1. Bundesliga Süd Frauen: Vorschau auf die Feldsaison

Gewannen im Vorjahr die DM-Silbermedaille: (von links) Laura Schinko, Anna-Lisa Aldinger und Sonja Pfrommer vom TSV Dennach (Foto: Christian Kadgien)
Verfasst am 18. Juni 2021
1. Bundesliga Süd Frauen Allgemein Bundesligen

Darmstadt (DFBL/ssp). Am Sonntag hat das Warten auch für die Bundesliga-Frauenteams im Süden ein Ende: In Gärtringen, Ötisheim und Calw werden die ersten Spieltage der neuen Saison bestritten. Nach der coronabedingt abgesagten Hallen-Spielzeit dürfte die Vorfreude bei allen Teams groß sein, endlich wieder auf dem Faustballfeld zu stehen – auch wenn in dieser Saison nur eine einfache Spielrunde geplant ist. Drei DM-Tickets sind trotzdem zu vergeben. Sönke Spille gibt einen Überblick über die neun Mannschaften im Faustball-Oberhaus.

TSV Gärtringen

Trainingsstart: Anfang Mai
In ihr zweites Feld-Bundesligajahr in Folge starten die Gärtringerinnen, bei denen personell fast alles beim Alten bleibt. Einzig Schlagfrau Hannah Suhleder hat sich entscheiden, dem Faustballer erstmal den Rücken zu kehren. Dafür erhält mit der 16-jährigen Sarah Burkhardt eine weitere Nachwuchsspielerin die Chance, Bundesligaluft zu schnuppern. Ansonsten kann Spielertrainerin Nicole Heldmaier – die ihre Aufgabe in dieser Saison eher an der Seitenlinie sieht – auf den Kader aus der vergangenen Mini-Saison bauen. Doch nach der langen Pause, in der die Spielerinnen, bis auf Kim Niemann und Ann-Kathrin Motteler, nur individuell im Fitnessbereich tätig sein konnten blickt man mit etwas Sorge auf die anstehende Spielzeit. Zumal nur eine einfache Runde gespielt wird und es am Ende Auf- und Absteiger geben soll. Das erhöht den Druck auf das junge Team, das ohnehin das Ziel Klassenerhalt ausgegeben hatte. Mit mehreren Spielen hatte man gehofft, mit der Zeit die Unsicherheiten und Nervosität ablegen zu können. Trotzdem gilt es nun jede noch so kleine Chance zu nutzen, um möglichst im August zu den Glücklichen zu gehören, die im Kampf um den Klassenerhalt nicht bei den Aufstiegsspielen nachsitzen müssen…

TSV Dennach

Trainingsstart: Ende März
Es ist schon eine beachtliche Bilanz, die der TSV Dennach in der 1. Bundesliga Süd der Frauen aufweisen kann. 14 Mal in Folge qualifizierten sich die Frauen für die Deutschen Feld-Meisterschaften und dürften wohl auch in dieser Saison wieder zu den Anwärtern im Kampf um die DM-Tickets zählen. Ein Saisonziel zu formulieren, fällt den Pink Ladies dennoch alles andere als einfach. Zu lange mussten sie pausieren, haben sich daher vorgenommen eine solide Saison zu absolvieren – samt DM-Qualifikation. Alles weitere will man im Enzkreis auf sich zukommen lassen. Für das Vorhaben steht Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger dabei das Aufgebot aus der Vorsaison zur Verfügung, das in Kellinghusen den Deutschen Vizemeistertitel gewann. Seit Ende März steht man wieder auf dem Platz, konnte sich langsam an den Ball gewöhnen und insbesondere die Angreiferinnen langsam wieder starten lassen. Nun scheint man für die Saison gewappnet zu sein, in dem die TSV-Frauen auch als Titelverteidiger beim Europacup in Diepoldsau antreten werden. Übrigens: Die Generalprobe zur neuen Saison glückte am vergangenen Wochenende mit dem Turniersieg in Karlsdorf.

