Nach 3:2 gegen die Schweiz wartet Brasilien im Halbfinale

Nick Trinemeier ballt die Siegerfäuste (Foto: DFBÖ/Schönwandt)

Breslau (DFBL/ssp). Die Schweiz bezwungen – Platz zwei in der Gruppe geholt (aufgrund des direkten Vergleichs) – und Brasilien vor der Brust. So sieht es bei den deutschen Faustballer bei den World Games in Breslau aus. Zum Abschluss der Vorrunde gewann das deutsche Team gegen die Schweiz in fünf Sätzen (14:15, 12:10, 08:11, 11:07, 11:06) und trifft im Halbfinale auf Brasilien.

Den Start in die Partie hat sich das deutsche Team sicher anders vorgestellt. Mit Steve Schmutzler, Nick Trinemeier, Sebastian Thomas, Andrew Fernando und Oliver Späth zieht Bundestrainer Olaf Neuenfeld beim Stand von 2:6 seine Möglichkeit zur Auszeit. Zuvor sind gerade aus Angabe und Rückschlag zu viele Eigenfehler passiert. Wirklich genützt haben die 30 Sekunden aber nur wenig. Der Vizeweltmeister marschiert weiter auf 8:3. Ein Ball von Nick Trinemeier auf die gegnerische Grundlinie, dazu zwei Leinenbälle der Schweizer lassen die in schwarz gekleideten Titelverteidiger wieder verkürzen. Nach einem weiteren Punkt von Trinemeier ist es nur noch ein Ball Rückstand (7:8). Einen packenden Ballwechsel mit mehr als sechs Anläufen verbucht Deutschland für sich, schafft mit 9:9 den Ausgleich. Raphael Schlattinger sorgt im Anschluss aber für den ersten Satzball der Nati, den Schmutzler mit einem Kurzen abwehrt. Beim zweiten
ist dann Trinemeier zur Stelle – und zwar doppelt. Doch auch die Schweizer können Satzbälle abwehren. Schlattinger punktet bei zwei Satzbällen der deutschen direkt aus der Angabe – 13:13. Nach einer Auszeit von Oliver Lang ist die Schweiz wieder am Drücker – und legt mit 14:13 vor. Ein Ass von Steve Schmutzler egalisiert die Führung wieder. Damit geht bereits der erste Abschnitt über die volle Distanz – mit dem glücklicheren Ende für die Rot-Weißen.

Ausgeglichener Auftakt in Durchgang zwei. Gerade Steve Schmutzler kommt in der Angabe immer besser ins Spiel. Die Schweiz legt vor, der Angreifer vom MTV Rosenheim kontert direkt aus dem Service. Nach einem Ausball befindet sich Deutschland das erste Mal in Führung (4:3). Bei 5:4 kommt es zum großen Wechseln im deutschen Angriff. Lukas Schubert ersetzt Nick Trinemeier, der nur einen Punkt später wieder Steve Schmutzler. Beim 6:8-Rückstand dann der erste Wechsel in der Abwehr. Ajith kommt für Andrew Fernando – Deutschland verkürzt mit einer Angabe von Lukas Schubert auf 7:8. Szenenapplaus erntet Ajith Fernando direkt nach einer Rettungsaktion auf der linken Abwehrseite – Ausgleich. Bei Raphael Schlattinger schleichen sich jetzt vermehrt Fehler ein, den Ausgleich schafft die Schweiz aber in der Endphase des Satzes immer wieder – bis Lukas Schubert bei 11:10 den Deckel drauf macht.

Vor den Augen des deutschen Korfballteams, das auf den Rängen mächtig Stimmung macht, geht es spektakulär und eng weiter. Bei 2:3 bringt Neuenfeld Tim Albrecht für Sebastian Thomas. Mit dem Ahlhorner sieht sich das deutsche Team aber erstmals in diesem Durchgang zwei Punkte in Rückstand. Nach einem deutschen Punkt verteilt Schiedsrichter Reinhard Hübner etwas überraschend den gelben Karton an Raphael Schlattinger. Trotzdem baut die Nati ihre Führung auf 7:4 aus – bei Deutschland bekommt mit Fabian Sagstetter nun auch der letzte im Kader seinen Einsatz. Der Abstand kann aber auch nicht mit ihm verkürzt werden. Im bisher deutlichsten Satz gibt es bei 10:6 gleich vier Satzbälle für den Vizeweltmeister. Zwei werden abgewehrt, dann landet ein Rückschlag von
Lukas Schubert knapp im Aus.

Es bleibt weiter spannend – Deutschland liegt nach einem Ass von Lukas Schubert und einem Ausball von Raphael Schlattinger Mitte des Satzes mit 6:3 in Front. Als Schubert auf 7:3 erhöht entscheidet sich Oliver Lang für die Auszeit. Deutschland lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Bei 10:5 wehren Schlattinger und Marco Eymann doppelt ab, ehe Lukas Schubert den Entscheidungssatz erzwingt.

Hier kehrt Steve Schmutzler für Nick Trinemeier zurück. Und der fügt sich gleich wieder mit starken Angaben ein. Ähnliches gilt für Raphael Schlattinger, dem Oliver Lang das gesamte Match keine Auszeit gönnt. Nach einem Ausball von ihm steht es 6:4 beim Seitenwechsel. Die Führung wächst nach einem weiteren Ass von Schmutzler auf 9:5 an – bei 10:6 gibt es Matchbälle. Den ersten setzt Lukas Schubert Richtung Grundlinie.

Olaf Neuenfeld: „Wir sind voll in der Spur, haben nach der Niederlage gleich drei Spiele gewonnen. Das Niveau der vier Topteams liegt sehr dicht zusammen, es macht total Spaß die Spiele zu sehen. So eine ausgeglichene Leistung in der Spitze habe ich schon lange nicht mehr auf einem Faustballturnier erlebt, alle Mannschaften haben jetzt 25 Prozent Titelchance. Beide Halbfinals sind völlig offen.“

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