nur sein organisatorisches Geschick, sondern schaffte es auch, Vereine zusammenzubringen und zur Mitarbeit zu motivieren.
Horst war stets geradeheraus und manchmal kantig, hatte aber immer das Wohl und die Entwicklung des Faustballs im Herzen und im Blick. Die „großen Bühne“ war nie sein Ding. Hinter den Kulissen steuerte der Dresdner alle organisatorischen Abläufe im sächsischen Faustball und nahm als erfahrener Rat- und Impulsgeber auf die Entwicklung der Sportart wesentlich Einfluss. So sind seine Gedanken und Ideen 2022 auch in die Arbeit und Resultate der Strukturreformkommissionen („Schneider-Kommission“) von Faustball Deutschland eingeflossen.
Trotz gesundheitlicher Einschränkungen war Horst stets anwesend und führte seine Arbeit aus dem legendären Bauwagen im Ostragehege noch bis kurz vor seinem Tod fort. Sein Herzblut und Tatendrang werden uns in Erinnerung bleiben – genauso wie sein Einsatz für Fairness, Leistung und Zusammenhalt im Faustball.
Horst Tillner wird fehlen. Sein Vermächtnis wird weiterleben. Sein unermüdlicher Einsatz und sein Enthusiasmus werden uns weiterhin inspirieren, den Faustballsport mit derselben Leidenschaft und Hingabe voranzubringen, die er uns vorgelebt hat.
Danke, Horst.
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