Deutsche Nachwuchsteams wollen bei Heim-EM in Vaihingen/Enz jubeln

Wollen in Vaihingen/Enz wie vor einem Jahr in Grieskirchen jubeln: die U18-Faustballerinnen der deutschen Nationalmannschaft (Foto: DFBL/U.Spille)

Vaihingen/Enz (DFBL/ssp). Sportliche Höhepunkte gebündelt an einem Ort: Zum Kampf um gleich drei Europameistertitel begrüßt von Freitag, 29. Juli, bis Sonntag, 31. Juli, die Stadt Vaihingen/Enz die besten europäischen Nachwuchsfaustballmannschaften. Neben der männlichen und weiblichen U18 treten auch die U21-Junioren zu ihrer Europameisterschaft in der Metropolregion Stuttgart an. Dazu bestreitet der Perspektivkader der deutschen Frauen ein Testspiel gegen Österreich. In allen Fällen gehören die deutschen Mannschaften zu den heißen Titelkandidaten.

Weibliche U18

Es war ein viel umjubelte Erfolg: Bei der Weltmeisterschaft in Grieskirchen setzte sich die deutsche U18-Mannschaft der weiblichen Jugend die Krone auf. Nun wartet mit der EM in Vaihingen/Enz die nächste Bewährungsprobe auf das Team, zu dem noch sechs Weltmeisterinnen zählen. Mit ihnen soll nun auch der dritte EM-Titel in Folge gewonnen werden. Die Formkurve, das hat das Trainerteam um Hartmut Maus, Heike Hafer und Katrin Gewinner festgestellt, zeigt dabei klar nach oben. Sah man beim ersten Lehrgang Ende April in Hannover noch Luft nach oben, steigerten sich die Spielerinnen zum Nominierungslehrgang, nahmen am Turnier in Waibstadt teil. „Hier hätten wir sogar noch mehr draus machen können. Aber die Leistungen stimmen mich positiv“, sagt Hartmut Maus.

Auch der Modus gefällt dem Coach. Alle vier Nationen – Deutschland, Österreich, die Schweiz, Italien und Dänemark – treffen in der Vorrunde jeweils einmal aufeinander und ermitteln den weiteren Turnierverlauf. „So haben wir die Möglichkeit, dass alle im Kader viel Spielpraxis sammeln können“, freut sich Maus. Zur Vorbereitung steh – ähnlich wie bei der männlichen U18 und U21 noch eine Einheit am Donnerstag auf dem Programm, am Freitag ist Zeit für Teambuildingmaßnahmen. Zusätzlichen Rückenwind könnte auch der Saisonverlauf in den Vereinsmannschaften geben. „Es kommen fast alle mit breiter Brust zu uns, weil sie in ihren Vereinen eine sehr erfolgreiche Saison gespielt haben“, sagt der Nationaltrainer. Stärkster Konkurrent dürfte – auch mit Blick auf das Endspiel vor einem Jahr – Österreich werden. „Mit Annika Hartl haben sie eine sehr gute Angreiferin, die sich auf ihre Mitspielerinnen verlassen kann“, so Maus: „Hier wird es im direkten Duell auch auf die Cleverness ankommen.“ Und auch die Schweiz sei nicht zu unterschätzen.

Kader

#1 Jordan Nadermann (Ahlhorner SV), #2 Ann-Kathrin Motteler (TSV Gärtringen), #3 Merle Meves (Ahlhorner SV ), #4 Michelle Rienermann (Hammer SC 08), #5 Jana Erhardt (Hammer SC 08), #6 Nina Dotzauer (MTV Rosenheim), #7 Mara Zastrow (SV Düdenbüttel), #8 Leoni Modenese (TV Vaihingen/Enz), #9 Ricarda Stübbe (TV Vaihingen/Enz), #10 Mieke Kienast (Ahlhorner SV); Trainerstab: Heike Hafer, Hartmut Maus & Katrin Gewinner

Männliche U18

Mit einem sehr frühen Lehrgang Mitte April in Unterhaugstett startete die männliche U18 mit insgesamt 20 Spieler in das EM-Jahr. „Die Spieler waren mit ihren Leistungen alle sehr dicht zusammen und haben es uns bereits hier schwer gemacht, das Aufgebot zu verkleinern“, erinnert sich Tim Lemke, der das Team gemeinsam mit Kolja Meyer trainiert. Über das Fronleichnam-Wochenende Mitte Juni in Segnitz wurde dann das Aufgebot für die EM und die anstehende WM im Januar 2023 nominiert. „Gerade bei diesem Lehrgang waren wir von den gezeigten Leistungen sehr angetan“, lobte Lemke. Insbesondere mit den tropischen Temperaturen, die während des gesamten Lehrgangs am Fuße des Mains herrschten, kamen alle Akteure sehr gut zurecht.

