Berliner Turnerschaft überrascht im Quali-Spiel
Brettorf (DFBL/bec). Mit einer Überraschung endet auch das vierte Quali-Spiel von Brettorf. Die Berliner Turnerschaft ringt den TSV Calw in öffne Sätzen nieder und spielt im DM-Halbfinale gegen Nordmeister TSV Hagen.
Die ersten beiden Punkte der zweiten Männer-Qualifikation holt sich der vermeintliche Außenseiter aus der Hauptstadt. Dann kommt auch Calw um den Schweizer Auswahl-Angreifer Raphael Schlattinger im Spiel an und holt sich im Eiltempo das 4:2. Bei Berlin ist vor allem Timon Lützow schon in guter DM-Verfassung – und weil sein Gegenüber Schlattinger nicht zum ersten Mal leichte Fehler einstreut kann die Berliner TS zum 7:8 verkürzen. Wenig später 10:7 für Calw – und nach Angabe Schlattiungert auf Schlegel ist der Satzgewinn perfekt – 11:8.
Zu Beginn von Abschnitt zwei liefern sich vor allem die Schlagleute ein Duell. Auf dem feuchten Center-Court von Brettorf können beide immer wieder mit Druck erfolgreich sein. Als Schlattinger in einen Lützow-Schlag läuft, steht es im Satz und im Privatduell der beiden 4:4. Calw, eigentlich mit den individuell stärkeren Akteuren auf dem Platz, liegt nach zwei Schlattinger-Fehlern 5:6 hinten. Lützow erhöht auf 7:5. Der Vorsprung bleibt bis zum 10:8 – und plötzlich ist der etwas überraschende Satzausgleich geschafft. Lützow prellt über Schlattinger.
Dieser Satzgewinn ist ein Wirkungstreffer. Plötzlich läuft alles bei den Berlinern und bei Calw funktioniert fast gar nichts mehr. Auf 7:3 zieht die Turnerschaft davon. Lützow erhöht sogar auf 10:5. Calw versucht noch einmal alles, verkürzt bis zum 8:10. Dann nutzt Timon Lützow Satzball Nummer vier – 11:8.
Calw fängt sich langsam wieder und geht auch wieder einmal in Führung mit 6:4. Doch dann verletzt sich Marco Stoll, muss mit Schulterproblemen raus. Für Stoll kommt Heiko Bestle. Das TSV-Team lässt sich von der Unterbrechung nicht beeindrucken, erhöht auf 9:6. Auch Stoll kann nach kurzer Behandlungspause weitermachen. Den ersten von drei Satzbällen für die Calwer verwandelt dann Nick Stoll Land durch die Mitte – 11:7. Wieder muss ein fünfter Satz entscheiden.
Die Berliner Turnerschaft kommt wieder besser rein, macht mit Lützow und Schlegel das 3:0, 4:1, 5:2 und zum letzten Wechsel der Seiten auch noch das 6:2. Auf den Rängen setzt kaum noch jemand auf den Süd-Zweiten – und doch ist Calw schnell zurück im Spiel. Schlattinger mit dem 5:6. Berlins Nationalangreifer Lützow findet weiterhin gute Antworten, trägt seine Truppe in die entscheidende Phase. Nach Netzball Calw steht es 9:6, nach einem weiteren Leinenball des Schweizers 10:6 – Berlin steht vor dem Einzug ins Halbfinale. Der beste Mann des Spiels entscheidet dann das Ding: Lützow prellt über Schlattinger. Dessen Rettungsflug in die Werbebande ist vergeblich – 11:7 und 3:2 für die Berliner Turnerschaft.
Marco Stoll: „Berlin hat stark gekämpft und am Ende dann auch verdient gewonnen. Jetzt passen unsere Frauen was reißen – wir drücken auf jeden Fall die Daumen!“
Timon Lützow („Man of the Match“ der Berliner Turnerschaft): „Uns war vorher klar, dass es ein ganz enges Ding werden kann. Dann tatsächlich ins Halbfinale einzuziehen, ist natürlich schön!“
TSV Calw – Berliner TS 2:3 (11:8, 8:11, 8:11, 11:7, 7:11)
Für Calw spielten: Raphael Schlattinger, Philipp Kübler, Leandro Schmidberger, Nick Stoll, Marco Stoll, Heiko Bestle
Für Berlin spielten: Timon Lützow, Adrian Schlegel, Yannick Nest, Florian Nest, Marcus Nest
Schiedsrichter: Michael Behrens
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