TSV Staffelstein

Trainingsstart: Anfang April
Nur zwei Spieltage und fünf Spiele dauerte die Premierensaison des TSV Staffelstein in der Faustball-Bundesliga der Frauen, ehe sie schon wieder vorbei war. Etwas mehr Bundesliga-Luft gibt es nun in Jahr zwei zu schnuppern, in dem es für die TSV-Frauen darum geht – nach einem Sieg und vier Niederlagen im Vorjahr – im Oberhaus anzukommen und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Personell können die Oberfränkinnen dabei aus dem Vollen schöpfen. Musste man 2020 noch auf drei Stammspielerinnen verzichten, ist der Kader nun wieder komplett. Dazu stößt mit Toni Völkl (FV Glauchau/Rothenbach) eine Spielerin zum Team, die auf allen Positionen einsetzbar ist. Das Training gestaltet sich für das Trainer-Duo Bernd Donath und Bernd Faulstich dennoch alles andere als einfach. Hauptgrund ist die Entfernung der Studienorte der Spielerinnen.

TV Unterhaugstett

Trainingsstart: März (Kleingruppen), April (Mannschaftstraining)
Nicht nur für den TVU waren die vergangenen Wochen mit viel Ungewissheit geprägt: Erst die Frage ob und wann eine Bundesligasaison möglich ist, dann die kurzfristigen Änderungen der Spielpläne nach der Verschiebung der Frauen-Weltmeisterschaft: All das sorgt dafür, dass man sich Gedanken macht, wie diese Saison schlussendlich wohl verlaufen wird. Immerhin personell kann man beim TVU auf ein eingespieltes Personal (Pia Neuefeind, Vera Sauerbrunn, Nadine Maisenbacher, Julia Sauerbrunn, Anke Philipi, Alicia Koß, Rahel Ghebrezghi und Lisa Waldenmaier) zurückgreifen. Einzig Elsa Katz (Geburt) steht nicht zur Verfügung. An der Seitenlinie erhält das Frauenteam weiterhin Unterstützung von Michael Ochner und künftig auch von Constantin Reutter, der den Posten von Markus Katz übernimmt. Reutter führte die TVU-Frauen einst in die Bundesliga und dürfte bei den Spielerinnen somit gute Erinnerungen wecken. Auch diese sollen helfen, dass die TVU-Faustballerinnen in den Kampf um die DM-Plätze eingreifen können – auch wenn der eigene Leistungsstand ohne Turniere und Testspiele nur schwer einzuschätzen ist.

TSV Pfungstadt

Trainingsstart: Ende April
DM-Teilnahme in der Hallensaison 2019/20, DM-Teilnahme in der Feldsaison 2020: Nach der doppelten DM-Qualifikation haben die Frauen des TSV Pfungstadt Blut geleckt – auch wenn sie bei den Titelkämpfen noch Lehrgeld zahlen mussten. Während Denise Somberg aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht, kehrt Lina Schmidt in die Mannschaft zurück. Dazu wechselt Maya Mehle vom TSV Bayer 04 Leverkusen nach Hessen und soll mit ihrem variantenreichen Spiel und ihrer Vielseitigkeit frischen Wind ins Team bringen, zu dem noch Teresa Spadinger, Paula Sator, Michele Göbel, Lea Hammer, Kim Trautmann und die beiden U18-Spielerinnen Sophia Meister und Joanna Sator zählen. Ziel ist es, nach der langen Pause, gemeinsam als Team mit Spaß auf dem Platz aufzutreten und somit ein wenig Normalität einkehren zu lassen. Dazu gilt es, sich bestmöglich einzuspielen und im oberen Teil der Tabelle zu platzieren – und vielleicht winkt am Ende ja wieder das Ticket zur Deutschen Meisterschaft…

