1. Bundesliga Süd: Käfertal erster Tabellenführer der Saison

Holte drei Siege aus den ersten drei Saisonspielen: Nick Trinemeier mit dem TV Käfertal (Foto: Janic Lautenschläger)

Mannheim (DFBL/aga). Mit diesem Auftakt hatten wohl nicht allzu viele gerechnet: Der TV Käfertal hat sich mit drei Siegen gegen den TV Waldrennach, TV Schweinfurt-Oberndorf und den TSV Pfungstadt am ersten Spieltag der 1. Bundesliga Süd die Tabellenführung geschnappt. Ebenfalls noch ungeschlagen ist der TSV Calw, der seine beiden Auftaktpartien gegen Stammheim und Offenburg jeweils mit 3:0 gewann.

In Schweinfurt trafen sich der TV Waldrennach, TV Käfertal, TSV Pfungstadt und natürlich die Heimmannschaft des TVO. Die interessierten Zuschauer aus Schweinfurt wussten zu berichten, dass in den frühen Morgenstunden ein Unwetter über Schweinfurt dafür gesorgt hatte, dass der Platz mehr oder weniger fünf Zentimeter hoch unter Wasser stand und das keine Linien mehr zu erkennen waren. Der Ausrichter hatte aber bis zum Spielbeginn um 14 Uhr alles unter Kontrolle. Das der Platz dann etwas schwammig war und sich in einen regelgerechten Brutkasten verwandelte, war wohl im Vorfeld abzusehen. Allen Mannschaften unterliefen auf schwierigen Boden- und Platzverhältnissen ungewohnte Fehler – die sich aber mit fortwährender Spieldauer immer weiter minimierten.

TV Waldrennach – TV 1880 Käfertal 0:3 (6:11 4:11 12:14)

Der TV Waldrennach wehrte sich bis zum 6:6 nach Kräften gegen den TVK – erst ab dann übernahmen die Mannheimer das Geschehen und konnten auch aufgrund leichter Fehler den ersten Satz einfahren. Im zweiten war dann der TVK die klar bessere Mannschaft und profitierte weiterhin von den Fehlern des Gegners. Erst im dritten Satz kam dann der TVW immer besser ins Spiel, die Käfertaler hatten einige Satzbälle abzuwehren. Am Ende setzte sich die starke Abwehrreihen die Akzente und konnte ihren Angriff besser in Szenen setzen.

TV SW-Oberndorf – TSV Pfungstadt 0:3 (4:11 6:11 6:11)

Der TVO trat ohne Oliver Bauer in der Angabe an und befand sich bis zum 4:4 absolut auf Augenhöhe. Dann setzte sich der TSV immer weiter ab – auch aufgrund der steigenden Fehlerquote des TVO’s. Im zweiten Satz dann das identische Bild: Bis Mitte des Satzes alles in der Reihe – bis der TSV zwei, drei Bälle mehr unter Kontrolle bekam diese sauber aufbaute und dann gekonnt zum Abschluss brachte. Im dritten Satz setzte es dann die große Personalrochade beim TSV – alle Spieler kamen zum Einsatz – aber auch das brachte dem TVO bis zum 6:6 nur den Anschluss, bevor das effektivere Angriffsspiel das 0:3 unter Dach und Fach brachte

TV Waldrennach – TSV Pfungstadt 1:3 (2:11 7:11 12:10 8:11)

Der TVW ist im ersten Satz von der Rolle: Die Abwehr befindet sich schwer unter Druck, die Angabe ist sehr unkonstant und der Angriff des TSV konnte nach Belieben schalten und walten. Erst im zweiten Satz versuchte sich der TVW in die Partie zu kämpfen, und die Vorgaben von außen mehr und mehr umzusetzten. Aber auch im zweiten Satz behielt der Favorit die Oberhand und konnte auf 0:2 stellen. Im dritten Satz gab es dann das obligatorische Wechselspiel des TSV, nur dass dieses Mal die Sicherheit fehlte und bei 9:8 zum ersten Mal dem Gegner die Führung überlassen werden musste. Den Satzgewinn haben sich die Mannen des TVW’s verdient. Im vierten Satz machte Pfungstadt den Sieg perfekt.

TV SW-Oberndorf – TV 1880 Käfertal 0:3 (7:11 9:11 6:11)

Der TVK befindet sich auch im zweiten Spiel des Tages im Vorwärtsgang, wobei sich hier und da Fehler einschlichen. Insgesamt war es eine gute Leistung der Käfertaler, gekrönt mit dem Spielzug des Tages, als der Angriff einen kurzen Ball sehr weit nach vorne abwehrte und Felix Klassen gezwungen war, den Ball in letzter Sekunde auf den Boden zu prellen. Dieses „direkte“ Zuspiel konnte dann Nick Trinemeier gekonnt verwerten.

