Brettorf bezwingt Berlin zum Auftakt der DM
Rosenheim (DFBL/bec). Mit einer spektakulären Partie startet die Männer-DM von Rosenheim – und mit einem etwas überraschenden Sieger: Mit 3:1 setzt sich der TV Brettorf gegen Nordmeister VfK Berlin durch.
Während Berlin in Bestform und Bestbesetzung in die DM starten kann, muss man bei Brettorf die Zähne zusammenbeißen. Doppelweltmeister und Spielertrainer Christian Kläner hat sich ausgerechnet vor seiner Abschieds-DM eine Schleimbeutelentzündung im Knie zugezogen. Wie lange er in Rosenheim mitmischen kann, ist ungewiss. Auch Angreifer Tobias Kläner ist mit Fingerverletzung angeschlagen und Kapitän Tim Lemke litt zuletzt unter einem Muskelfaserriss.
So sind es dann auch die VfKler, die den besseren Start erwischen. Das Angreiferduo Sebastian Kögel und Lukas Schubert bringt sein Team auf 4:0 in Führung. Brettorf kann zwar den einen oder anderen Ball spektakulär abwehren, das Wegziehen der Berliner auf 6:2 und wenig später 8:3 jedoch nicht verhindern. TVB-Schlagmann Tobias Kläner stellt den VfK mit seinen Angaben selten vor Probleme – und so ist der erste Satz schnell mit 11:4 beim VfK – Kögel verwandelt auf die Tribüne.
Auf der landet dann auch der erste Kläner-Preller in Satz zwei. Ein Zuschauer nimmt den Ball an – sehr zum Ärger von VfK-Abwermann Jascha Ohlrich, der bereits auf der dritten Reihe der Tribüne annahmebereit stand. Brettorf hat weiter wenig MIttel gegen die spielintelligenten Berliner. Immer wieder streut Schubert auch lange Bälle zwischen die Abwehrspieler ein – und ist damit ein ums andere Mal erfolgreich – 4:1. Dann findet der Dritte aus der Nord-Bundesliga so langsam zu seinem Spiel – Tobi Kläner verkürzt auf 4:5, gleicht nach gewonnenem Blockduell gegen Kögel aus und macht dann auch noch das 6:5. Jetzt ist der TVB da, zwingt bei 8:7 VfK-Coach Roland Schubert in die erste Auszeit. Nun läuft’s bei den Norddeutschen: Bei 10:7 hat Brettorf drei Satzbälle. Den ersten wehrt Schubert ab, den zweiten verschlägt Tobi Kläner – und den dritten nutzt er per Ass – 11:9
Jetzt sind beide Teams auf Augenhöhe. Nach 4:4 kann Berlin zwar auf 8:4 wegziehen, doch den Rückstand egalisiert Brettorf schnell wieder und macht dann mit einem kurz gespielten Kläner-Ball seinerseits das 9:8. Auch den Satz holt der VfK, weil Schubert einen Angabenball seitlich knapp ins Aus setzt – 11:9.
Während die Partie auf dem Feld relativ ausgeglichen ist, sind die Brettorfer auf den Rängen deutlich im Vorsprung – ein ganzer Tribünenblock hat die weite Anreise aus dem Oldenburger Land mit dem Flieger angetreten und sorgt nun lautstark für klare Verhältnisse, Das beflügelt den TVB, der sensationelle Abwehraktionen zeigt und durch Tobi Kläner immer wieder erfolgreich ist. 4:2 steht es zu Beginn des vierten Abschnitts. Dann spielt Routinier Christian Kläner unter dem Gejöhle der Zuschauer eine Annahme regulär durch den unter der Hallendecke hängenden Basketballkorb und Malte Hollmann macht kurz das 5:4. VfK-Coach Schubert wechselt, bringt Daniel Hlebaroff für Jascha Ohlrich. Furios aufspielende Brettorfer machen das 8:5, Berlin gleicht durch Kögel aus – 8:8. Dann ein sensationeller Ballwechsel mit dem besseren Ende für den TVB und ein lager Kläner-Punkt zum 10:8 und den ersten Matchbällen dieser DM – 10:8. Schubert kontert per Ass. Weil Sebastian Kögel den nächsten Rückschlag ins Netz setzt, darf dann der TV Brettorf den etwas überraschenden Sieg bejubeln.
Berlin, das in der Saison nur eine Partie verloren hat, muss ums Weiterkommen zittern – nur ein möglichst klarer Sieg im zweiten Gruppenspiel gegen Schweinfurt-Oberndorf bringt den Silbermedaillengewinner von 2016 noch ins Halbfinale.
Tobias Kläner (TV Brettorf): „Nach dem ersten Satz hab ich noch gedacht: Lass uns hier bloß nicht 0:3 verlieren. Aber dann haben wir immer besser ins Spiel gefunden und Berlin hat außerdem von der Angabe und im Angriff nicht so effektiv gespielt, wie normalerweise. Jetzt wollen wir im zweiten Spiel gegen Schweinfurt auch den ersten Platz in der Gruppe klarmachen.“
VfK Berlin – TV Brettorf 1:3 (11:4, 9:11, 9:11, 9:11)
Für Berlin spielten: Sebastian Kögel, Lukas Schubert, Sascha Zaebe, Jascha Ohlrich, Tobias Andres, Daniel Hlebaroff
Für Brettorf spielten: Timo Kläner, Christian Kläner, Tobias Kläner, Malte Hollmann, Tim Lemke
Schiedsrichter: Alwin Oberkersch≥
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