Dennachs Verfolger neutralisieren sich

Für Luisa Kaemmer und den TV Segnitz endete der Spieltag mit einem Sieg und einer Niederlage. Foto: FD

Calw (heu). Mit Hochspannung war der Frauen-Bundesliga-Spieltag in Pfungstadt erwartet worden, schließlich trafen mit dem gastgebenden TSV sowie dem TV Unterhaugstett und TV Segnitz die drei nominellen Verfolger des Liga-Primus TSV Dennach direkt aufeinander. Insbesondere der Kampf um das Ticket zur Deutschen Meisterschaft, neben dem bereits feststehenden Platz für DM-Gastgeber Unterhaugstett und der wahrscheinlichen Qualifikation der Dennacherinnen, sorgt für Brisanz. Am Ende stand für alle drei Teams ein Sieg und eine Niederlage zubuche.

TSV Pfungstadt – TV Segnitz 0:3 (10:12, 9:11, 10:12); TV Segnitz – TV Unterhaugstett 2:3 (11:6, 11:13, 12:10, 7:11, 8:11); TSV Pfungstadt – TV Unterhaugstett 3:1 (8:11, 11:8, 11:2, 11:6).

Bei optimalem Faustballwetter mit Sonnenschein ging die Heimmannschaft als Herausforderer in Bestbesetzung das Spiel gegen Segnitz an. Hauptangreiferin Teresa Spadinger hielt den TSV Pfungstadt gegen die leicht favorisierten Unterfränkinnen mit starken Angaben auf Kurs, zumal der Gast vom Main mit den großgewachsenen Angreiferinnen Svenja Schröder und Luisa Kaemmer erst einmal nicht den gewohnten Druck aufbauen konnte. „Segnitz stand auch nicht so kompakt, wie wir es erwartet hatten“, berichtete Kim Trautmann später. Dennoch endete die eigentlich knappe Begegnung deutlich in Sätzen. „In den entscheidenden Phasen, so wie bei unserer 10:9-Führung im letzten Satz, waren wir einfach zu hektisch, unruhig und haben den Punkt einfach nicht gemacht.“

Aus Sicht des TV Segnitz und seiner Zuspielerin Tatjana Müller war das 3:0 „einer konzentrierten Teamleistung gegen einen starken Gegner“ zu verdanken. Dieser Erfolg brachte den Fränkinnen eine komfortable Ausgangslage auf dem Weg zum Saisonziel DM-Teilnahme ein, nur anderthalb Stunden später war dieser Vorteil aber verspielt: Der TV Unterhaugstett forderte die Segnitzerinnen nicht nur, sondern schaffte es dank einer kämpferisch überzeugenden Leistung gleich zweimal, Satzrückstände zu egalisieren und am Ende den etwas überraschenden 3:2-Erfolg gegen die Weiß-Blauen aus Segnitz einzufahren.

Auf der inzwischen bewölkten Sportanlage in Pfungstadt standen die Hessinnen nun unter Zugzwang. Gut für sie, dass die Schwäbinnen aus Unterhaugstett mit Hauptangreiferin Pia Neuefeind im Fünfsatz-Match zuvor reichlich Körner liegen lassen mussten. Zunächst aber führte der Gast. „Wir haben den ersten Satz verschlafen“, berichtete Pfungstadts Kim Trautmann, „haben uns dann aber zusammengerissen, sind ins Spiel gekommen.“ Die langen, oft spannenden Ballwechsel gingen nun immer häufiger an die etwas frischeren TSV-Frauen. Auch nachdem Abwehrspielerin Paula Sator das Feld verletzt verlassen musste, geriet ihr Sieg nicht mehr in Gefahr. Die Abwehr stand sicher, das Zuspiel passte und erneut saßen auch die Angaben von Teresa Spadinger. „Das kräftezehrende Spiel gegen Segnitz steckte uns noch in den Knochen“, erklärte Julia Sauerbrunn nach der Unterhaugstetter Niederlage. „Fehlende Kraft und Konzentrationsschwächen führten letztlich zum deutlichen Spielverlust.“

Mit jeweils 2:2-Punkten neutralisierten sich somit die drei ambitionierten Teams. Dem ungeschlagenen Tabellenführer TSV Dennach, zur gleichen Zeit auf der Karl-Heinz Herbst Sportanlage in Mannheim in Aktion, konnte dies nur gefallen.

TV 1880 Käfertal – TSV Dennach 0:3 (6:11, 5:11, 7:11); ASV Veitsbronn – TV 1880 Käfertal 3:1 (7:11, 11:9, 11:8, 11:6); TSV Dennach – ASV Veitsbronn 3:0 (11:6, 11:6, 11:4).

Mit Sonja Pfrommer und Laura Pross vorn, Neuzugang Annkatrin Motteler (aus Gärtringen) im Zuspiel, Laura Schinko und Elena Kull waren die Dennacher „Pink Ladies“ dem TV 1880 Käfertal in dessen Stadion wie erwartet klar überlegen. „Wir hatten keine große Mühe, konnten unser Spiel entspannt aufbauen“, sagte Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger. Die erfahrene Weltmeisterin und World-Games-Siegerin griff erst im zweiten Dennach-Spiel gegen den ASV Veitsbronn in die Begegnung ein. Mit Denise Zeiher und Martina Bonzanini wurde die neue Dreier-Defensive komplettiert. „Allerdings hatten wir zunächst mehr Mühe als erwartet mit den Angaben des Gegners.“ Erst eine Umstellung der Abwehr auf „V“-Formation sorgte für klare Verhältnisse.

Zwischen den Dennach-Begegnungen sorgte das Aufsteiger-Duell für Stimmung. Und anders, als im Hinspiel vor zwei Wochen, drehte der ASV Veitsbronn, der zuletzt mit Siegen gegen die arrivierten Teams aus Calw und Ötisheim überraschte, nun auch gegen den TV Käfertal den Spieß um. 3:1 für die Fränkinnen, die mit nun 6:10-Punkten vorerst entspannt aufspielen können.

Am Donnerstag (Christi Himmelfahrt) kommt es in Calw zum Treffen der in den letzten Jahren herausragenden Vereine. Die „Löwinnen“, am Schlag verletzungsbedingt schwer gebeutelt, dürften wohl kaum mit einem Erfolg rechnen. Vielmehr lebt dieser Spieltag von der Spannung im Duell TV Segnitz (10:2 Punkte) mit dem TSV Dennach (12:0). Am nächsten Sonntag, vor einer zweiwöchigen Pfingstpause, spielen Pfungstadt, Käfertal und Ötisheim jeweils gegeneinander, Veitsbronn und Unterhaugstett treffen sich zu einem Hin- und Rückspiel-Doppel.

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