TSV Ötisheim

Trainingsstart: Anfang April
Reichlich personelle Änderungen gibt es in Ötisheim zu dieser Saison. So müssen die TSV-Faustballerinnen gleich auf vier Spielerinnen verzichten. Stephanie Frech legt eine Pause ein, Nadine Schnaugst macht Baby- und Stefanie Späth und Barbara Heisch Schwangerschaftspause – für den Ötisheimer Faustball-Nachwuchs dürfte in Zukunft somit immerhin gesorgt sein. Dafür kehrt Irina Kuhn nach ihrer Babypause zurück und mit Malena Heidelbauer und Lisa Schöck (beide TSV Schwieberdingen) gibt es zwei Zugänge der Feldsaison 2020 die sich nun auf mehr Einsätze als im Vorjahr freuen. Dazu begrüßt man im Enzkreis mit Birthe Lilienthal eine bundesligaerfahrene Spielerin, die den restlichen Kader um Marie Rothmaier, Kristina Schnaugst, Carina Britz, Larissa Vetter, Selina Bierbaum und Fracesca Runchina unterstützen soll. Die Personaldecke bleibt dennoch eng, sodass es wohl auch Unterstützung aus der zweiten Mannschaft geben wird. Dennoch tritt man mit dem Ziel an, sich bestmöglich zu platzieren, den Klassenerhalt zu schaffen und vor allem Spaß zu haben und als Mannschaft weiter zusammenzuwachsen – und nach der langen Pause möglichst verletzungsfrei durch die Saison kommen.

SV Tannheim

Trainingsstart: Ende Mai
Der Saisonstart der DFBL war bereits festgezurrt, da mussten die Tannheimer Faustballerinnen immer noch auf die Genehmigung fürs Training warten. Statt Bälle auf dem Faustballfeld zu schlagen, musste mit der Gemeinde über eine mögliche Nutzung des Sportplatzes verhandelt und diskutiert werden – am Ende mit Erfolg. Vier Wochen vor dem Saisonstart ging es zurück auf den Platz, viel Zeit, um sich für den ersten Spieltag in Form zu bringen, blieb also nicht. Hinzu kommt, dass man weiterhin ohne Trainer in die Spielzeit startet und somit bei Trainingseinheiten und an den Spieltagen auf sich alleine gestellt ist. Immerhin: Personell ist man für die Spielzeit gut aufgestellt, auch wenn die jüngeren Spielerinnen in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen haben. Im Vordergrund steht für die Mannschaft, endlich wieder auf dem Platz stehen zu können, gemeinsam Spaß zu haben – und das Ziel, die Liga zu halten.

TV Segnitz

Trainingsstart: Anfang Mai
In ihre fünfte Bundesliga-Saison in Folge starten die Frauen des TV Segnitz. Nach Platz fünf und sieben zu Beginn, gelang 2019 die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. In der Mini-Saison vor einem Jahr verpassten die Unterfränkinnen die Qualifikation mit Rang vier dann nur denkbar knapp. Nun soll der nächste Anlauf genommen werden. Nach überstandenen Corona-Infektionen und ausgeheilten Verletzungen ist der Kader dabei wieder komplett und ermöglicht Trainer Uli Lauck verschiedene Möglichkeiten in den Formationen. Die konnten bereits bei einigen Testspielen ausprobiert werden. Da die Nationallehrgänge der Frauen und der weiblichen U18 in Segnitz stattfanden, hatten die TVS-Faustballerinnen gute Möglichkeiten, sich auf die anstehenden Aufgaben im Oberhaus vorzubereiten. Ziel ist es, sich nach der langen Spielpause als Mannschaft wieder zusammenzufinden und leistungsmäßig wieder auf das Vor-Corona-Niveau zu steigern. Die Vorfreude, endlich wieder spielen zu können, ist dabei riesig.

TSV Calw

Deutscher Hallenmeister 2019 und 2020: In der Halle ist für die Calwer Faustballerinnen mit den beiden Titelgewinnen endgültig der Knoten geplatzt. Mit beeindruckenden Vorstellungen setzte sich das Team bei den beiden Meisterschaften durch und sich somit die nationale Krone auf. Noch nicht ganz so rund läuft es dagegen unter freiem Himmel. Acht Mal in Folge qualifizierten sich die Calwer Löwinnen mit einem der ersten drei Plätze in der Bundesliga Süd zwar für die Deutschen Meisterschaften, eine Finalteilnahme wollte bisher aber noch nicht gelingen. Wie gut vielleicht, dass Stephanie Dannecker nach ihren verletzungsbedingten Pausen ins Team zurückkehrt und im Angriff Henriette Schell unterstützen kann, die wie Dannecker in den deutschen WM-Kader der Frauen berufen wurde. In der Defensive gehören dazu Sandra Janot, Leonie Pfrommer, Anna Winkler, Laura Flörchinger, Lisa Kübler, Laura Glauner und Elisa Becht zum Aufgebot von Trainer-Duo Elke Schöck und Bernd Bodler.

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