U18-WM: Mädchen landen auf Platz zwei, Jungs werden Vierter

Llanquihue. Fünf Spiele stehen am zweiten WM-Tag für die beiden deutschen U18-Teams an. Es geht um eine möglichst gute Position für die Endrunde – und beide müssen dazu noch einmal an die Leistungsgrenzen gehen. Alle Ergebnisse und Statistiken zur U18-Weltmeisterschaft im chilenischen Llanquihue gibt es auf fistballnet.com, der Livestream läuft auf fistball.tv.

3:1 (8:11, 11:6, 11:5, 11:8) gegen Brasilien – Deutsche U18-Frauen sichern sich Platz im Halbfinale

Die Spielerin des Spiels gegen Brasilien, Jana Brüggemeier, wird von Kathrin Schmitz (r.) gefeiert. (Foto: IFA/Spille)

Mit einem 3:1-Erfolg über die U18 aus Brasilien beendet der deutsche Frauen-Nachwuchs die Vorrunde der Weltmeisterschaft von Llanquihue. Nachdem das Team nur am Vormittag eine Partie bestritten hatte, tut sich Deutschland nach langer Wartezeit schwer, ins Spiel mit den Südamerikanerinnen zu finden. So dauert es einen Satz, bis die Effektivität der meisten bisherigen Partien wieder da ist. Das 8:11 ist ein Weckruf für das deutsche Team, denn fortan läuft es. Zwei klare Satzerfolge mit 11:6 und 11:5, dann zeigen die Brasilianerinnen wieder einmal ihre gefürchtete Kampfqualität. Lange laufen die Deutschen einen Rückstand hinterher, am Ende profitieren die Titelverteidigerinnen dann aber auch von Fehlern der Südamerikanerinnen. Nach dem 11:8 und 3:1-Erfolg steht der vorzeitige Einzug ins Halbfinale fest. Wer den U18-Frauen am Samstag in der Vorschlussrunde gegenüberstehen wird, entscheidet sich im Quali-Spiel zwischen der Schweiz und Argentinien.

Auch gegen Namibia holen die U18-Jungs die Punkte, brauchen beim 3:1 (11:6, 11:7, 9:11, 11:7) aber einen Bonussatz

Deutsches Angriffsduo gegen Deutschland: Philipp Behrenz legt auf für Thorge Neddenriep. (Foto: IFA/Spille)

Deutschlands männlicher U18-Nachwuchs mag es bei dieser Weltmeisterschaft einfach spannend. Gegen die Auswahl aus Namibia holt das Team die erwarteten Punkte, muss aber erneut einen Satzverlust wegstecken. Nach zwei souverän verbuchten Auftaktsätzen (11:6 und 11:7) sieht es im dritten Abschnitt eigentlich schon nach einer klaren Nummer aus. Doch unnötige Fehler in Serie auf Seiten der in Schwarz-Weiß spielenden Deutschen bringen die „Namboyz“ zurück ins Spiel. Die Afrikaner können ein 5:9 mit einer Sechs-Punkte-Serie in ein 11:9 drehen. Doch anders als am Morgen bleibt das Team von Kolja Meyer und Tim Lemke diesmal fokussiert und macht mit 11:7 im Vierten alles klar. Die letzten Punkte machen der wieder genesene Philipp Behrenz sowie Thorge Neddenriep mit einem kurzen Service. Deutschland bleibt also im Rennen um das Halbfinale – ein Sieg im abschließenden Vorrundenspiel am Samstag gegen Chile ist dafür aber Pflicht.

Pflichtaufgabe souverän gelöst: Männliche U18 schlägt Dänemark deutlich mit 3:0 (11:7, 11:4, 11:4)

Thorge Neddenriep wird gegen Dänemark Man of the Match (Foto: IFA/Neumann)

Im Nachbarschaftsduell hat Faustball Deutschland am Mittag Dänemark klar die Grenzen aufgezeigt. Nach dem verpatztem Auftakt gegen die Schweiz gab es am Mittag ein deutliches 3:0 (11:7, 11:4, 11:4) gegen das nördlichste Team dieser Weltmeisterschaft. Ohne den etatmäßigen Hauptangreifer Marvin Becker, dafür mit Joris Finkel und Thorge Neddenriep in der Offensive, brauchte der Titelverteidiger einen halben Satz, bis es richtig lief. Danach punktete Deutschland zuverlässig. Auch der bislang krank ausgefallene Philipp Behrenz kam zu seinem ersten WM-Einsatz und machte seine Sache gut.  Insgesamt ein solider Auftritt der Deutschen, die damit weiter alle Chancen auf den Einzug ins WM-Halbfinale haben. Zum Abschluss des Tages geht es am frühen Abend noch gegen Namibia.

Favorit Deutschland gewinnt klar mit 3:0 (11:5, 11:8, 11:5) gegen chilenische Gastgeberinnen 

Spielerin des Spiels wurde in Der Chile-Partie Lisa Knodel. (Foto: IFA/Spille)

Für die weibliche U18 Deutschlands läuft es bei der WM von Chile auch am zweiten Tag besser, als beim männlichen Nachwuchs. Gegen Außenseiter Chile gibt es einen deutlichen 3:0-Erfolg (11:5, 11:8, 11:5). Die Bundestrainer Heike Hafer und Lauritz Schubert nutzen die Partie auf dem regennassen Platz von Llanquihue, um einem großen Teil des Kaders Spielzeit zu geben. Lediglich im zweiten Durchgang schaffen es die von leidenschaftlichen Anhängern angepeitschten Chileninnen, bis in die entscheidende Phase dranzubleiben. Ansonsten ist es eine klare Angelegenheit für den Titelverteidiger.

U18-Jungs verlieren trotz klarem Vorsprung gegen die Schweiz mit 1:3 (11:9, 11:13, 7:11, 8:11)

Betretene Mienen im strömenden Regen: Deutschland verliert auch gegen die Schweiz (Foto: IFA/Spille)

Bei dieser WM läuft es für die männliche U18 Deutschlands alles andere als optimal. Nach einem unglücklichen Auftakttag mit Niederlagen gegen Brasilien und Österreich startet der Titelverteidiger im strömenden Regen stark. Die Angreifer Marvin Becker und Joris Finkel stellen die Abehr der Eidgenossen immer wieder vor Probleme, sorgen für ein beruhigendes 11:8. Auch in Durchgang zwei läuft es lange gut für die Deutschen. Doch bei 8:4 ist plötzlich ein Bruch im Spiel. Die Schweiz wechselt im Angriff und dreht den Satz zum 11:13. Deutschland sichtlich geschockt, findet in Durchgang drei nicht wieder in die Partie. Die Schweizer hingegen ziehen angefeuert von ihren lautstarken Anhängern zum erneuten Satzgewinn – 7:11. Danach gibt es zumindest kurz noch einmal Hoffnung, doch in der entscheidende Phase des vierten Satzes liegen erneut die Schweizer vorne. Mit dem zweiten Matchball sichern sich die Eidgenossen den 3:1-Sieg (9:11, 13:11, 11:7, 11:8). Deutschland kann nach nun schon drei Niederlagen in vier WM-Partien zwar noch das Halbfinale erreichen – dafür sind aber drei Siege in den abschließenden drei Vorrundenspielen zwingend erforderlich.