TSV Pfungstadt : TV 1880 Käfertal 1:3 (11:4 8:11 6:11 3:11)

Es entwickelte sich von Anfang an eine spannende und umkämpfte Partie. Im ersten Satz demonstrierte der TSV seine Extraklasse – ganz wenige Chanen blieben ungenutzt, und der TVK konnte nur reagieren. Ab Mitte des zweiten Satzes befand sich der TVK dann immer mehr im Vorwärtsgang, auch dank des Wechsels der Angabe. Ab diesem Zeitpunkt war der TSV nicht mehr in der Lage, dem TVK noch Paroli zu bieten oder diesen einzubremsen. Ein um das andere Mal machte die druckvolle TVK-Angabe der Abwehrreihe das Leben schwer und man kam nicht mehr in den Aufbau – auch diverse Wechsel in der Spielanlage führten zu keiner Änderung des Geschehens. Der TVK, nun in allen Mannschaftsteilen die bessere Fünf – die Abwehr mit Felix Klassen, Marcel Moritz und Christoph Jugel sehr präsent und im Angriff mit einem bärenstarken Marcel Stoklasa, dem Nick Trinemeier die Bälle perfekt servierte. Der vierte Satz trieb dann den Pfungstädtern größere Sorgenfalten auf die Stirn. Bei einem Abwehrversuch verletzte sich Patrick Thomas, ein Weitermachen war ausgeschlossen.

TV Unterhaugstett – FBC Offenburg 2:3 (8:11 11:3 11:5 9:11 8:11)

Im ersten Spiel wartete mit dem TV Unterhaugstett gleich der amtierende deutsche Vizemeister auf den FBC. Dieser musste zwar verletzungsbedingt auf Angreifer Michael Ochner verzichten, verfügt aber dennoch über einen sehr ausgeglichenen und breiten Kader. Die Offenburger fanden von Beginn an gut in die Partie, mussten allerdings immer wieder einem kleinen Rückstand hinterherrennen. In einer spannenden Schlussphase des ersten Satzes wendete sich jedoch das Blatt zu Gunsten des Außenseiters und der FBC gewann seinen ersten Durchgang der jungen Spielzeit mit 11:8. Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer in Calw einen ähnlichen Verlauf. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Dieses Mal hatte jedoch der deutsche Vizemeister das Glück auf seiner Seite und glich zum 1:1 aus. Danach folgte ein deutlicher Spielabschnitt für den TVU, der Einzige der gesamten Partie.

Auch im vierten Durchgang sprach zunächst vieles für einen klaren Sieg der Unterhaugstetter. Stefan Konprecht servierte zwar druckvolle Angaben, aus dem Spiel fehlte aber die notwendige Präzision. Allerdings arbeiteten sich die Offenburger allmählich Punkt für Punkt heran und erzwangen am Ende durch ein knappes 11:9 den Entscheidungsdurchgang. Diesen wiederum spielte der FBC als einzigen Satz an diesem Nachmittag aus einer kontinuierlichen Führung heraus. Mit viel Routine und guter Spielübersicht ließen sie dem TVU in dieser Phase keine Chance und gewannen am Ende völlig überraschend das Spiel mit 3:2.

TSV Calw – TV Stammheim 3:0 (11:9 11:5 11:3)

Am Anfang war’s etwas holprig: Doch Philipp Kübler, Raphael Schlattinger und die Abwehr, in die Leandro Schmidberger aufgrund starker Trainingseinsätze berufen wurde, kam nach dem ersten Satz in Schwung und wurde der Favoritenrolle gegen die Stuttgarter aus Stammheim vollauf gerecht.

TV Stammheim – TV Unterhaugstett 1:3 (7:11 8:11 11:7 7:11)

Absolut auf Augenhöhe begegneten sich die Teams, wobei die größere Routine auf Unterhaugstetter Seite am Ende den Ausschlag gab. Stammheim leistete sich defensiv zu viele vermeidbare Fehler und ließ offensiv gute Chancen ungenutzt. Zwar glänzte auch der Gegner keineswegs, erspielte sich am Ende aber in einem zwar spannenden und umkämpften Spiel, das aber auf mäßigem Erstliganiveau geführt wurde, dennoch einen soliden und verdienten Sieg. 7:11 und 8:11 ging der TVU in Führung, der im dritten Satz einen Schreckmoment überstehen musste. Mit Krämpfen musste Angreifer Robin Gensheimer vom Feld, was Stammheim prompt zum 11:7 Anschlusssatz nutzte. Nach der kurzen Erholungspause kam Gensheimer aber zum vierten Satz zurück, führte sein Team zum 11:7 Satz- und somit 3:1 Spielgewinn, und avancierte zum Matchwinner.

TSV Calw – FBC Offenburg 3:0 (11:5 11:8 11:4)

In der zweiten Begegnung traf der FBC auf den ebenfalls auf den favorisierten Gastgeber TSV Calw. Im ersten Durchgang waren die Ortenauer noch gar nicht richtig auf Platz, da ging der Satz bereits mit 11:5 an den TSV. Der zweite Spielabschnitt gestaltete sich dann ausgeglichener. Die Offenburger Taktik ging zunächst auf und die wuchtigen Angriffsschläge des Schweizer Nationalspielers Raphael Schlattinger konnten nun besser entschärft werden. Bis zum 8:8 blieb die Partie spannend. Allerdings fehlte im weiteren Verlauf die Präzision im Zuspiel. Somit sanken die Chancen auf einen weiteren Satzgewinn an diesem Nachmittag auf ein Minimum.

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