Calw kann doch noch gewinnen
Calw (DFBL/aga). TSV Calw – geht da noch was? Durch den ersten Saisonerfolg im 13. Spiel ist der Abstieg zumindest rechnerisch noch nicht perfekt. An der Tabellenspitze kommt es am 9. Februar zum ultimativen Showdown um Platz 2 in der Endabrechnung das direkte Duell zwischen Käfertal und Vaihingen/Enz verspricht ein Klassiker zu werden
FBC Offenburg : TSV Calw 2:5
(8:11, 10:12, 11:13, 8:11, 11:7, 11:7, 7:11)
Das Bundesliga-Urgestein FBC Offenburg unterschätzte mit dem Blick auf die Tabelle vielleicht die Calwer Männer. Doch die „Löwen“ sind wieder da, vor allem weil Schlagmann Raphael Schlattinger nach langer Verletzung wieder auf Touren kommt – aber auch, weil seine vier Mitspieler Philipp Kübler (Angriff), Nick Stoll (Zuspiel), Heiko Bestle und Lukas Gruner (Abwehr) wie schon vor Wochenfrist beim 3:5 gegen Vaihingen/Enz stark auftrumpften. Die erfahrene Mannschaft aus der Ortenau begann mit ihrem Parade-Angriff, dem gewieften Stefan Konprecht sowie Sven Muckle, obwohl der 2-Meter-Mann in Unterhaugstett eine leichte Schulterverletzung erlitt.
Muckle drückte seine Angaben konsequent Schlattinger auf, um den Schweizer Nationalspieler im Calwer Trikot aus dem Geschehen zu nehmen. Doch TSV-Allrounder Philipp Kübler, eigentlich Abwehr- und Zuspieler, punktete als Ersatz-Zweitschläger (für den weiterhin verletzten Bernd Bodler) mehrmals und brachte seine Schwarzwälder in Front. Bei 5:2-Ballführung übernahm Konprecht den Hauptschlag auf Offenburger Seite, was die Calwer vorübergehend aus dem Konzept brachte. Doch den Badenern gelang es weder im ersten Satz, noch in den drei folgenden Durchgängen, die kurzen Unsicherheitsphasen der Calwer zu nutzen und umzumünzen. So gelang den Schwaben eine völlig unerwartete 4:0-Satzführung, auch weil sie in den entscheidenden Phasen einfach die stärkeren Nerven zeigten.
Erst danach steigerten sich die Roten aus Offenburg. Die Heimmannschaft verkürzte auf 2:4 und bei den Calwern wuchs die Sorge vor einem Kippen der Begegnung. Doch dann hatten sie plötzlich das Match wieder fest in der Hand, der Knoten war geplatzt und das Tabellen-Schlusslicht feierte nach sieben Durchgängen ausgelassen seinen ersten Saisonsieg – nach einem nicht gerade hochklassigen Spiel, aber aufgrund der Konstellation auf Calwer Seite umso wichtigeren Triumph. Devise: Hauptsache gewonnen!
Noch ist der TSV Calw nicht abgestiegen und wahrte seine Chance. Der TV Unterhaugstett (Platz 6, 6:20 Punkte) hat die besten Chancen auf den Klassenerhalt, sollte aber nächsten Samstag ab 19 Uhr gegen TV SW-Oberndorf gewinnen. Sonst hat der TV Waldrennach (7./4:22 Punkte) noch die Chance aufzuschließen. Die „Waldis“ treten zeitgleich beim TSV Calw (8./2:22) an. Verliert Unterhaugstett, so hätten sogar die Calwer die Chance, dem Abstieg noch zu entkommen. Dafür wären aber sehr deutliche Siege gegen Waldrennach und SW-Oberndorf (am 16. Februar) notwendig.