Im Vergleich zum WM-Titel vor einem Jahr in Grieskirchen sind mit Andreas Knodel, Nick Poppe, Julian Schiffler und Steffen Schrader nur noch vier Spieler aus dem erfolgreichen Team geblieben, dazu gibt es viele neue Gesichter. „Wir haben einen guten Mix aus alten und jungen Spielern gefunden“, sind Meyer und Lemke überzeugt: „Sie kommen über die mannschaftliche Grundstimmung. Wir sind davon überzeugt, dass diese uns als Team auch durch schwierige Phasen im Turnier bringt. In der Vorrunde bekommt es Deutschland mit der Konkurrenz aus Österreich, der Schweiz, Italien und Dänemark zu tun. „Wie in jedem Jahr ist erstmal abzuwarten, was unsere Konkurrenz für einen Kader aufstellt“, blickt Lemke auf die anstehenden Duelle am Samstag und Sonntag: „Ich vermute, dass mit Deutschland, der Schweiz und Österreich die drei großen Nationen die Medaillen wieder unter sich ausspielen werden. Wobei ich den Italienern und Dänen zu gerne eine Medaille gönnen würde.“ Das ausgegebene Zwischenziel für die EM-Tage in Vaihingen/Enz ist zunächst der Finaleinzug. Lemke: „Und wenn wir das erreicht haben, wollen wir natürlich auch bei unserer Heim-EM gewinnen!“

Kader

 #1 Chris Dabringhaus (Leichlinger TV), #3 Anton Brod (Ahlhorner SV), #4 Ricardo Lebherz (TV Unterhaugstett), #5 Andreas Knodel (TV Vaihingen/Enz), #6 Julian Schiffler (TV Segnitz), #7 Fynn Erlenmayer (TV Unterhaugstett), #8 Tobias Beck (TV Stammheim), #9 Steffen Schrader (TuS Empelde), #10 Tom Aigner (TV Stammheim), #13 Nick Poppe (MTV Wangersen); Trainer: Kolja Meyer & Tim Lemke

Männliche U21

Auch die männliche U21 geht als Titelverteidiger ins EM-Rennen. Doch das Team hat sich im Vergleich zum Triumph vor einem Jahr in Grieskirchen komplett geändert. Keiner der zehn Spieler aus 2021 ist noch dabei – ein junges, neues Team macht sich hochmotiviert an die Aufgabe, den 17. Junioren-EM-Titel der Historie zu holen. Eine zu hohe Erwartungshaltung will Coach Hartmut Maus aber nicht aufbauen. „Wir haben nicht mehr den Jahrhundert-Jahrgang wie früher“, sagt er: „Es wird ein harter Job, viel Arbeit werden.“ Keiner der zehn Spieler gehört aktuell zum Aufgebot des A-Kaders, einzig Angreifer Marc Löwe kann hier drei Einsätze vorweisen. Umso schwerer ist es somit auch, sich im Vergleich zur Konkurrenz einzuschätzen, die in diesem Jahr aus Österreich, der Schweiz und Italien besteht. „Die Schweiz ist auf jeden Fall unangenehm, Österreich hat einige Spieler mit reichlich Bundesligaerfahrung“, sagt Maus. Immerhin: Bei den Lehrgängen in Hannover und Vaihingen/Enz konnte das Team zusammenfinden, bei der Turnierteilnahme in Waibstadt schaffte es eine Mannschaft trotz Bundesliga-Konkurrenz bis ins Halbfinale. Das große Plus der Mannschaft? Maus: „Sie harmoniert unheimlich gut miteinander.“

Kader

#1 Jakob Mahn (TV Vaihingen/Enz), #2 Hannes Himmelhan (TSV Lola), #4 Johann Schneider (TV Segnitz), #5 Moritz Lutzenberger (TV Augsburg), #7 Marc Löwe (NLV Vaihingen), #8 Jacob Jungclaussen (TV Vaihingen/Enz), #9 Fabio Lauck (TV Segnitz), #10 Johann Böttcher (Berliner TS), #14 Tobias Maurer (TV Vaihingen/Enz), #15 Jannis Wethling (TSV Lola); Trainerstab: Hartmut Maus, Roland Schubert, Ruben Schwarzelmüller

Frauen-Zukunftskader

Nicht nur die drei Europameisterschaften werden am Wochenende in Vaihingen/Enz ausgetragen, am Freitagabend steht auch ein Testländerspiel des deutschen Frauen-Zukunftskaders gegen Österreich auf dem Programm. Bereits vor einem Jahr trafen die europäischen Kontrahenten anlässlich der U18-WM und U21-Junioren-EM in Grieskirchen aufeinander. Nun gibt es in Vaihingen/Enz die Fortsetzung, inklusive Lehrgangstag in Ötisheim. Dafür vertraut das Trainer-Duo Eva Krämer und Silke Eber auch auf einige Spielerinnen, die Mitte Juli den World Games-Titel für Deutschland gewannen. Anpfiff ist am Freitag um 18.30 Uhr – Spannung ist garantiert.

Kader

Helle Großmann, Laura Kauk (beide TV Jahn Schneverdingen), Maya Mehle, Kim Trautmann (beide TSV Pfungstadt), Vivien Werner (MTV Wangersen), Elena Kull (TSV Dennach), Ida Hollmann (TV Brettorf), Leonie Pfrommer (TSV Calw), Kim Niemann (TSV Gärtringen); Trainer: Eva Krämer & Silke Eber

 Alle Infos zu den Europameisterschaften in Vaihingen/Enz gibt es auf einer Sonderseite der DFBL.

Zurück
Kempa GHP Kammachi Sportastic Ludwig Lobi