1. Bundesliga Süd, Frauen: Nur ein Team ohne Niederlage

Was für ein Saisonauftakt in Pfungstadt, Mannheim und Calw, Überraschungen inklusive! So durften beide Aufsteiger vor großem Publikum – und vor den Livestream-Kameras des MDR – ihre ersten Siege in ihren allerersten Bundesliga-Auftritten feiern. Der TSV Dennach, lange im Vollgasmodus unterwegs, ließ sich vom TV Segnitz noch die Punkte abjagen. Nur ein Bundesliga-Team kam ungeschoren davon.
TSV Calw – TV Stammheim 3:0 (11:7, 11:5, 11:7); ASV Veitsbronn – Calw 0:3 (8:11, 8:11, 9:11); Stammheim – Veitsbronn 3:2 (11:8, 7:11, 11:8, 8:11, 11:7)
Natürlich, ein Blick auf die Tabelle nach nur einem Spieltag ist wenig aussagekräftig. Und doch gibt es mit dem TSV Calw nur ein Team, bei dem hinten noch die „Null“ steht. Die Löwinnen gaben sich zuhause, im Dauerregen und bei kühlem Wind, keine Blöße und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. „Ein perfekter Start und ein super Einstand von Nadine“, freute sich Calws Kapitänin Leonie Pfrommer mit Zuspielerin Nadine Maisenbacher, die vom TV Unterhaugstett kam und überzeugte. In einem spannenden Duell der unterlegenen Gäste setzten sich die Stuttgarterinnen knapp durch. TVS-Trainer Florian Gruner: „Ich bin sehr zufrieden. Gegen Veitsbronn hatten wir einen konsequenten Service und waren in Defense und Zuspiel deutlich stärker als im ersten Spiel. Ein sehr wichtiger Sieg. So wollen wir weitermachen: immer nach vorne und mutig spielen.“
TSV Pfungstadt – TSV Dennach 0:3 (7:11, 6:11, 5:11); TV Segnitz – Pfungstadt 2:3 (9:11, 11:7, 11:9, 7:11, 13:15); Dennach – Segnitz 2:3 (11:6, 9:11, 11:4, 14:15, 8:11)
Schade, dass sich nur zwei Dutzend Zuschauer an den Pfungstädter Sportplatz begaben, um den Spitzenspieltag live zu erleben. Die Pink Ladies aus Dennach zeigten – ohne Angreiferin Sonja Pfrommer, die von der Seitenlinie anfeuerte – gegen die chancenlosen Gastgeberinnen, was sie zu leisten vermögen. Im nächsten Duell aber begegneten die Pfungstädterinnen dem TV Segnitz auf Augenhöhe. Einen knappen Satzgewinn des Heimteams drehten die Gäste zwar in eine 2:1-Führung, am Ende und nach spannender Verlängerung aber jubelten die Hessinnen – ein immens wichtiger Sieg im Hinblick auf die DM-Träume.
Die Fränkinnen warf dies aber nur kurzzeitig aus der Bahn, denn auch ihnen gelang ein Sieg nach 1:2-Satzrückstand gegen Dennach. Nach dem 11:4 für den deutschen Hallen-Meister im dritten Durchgang sah alles schon nach einem Dennacher Durchmarsch aus. „Schwierige Platzverhältnisse, eine gute Svenja Schröder und mangelnde Konsequenz am Ende bei uns“, so Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger, sorgten dafür, dass auch Dennach mit einer Niederlage im Gepäck nach Hause fahren mussten. Luisa Kaemmer vom TV Segnitz äußerte sich zufrieden. „Wir haben alle Spielerinnen in verschiedenen Konstellationen eingesetzt. Gegen Pfungstadt fehlte uns die Konsequenz im Spielaufbau und es gab Unstimmigkeiten in der Absprache, darüber hinaus haben die Platzverhältnisse den Spielaufbau erschwert. Gegen Dennach aber haben wir ins Spiel gefunden und mit Kampfgeist den Sieg geholt.“
TV 1880 Käfertal – TV SW-Oberndorf 3:0 (11:9, 11:6, 11:8); SV Energie Görlitz – TV 1880 Käfertal 3:2 (8:11, 11:7, 11:8, 6:11, 11:8); SW-Oberndorf – Görlitz 3:1 (11:5, 11:6, 14:15, 11:9)
Alle drei Teams in Görlitz fuhren auf einer Achterbahn der Gefühle – und kamen mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage davon. Für die Aufsteiger sicher ein Erfolg, für Käfertal eine Enttäuschung. „Es lief durchwachsen“, resümierte Abwehrspielerin Yasmin Yasin. „Wir hatten Probleme im Zuspiel bei starkem Wind und gegen Görlitz hat auch die Abwehrleistung nicht gereicht. Die wenigen Bälle, die gut lagen, konnten wir kaum nutzen. Aber die Stimmung in Görlitz war super.“
Kein Wunder, kamen doch rund 150 Zuschauer an den Faustballplatz an der Walther-Rathenau-Straße – und dazu TV-Kameras des MDR, der die beiden Spiele des SV Energie per Livestream übertrug. Umso schöner für die Gastgeberinnen, dass sie sich gegen Käfertal einen überraschenden ersten Bundesligasieg sicherten. Kapitänin und Hauptangreiferin Lara Olbrisch: „Wir sind richtig gut gestartet und konnten mit großem Kampfgeist gewinnen. Wir hatten die Fans im Rücken und es war eine richtig tolle Stimmung auf dem Platz.“ Gegen Oberndorf hingegen sind die Sächsinnen nicht ins Spiel gekommen und konnten nur noch Ergebniskosmetik betreiben. So feierte auch der TVO, wie die Görlitzerinnen, ihren allerersten Sieg in der höchsten Spielklasse. „Der Druck von außen war groß aufgrund der Fans und der Kameras“, berichtet die Schweinfurterin Annabell Klopf. „Davon haben wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das war ein solider Saisonstart.“
Auf erste Glücksgefühle hofft am nächsten Sonntag der ASV Veitsbronn, der die Teams aus Segnitz und Görlitz empfängt. In Schweinfurt trifft der TV Oberndorf auf favorisierte Gegner aus Pfungstadt und Calw. Der TV 1880 Käfertal bekommt es in Mannheim mit Dennach und TV Stammheim zu tun.
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