TV Waldrennach : TV 1880 Käfertal 0:5
(9:11, 8:11, 6:11, 8:11, 8:11)
Durch die Rückkehr von Kapitän Dominik Mondl agierte der TV Käfertal in bewährter Ausstellung gegen den TV Waldrennach und siegte am Ende deutlich mir 5:0. Zwar konnten die Nordschwarzwälder die meisten Sätze lange offen halten, am Ende fehlte jedoch der letzte Punch.
Vor rund 200 Zuschauern starteten die Mannheimer gewohnt sicher und ließen sich von der Kulisse nicht beeindrucken. Vor allem in Service zeigte Nick Trinemeier von Beginn an seine Klasse. Die Hausherren gingen ihrerseits hohes Risiko in der Abgabe und im Rückschlag. Oft wurde das Risiko belohnt, doch am Ende der Sätze schlichen sich zu viele Fehler ein. Die Mannheimer bestraften diese konsequent und gingen mit 11:9, 11:8 und 11:6 in die erste Satzpause.
Zu Beginn des vierten Satzes kam Fabian Braun für Marcel Moritz in die Partie. Wie schon in den vergangenen Partien fügte sich Braun nahtlos ins TVK-Gefüge ein und zeigte eine gute Leistung. Der TVW wechselte ebenfalls mehrfach seine Angabenschläger, was jedoch nur zeitweise Erfolg brachte. Auch der vierte Durchgang ging an die Käfertaler. Etwas mehr Spannung brachte der Fünfte Abschnitt. Waldrennach setzte alles auf eine Karte und wurde für seine hohe Risikobereitschaft belohnt, während sich Unkonzentriertheiten ins TVK-Spiel einschlichen. Die Zuschauer reagierten sofort und waren wieder lautstark dabei. Bei 3:6 aus eigener Sicht nahm Goth die Auszeit und rüttelte seine Mannschaft nochmals auf. Bei 8:8 waren die „Quadratestädter“ wieder dran und ließen dann nichts mehr anbrennen.
„Waldrennach spielte zwischendurch richtig guten Faustball, aber am Ende haben sie die Sätze gegen uns nicht zu bekommen“, resümiert Nick Trinemeier nach der Partie. Und Mondl ergänzt: „Das 5:0 tut uns mit Blick auf das Spiel gegen Vaihingen natürlich gut.“ Am kommenden Samstag kommt es zum Showdown um Platz 2 in der Tabelle. Bei einem Sieg gegen den TV Vaihingen/Enz wären beide Teams punktgleich. Am Ende könnte das Satzverhältnis entscheiden. Spannung ist damit bis zum Ende garantiert.
TV Vaihingen/Enz : TV Unterhaugstett 5:1
(8:11, 11:2, 12:10, 11:9, 11:2, 11:7)
Rund 15 Stunden davor war Meyer noch nicht zufrieden. Zwar hatten die Vaihinger den TV Unterhaugstett mit 5:1 besiegt. „Ich denke aber, dass es nicht unser bestes Spiel war“, sagt der TVV-Spielertrainer. Vor allem der erste Satz – ein 8:11 aus Vaihinger Sicht – lag ihm schwer im Magen. „Wir haben ihn verloren, obwohl wir, soweit ich mich erinnere, keinen Angabenfehler und sieben eigene Angabenpunkte gemacht haben“, erklärt Meyer. „Aber einer von drei von uns gespielten Bällen war immer unsauber. Wenn die erste Abwehr da war, dann haben wir die Chancenverwertung nicht hinbekommen. Oft war aber auch die erste Abwehr nicht so gut, wie wir können.“
Doch dann kam den Vaihingern auch gegen Unterhaugstett zugute, dass die Gäste ohne Hauptangreifer Robin Gensheimer und Abwehrspieler Ingo Lochmahr fehlten. „Sie haben das eigentlich ganz gut kompensiert“, erklärt Meyer. „Aber Michael Ochner, der die Hauptlast in Angabe und Rückschlag beim TVU trug, hat nach dem ersten Satz nachgelassen.“
