Bundestrainer Neuenfeld erwartet „eine sehr spannende EM“

Bundestrainer Olaf Neuenfeld (Foto: DFBL/Schönwandt)
Verfasst am 20. August 2018
Allgemein EM Männer 2018 Events

Ahlhorn (DFBL/bec). Die DM ist kaum beendet, da geht bei zehn deutschen Spielern schon wieder der Blick nach vorne: Ab Freitag ist EM in Adelmannsfelden angesagt. Vor der Abfahrt in Richtung Ostalb sprach die DFBL mit Bundestrainer Olaf Neuenfeld.

Olaf, die DM ist Sonntagabend mit dem Titel des TSV Pfungstadt zu Ende gegangen. Einige deiner Kaderspieler für die Euro am kommenden Wochenende haben kräftig mitgemischt. Hat Dir gefallen, was Du gesehen hast? 

Olaf Neuenfeld: „Ja, alle fünf EM-Fahrer haben eine gute Leistung gezeigt. Damit war ich durchaus zufrieden.“

Nach langer Zwangspause durch die schwere Schulterverletzung bei den World Games hat Patrick Thomas wieder einen Titel mit seinem TSV Pfungstadt eingefahren. Wie bewertest Du seine Leistung in Ahlhorn? Fehlt noch etwas zur Euro-Titelreife?

Neuenfeld: „Patrick ist noch nicht wieder bei der Leistung vor seiner Verletzung. Das war aber auch nicht zu erwarten. Ich bin vielmehr erfreut, dass er schmerzfrei spielen und Bälle in alle Richtungen schlagen kann. Die komplette Automatisierung des Bewegungsablaufes wird sicher noch kommen. Aber auch so war es ja nicht ganz schlecht was er in Ahlhorn gezeigt hat (lacht).“ 

Besonders gefallen hat bei der DM vielen Zuschauern ein Schweizer: Raphael Schlattinger vom TSV Calw. Wie gefährlich kann er euch auf dem Weg zur Titelverteidigung werden? 

Neuenfeld: „Raphael ist in Topform und hat sich in den letzten zwei Jahren enorm entwickelt. Er ist sehr gefährlich und schwer auszurechnen. Zum Glück haben wir viele Spieler im Kader, die in der Süd-Bundesliga öfter gegen ihn spielen und ihn schon ziemlich gut kennen.“ 

Apropos Schweiz: Mit Nati-Trainer Oliver Lang verbindet dich eine besondere Beziehung, ihr wart z. B. gerade zusammen bei der Frauen-WM. Hast Du ihm da vielleicht ein paar Tipps gegeben, wie er es doch mal schaffen kann, den Schweizer „Finalfluch“ zu brechen

Neuenfeld: „Nach der Frauen-WM habe ich Oli und seine Familie sogar noch im Urlaub besucht und wir haben alles ausdiskutiert. Wie er uns schlagen kann da muss er aber selbst drauf kommen (lacht).“

Wie geht ihr jetzt die letzten Tage vor der Euro an?

Neuenfeld: „Wir treffen uns Mittwoch in unserer mitllerweile zum Stammquartier gewordenen Skihütte in Geislingen. Dort trainieren wir noch einmal und fahren Donnerstag dann nach Adelmannsfelden.“

Wie ist der Stand bei den Spielern? Alle in EM-Form oder gibt es noch ein paar „Baustellen“?

Neuenfeld: „Es hat sich nach dem WM-Wochenende kein Spieler verletzt gemeldet. Von daher können Chris Löwe und ich aus dem Vollen schöpfen. Wir haben wieder einen sehr ausgeglichenen Kader mit zehn sehr guten Spielern, die uns verschiedenste Aufstellungskonstellationen ermöglichen.“ 

Was erwartest du dir von Adelmannsfelden – einmal abgesehen von einer gülden glänzenden Medaille …?

Neuenfeld: „Ich erwarte eine sehr spannende EM, die zwischen uns, der Schweiz und einer verjüngten und extrem starken Mannschaft aus Österreich entschieden wird. Ich erwarte ein motiviertes italienisches Team mit Außenseiter-Chancen und einigen Nationen, die zum ersten Mal dabei sind. Vom Ausrichter, dem TSV Adelmannsfelden, weiß ich, dass sie dort alles dafür geben, dass sich alle Teilnehmer und Zuschauer wohl fühlen werden. Sicherlich wird alles eine Nummer kleiner als die letzte Männer-EM in Grieskirchen oder die Frauen-WM in Linz, aber dafür wird es umso herzlicher und zuschauerfreundlicher werden. Ich kann nur jedem Faustball-Fan empfehlen, live dabei zu sein.

Vielen Dank für das Gespräch und natürlich viel Glück!

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