Segnitz löst das DM-Ticket

Laura Glauner vom TSV Calw. Foto: R. Wurster
Verfasst am 24. Januar 2024
1. Bundesliga Süd Frauen Allgemein Bundesligen

(heu) Die Bundesliga-Runde biegt auf die Zielgeraden ein und das Fieberthermometer steigt. Zwei Entscheidungen sind aber schon am letzten Spieltag gefallen: Der TV Segnitz hat sich als erstes Team für die DM-Endrunde in Calw qualifiziert, Aufsteiger SV Energie Görlitz muss trotz couragierter Leistung den Weg zurück ins Unterhaus antreten.

SV Energie Görlitz – TSV Pfungstadt 0:3 (9:11, 4:11, 9:11); Pfungstadt – TSV Ötisheim 3:1 (8:11, 11:2, 11:1, 11:7); Görlitz – Ötisheim 3:1 (8:11, 12:10, 11:8, 11:5).

In der Turnhalle Emil von Schenckendorff, keine 500 Meter vom deutsch-polnischen Grenzfluss Neisse entfernt, wollte der SV Energie Görlitz vor heimischem Publikum endlich den ersten Bundesliga-Sieg einfahren. Das ist den Frauen um Schlagfrau Lara Olbrisch gelungen. 3:1 gegen den TSV Ötisheim nach 0:1-Satzrückstand und einer Leistungssteigerung – dennoch reicht es für die Sächsinnen nicht für den Klassenerhalt, weil sowohl Ötisheim als auch der TV Stammheim je vier Zähler Vorsprung haben, aber noch direkt aufeinandertreffen. Somit wird einer der Rivalen nicht mehr erreichbar sein. Immerhin: Energie Görlitz verkaufte sich auch gegen Pfungstadt teuer, war beim 0:3 über lange Phasen (fast) auf Augenhöhe. Der TSV Ötisheim rutschte nach den zwei Niederlagen auf Abstiegsplatz acht ab, Pfungstadt wahrte seine theoretische Chance auf Platz drei.

TV Stammheim – TV 1880 Käfertal 1:3 (3:11,11:7, 9:11, 8:11); TV Unterhaugstett – Stammheim 2:3 (7:11, 11:6, 2:11, 11:7, 10:12); Käfertal – Unterhaugstett 3:0 (11:9, 11:8, 11:3)

Des einen Freud‘, des anderen Leid: Der TV Stammheim, der in dieser Saison schon mehrmals unter Wert geschlagen wurde und manches Mal ein wenig Pech hatte, präsentierte sich in guter Verfassung. Gegen Käfertal hielten sie die Partie lange offen, anschließend rangen sie den TV Unterhaugstett in fünf Sätzen nieder. Während sich der TVU plötzlich mitten im Abstiegskampf wiederfindet, überflügeln die Stuttgarterinnen Ötisheim und dürfen weiter hoffen.

Freude auch beim TV Käfertal: Die Mannheimerinnen bleiben im Rennen um Tabellenplatz drei und messen sich ab jetzt mit dem TSV Dennach. „Gegen Stammheim sind wir gut gestartet, dann kam der Gegner aber ins Spiel und ihre Schlagfrau Melanie Israel punktete. Wir haben uns aber rechtzeitig gefangen“, berichtete Yasmin Yasin (Käfertal). Gegen Unterhaugstett zeigten sich die Kurpfälzerinnen souverän, ein starker Spielaufbau machte es den Schlagfrauen Marie Hodel und Franziska Habitzreither leicht zu punkten.

TSV Dennach – TSV Calw 3:0 (11:3, 11:4, 11:6); Calw – TV Segnitz 1:3 (4:11, 6:11, 11:3, 9:11); Dennach – Segnitz 1:3 (8:11, 11:9, 13:15, 10:12).

Der mit Spannung erwartete Schlagabtausch der herausragenden Angreiferinnen Sonja Pfrommer (Dennach), Henriette Schell (Calw) und Svenja Schröder (Segnitz) blieb zum großen Teil aus. „Wir waren geschwächt. Mehrere Spielerinnen waren angeschlagen, vor allem Henriette“, berichtete ihre Kollegin im Angriff, Laura Glauner, die eine Hauptrolle einnehmen musste. Gegen Gastgeber TSV Dennach versuchte es Schell einen Satz lang vergeblich, gegen Segnitz konnte sie wenigstens im zweiten Satz gegenhalten, „aber es hat einfach nicht gereicht“ (Glauner). „Segnitz und Dennach haben verdient gegen uns gewonnen.“

Zum Abschluss des Spieltags zeigte der TV Segnitz, dass er mehr als ein Geheimtipp für eine Medaille bei der deutschen Meisterschaft ist. Die erfolgsverwöh

nten „Pink Ladies“ aus Dennach mussten den Fränkinnen zum Sieg – und damit zur DM-Qualifikation – gratulieren. Tatjana Müller (Segnitz) beobachtete von der Ersatzbank aus ihre Kameradinnen und freute sich: „Wir waren stark und selbstbewusst. Das Spiel gegen Dennach war sehr gut und ausgeglichen, mit gutem Aufbau und schnellen Punkten auf beiden Seiten. Wir waren am Ende sehr kämpferisch und setzten Dennach unter Druck.“

Mit den Siegen im Spitzen-Triell hat ihr TV Segnitz den begehrten Top-3-Platz sicher. Auch Gastgeber TSV Calw hofft „zuhause“ auf einen schönen Erfolg. „Jetzt müssen wir aber erst mal alle richtig fit werden und geben bei den letzten Spielen der regulären Runde noch mal Vollgas, um mit einem guten Gefühl in unsere DM zu starten“, so Glauner.

Am Sonntag wird in Calw (gegen Unterhaugstett und Pfungstadt) und in Ötisheim (Dennach und Stammheim) gespielt – mit klarem Fokus auf das Abstiegsduell TSV Ötisheim gegen TV Stammheim.

Zurück
Kempa GHP Kammachi Sportastic Ludwig Lobi