Und das war auch gut so. Denn so konnten die Vaihinger ein paar Körner sparen und mussten sich nicht komplett verausgaben. „Es war zumindest deshalb nicht so anstrengend, weil wir nicht so oft anlaufen mussten, bis uns ein Punkt gelang“, berichtet der TVV-Spielertrainer. Beim Stand von 5:3 für die Gastgeber im sechsten Satz ging bei dem Vaihinger Angreifer dennoch der Puls in die Höhe. Meyer: „Als die Unterhaugstetter Michi Ochner gegen Constantin Reutter auswechselten, ließ bei uns etwas die Spannung nach. Da wurde es zäh, und wir haben uns schwerer getan, als nötig.“
TV SW-Oberndorf : TV Vaihingen/Enz 0:5
(5:11, 3:11, 4:11, 4:11, 10:12)
Es war allerdings auch frühzeitig für die Vaihinger absehbar, dass die Gastgeber den Enzstädtern gestern nicht gefährlich werden können. Allrounder Fabian Sagstetter fehlte mit einem eingegipsten rechten Unterarm. Der Mittespieler und Angreifer hatte sich bei einem Block gegen den TV Käfertal eine Absplitterung am Mondbein zugezogen. „Fabi fehlt nicht nur wegen seines Könnens. Er ist auch Dreh- und Angelpunkt im Mannschaftsgefüge. Ich stand bei Turnieren auch schon mit ihm zusammen in einer Mannschaft auf dem Feld. Es macht einfach Spaß mit ihm zu spielen“, zollt Meyer dem 28-Jährigen Respekt. Außerdem war Jaro Jungclaussen mit einer Patellasehnenreizung zum Zuschauen verurteilt. Und Oliver Bauer hatte die vergangenen drei Wochen praktisch nicht trainiert.
Eine Schnittverletzung in der Hand hatte den Hauptangreifer des TVO gehandicapt. „Wir hatten schon nach dem Hinspiel intern diskutiert, ob wir die Saison nicht einfach abschreiben, weil wir immer wieder Verletzungsprobleme hatten“, berichtet der aus Aurich stammende Jaro Jungclaussen. „Doch dann haben die Vaihinger gegen Offenburg verloren. Das hat uns noch mal Motivation gegeben. Bis wir gegen Käfertal verloren haben.“
„Die Schweinfurter hätten aber auch super spielen müssen, hätten sie uns heute schlagen wollen“, ergänzt Meyer. Denn die Gäste hatten einen richtig guten Tag erwischt. Vor allem die Abwehr stand sattelfest. „Wir haben viele Bälle geholt, die wir eigentlich nicht haben müssen“, berichtet der TVV-Spielertrainer. Ein Sonderlob verdiente sich Mittespieler Marco Lochmahr. „Er hat phasenweise unmögliche Bälle nach vorne an die Leine gebracht“, lobt Meyer. „Aber auch Tobias Rommel hat heute wieder einmal eine annähernd fehlerfreie Leistung gebracht.“
In der Offensive war Michael Krauß eine Bank. Meyer: „Er hatte eine extrem hohe Punktequote aus der Angabe.“ Zugute kam 36-Jährigen auch, dass die Vaihinger pro Satz in der Regel jeweils nur zwischen drei und fünf Angaben schlagen mussten. Auch Meyer kam mit seinen Rückschlägen oftmals durch. „Anfangs habe ich mich noch etwas schwer getan. Der Ball springt in der Schweinfurter Halle nicht allzu hoch. Außerdem hatte ich etwas Respekt vor Oliver Bauer, weil er ein guter Blockspieler ist“, gibt sich der TVV-Übungsleiter selbstkritisch. „Doch Oli Bauer ist etwas zögerlich zum Block gegangen. Als ich das gemerkt habe und dann auch die Bälle weiter außen an die Linie gebracht habe, lief es besser.“
außerdem spielten:
TSV Pfungstadt : TV SW-Oberndorf 5:0
(11:4, 11:3, 11:2, 11:3, 11:5)