„Das ist Ehrensache“ Stoklasa ziert das neue WM-Plakat und drückt Deutschland die Daumen

Ein Hingucker: die neuen WM-Poster in Mannheim.

Ab dem 22. Juli wird Mannheim zum Zentrum der Faustball-Welt – und das ist nun nicht mehr zu übersehen. Seit Dienstag hängen an vielen Stellen in der Stadt neue große Plakate, die Vorfreude wecken und auf die Faustball-Weltmeisterschaft einstimmen wollen. Dabei erstrahlt übergroß: Marcel Stoklasa, Faustballer des TV Käfertal, der sein Team auf dem Weg zur Titelverteidigung weiter unterstützt und als Testimonial zur Verfügung steht, obwohl er es nicht in den Kader geschafft hat.

„Wir freuen uns, dass Marcel seine Zusage gegeben hat. Sein Teamgeist ist ein Vorbild für alle Sportlerinnen und Sportler, nicht nur im Faustball“, sagt Torsten Woitag, Vorstand Wachstum und Vermarktung im deutschen Faustballverband und gleichzeitig als Vorstandsvorsitzender des Trägervereins der Weltmeisterschaft Faustball² auch einer der zentralen Antreiber für das In-Szene-Setzen der WM und der Sportart Faustball. „Das ist das, was Faustball ausmacht. Ein großes Gemeinschaftsgefühl. Das Team steht zusammen, und dazu gehören auch diejenigen, die nicht aktiv auf dem Feld stehen.“

Die Enttäuschung sitze noch immer tief, „und natürlich bin ich sehr traurig, dass ich nicht als Spieler bei der WM dabei sein werde“, sagt Marcel Stoklasa, „aber es muss auch weitergehen.“ Der Tag der Nominierung und der Moment, als Bundestrainer Olaf Neuenfeld ihm mitteilte, dass er nicht zum zehnköpfigen Kader gehört, seien „schlimm“ gewesen. „So was will man einfach nicht hören. Man arbeitet Monate auf diese Weltmeisterschaft hin, gibt sich auf allen Lehrgängen größte Mühe, und dann platzt dieser Traum.“

Eine Weltmeisterschaft in Deutschland und noch dazu vor der Haustür, mitorganisiert von seinem Heimatverein: Was Schöneres gibt es für einen Sportler nicht. Die Heim-WM sollte für den 28-Jährigen der Höhepunkt seiner bisherigen Sportlerkarriere werden. Dass es mit Nick Trinemeier zumindest einer von drei Käfertalern geschafft hat – „freut mich sehr“, fügt Stoklasa an, der seinen Vereinskameraden nun bestmöglich in seiner Vorbereitung unterstützen will. „Den Montag nach der Nominierung habe ich auf jeden Fall noch gebraucht, um mich wieder zu sammeln, aber dienstags war ich dann wieder im Training. Das hat mir geholfen.“

Marcel Stoklasa hat eines der Plakate in Mannheim entdeckt.

Die Saison sei schließlich noch nicht vorbei. Stoklasa macht deutlich: „Mein WM-Traum ist zwar geplatzt, aber zu Hause in Käfertal gibt es ja auch noch eine Mannschaft, mit der wir etwas erreichen möchten. Und da will ich mich auch nicht wichtiger nehmen als das Team.“ Der Bundesligist hat sich für die Deutsche Meisterschaft am 15. und 16. Juli in Unterhaugstett qualifiziert. Statt Trübsal zu blasen, gilt Stoklasas ganze Energie nun also dem Kampf um den Meistertitel. „Über die gesamte Saison unterstützt die Mannschaft uns Nationalspieler, sei es im Training oder dass sie unser Fehlen aufgrund von Lehrgängen kompensiert. Da ist selbstverständlich, dass ich mich nicht hängenlasse. Ich möchte in bestmöglicher Form für die weitere Runde zur Verfügung stehen.“

Und genauso selbstverständlich ist es für Marcel Stoklasa, dass er als Testimonial für das offizielle WM-Plakat zur Verfügung steht – noch dazu in seiner Heimatstadt. Sein Bild vereine alles, was den Faustballsport ausmacht, betont Torsten Woitag. Athletik, Kraft und Dynamik. Zu sehen ist Stoklasa, wie er fokussiert auf den Ball in der Luft schaut und zum Schlag ausholt. Das perfekte Bild für die WM-Organisatoren. Immerhin sind die Plakate sind nicht nur ein visuelles Highlight, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Werbekampagne für die Weltmeisterschaft. Sie sollen helfen, die Begeisterung und das Interesse für Faustball in Mannheim und darüber hinaus zu steigern. „Wenn ich mit meinem Foto dazu beitragen kann, mache ich das gerne“, entgegnet Stoklasa. „Für mich ist das eine Ehrensache. Ich möchte, dass die Mannschaft Weltmeister wird. Wenn ich schon nicht auf dem Feld dabei helfen kann, dann zumindest daneben.“

Das deutsche Nationalteam freut sich über diese besondere Art der Unterstützung. „Das ist eine tolle Geste und spricht für Marcels Teamgeist. Das rechne ich ihm sehr hoch an“, sagt Bundestrainer Olaf Neuenfeld. Stoklasas Botschaft: Ich stehe hinter der Mannschaft.

Schon einen Tag nach seinem WM-Aus habe er Neuenfeld geschrieben. Zum einen, weil er dem Coach zum Geburtstag gratulierte, aber auch um ihm direkt seine Hilfe anzubieten. „Ich habe mich zuletzt mit Spielauswertungen beschäftigt und ein Programm entwickelt. Falls Probleme auftauchen oder Olaf Hilfe dabei benötigt, darf er sich jederzeit melden.“

Wo Stoklasa die WM-Spiele verfolgen wird, kann er noch nicht sicher sagen. „Nun habe ich ja keinen Urlaub mehr“, entgegnet er augenzwinkernd. „Die Endrunde in der SAP Arena ist natürlich gesetzt, ob ich an allen Vorrundenspieltagen vor Ort sein kann, bestimmt der berufliche Terminkalender.“

So oder so: Die Daumen sind gedrückt. Stoklasa sieht Deutschland als Favoriten auf den Weltmeistertitel und stellt klar. „Ich würde es den Jungs von Herzen gönnen.“

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