1. Bundesliga Männer – Nord & Süd – eine Zusammenfassung

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1. Bundesliga Nord Männer: Hinrunde mit Überraschungen – VfK Berlin in der Meisterrunde, Brettorf kämpft gegen den Abstieg

(mi.l) Der letzte Spieltag der Hinrunde in der 1. Bundesliga Nord der Männer begann mit der ersten Saisonniederlage der Hagener gegen den Tabellennachbarn Leichlingen. Alle Mannschaften kämpften um die beste Ausgangslage für die geteilte Rückrunde, wobei Brettorf vom 8. auf den 5. Platz vordringen konnte, die sonstige Reihenfolge jedoch unverändert blieb. 
 

Leichlinger TV – TSV Hagen 1860    5:4 (5:11  10:12  11:9  6:11  12:10  7:11  11:9  11:8  11:7) 

Ein sehr ausgeglichenes, dramatisches Match lieferten sich die beiden Teams an der Tabellenspitze am Donnerstagabend vor einem begeisterten Publikum. Dabei sah es zu Beginn nach einer sehr einseitigen Angelegenheit aus. Die Gastgeber aus dem Rheinland fanden gar nicht ins Spiel, Hagen konnte locker kombinieren und sich so den ersten Satz überlegen sichern. Dann jedoch war Leichlingen wach und ein spannender Kampf um jeden Punkt entbrannte mit wechselnden Führungen. Als Philipp Hofmann zu Beginn des 8. Satzes leicht angeschlagen ausgewechselt wurde, hatte Hagen gegen die wuchtigen Angriffe von Chris Weber nicht genügend Mittel, so dass der knappe Sieg an Leichlingen ging. 
 

Berliner TS – VfK 1901 Berlin 5:4 (11:3  7:11  11:7  12:10  11:7  6:11  5:11  7:11  12:10) 

Im Duell der Hauptstadt-Clubs ging es um den sicheren Einzug in die Meisterschaftsrunde und eine bessere Ausgangslage. Mit der Sonne im Rücken kam die gastgebende BT besser ins Spiel und gewann den ersten Satz überlegen, doch auch der VfK wusste die äußeren Bedingungen zu nutzen und kam zum Satzausgleich. Als die Gäste im 4. Satz eine 10:5-Führung nicht ins Ziel bringen konnten, schien zunächst der Bann gebrochen, zumal BT noch zum 4:1 nachlegen konnte. Doch die Charlottenburger gaben noch nicht auf und kamen über 3 Satzsiege in Folge zum 4:4 Satzausgleich. Im Entscheidungssatz hatte zunächst BT die Nase vorn und legte einen 4:0-Start hin, den der VfK jedoch beim 10:10 ausgleichen konnte. Das glückliche Ende war dann beim Gastgeber, der den 3. Matchball für sich nutzen konnte. 
 

Ahlhorner SV – TV Brettorf 1:5 (10:12  10:12  11:3  8:11  5:11  8:11) 

Im Niedersachsenderby wollten die Gegner ihre Ausgangslagen für die Abstiegsrunde verbessern, wobei beide Teams rechnerisch auch noch eine Chance auf den Sprung in die Meisterrunde hatten. Die Begegnung begann sehr zerfahren mit hohen Fehlerquoten auf beiden Seiten. Die Ahlhorner erkämpften sich in den beiden ersten Sätzen leichte Vorteile, konnten ihre Satzbälle beim Stand von 10:8 bzw. 10:9 jedoch nicht nutzen. Erst im 3. Satz zogen sie energisch durch und verkürzten zum 1:2-Pausenstand. Aus der Pause kamen die Gäste aus Brettorf jedoch gestärkter hervor und wollten sich ihre angestammte Favoritenrolle nicht nehmen lassen. Mit 3 Satzsiegen in Folge nahmen sie die Punkte mit nach Hause und verbesserten sich auf den 5. Tabellenplatz. 
 

VfK 1901 Berlin – TV Brettorf 5:3 (9:11  11:8  11:7  14:12  9:11  4:11  11:6  11:7) 

Man musste nicht auf andere Plätze gucken: im direkten Vergleich hätte Brettorf mit einem klaren 5:1-Sieg den Gastgeber vom 4. Tabellenplatz verdrängen und den Sprung in die Meisterrunde noch schaffen können. Entsprechend motiviert legten die Gäste aus Niedersachsen auch los und gewannen den 1. Satz. Danach kamen die Berliner jedoch auch besser ins Spiel und holten sich 3 Sätze in Folge zur 3:1-Führung. Im 5. Satz konnte VfK eine 10:6-Führung nicht ins Ziel bringen, anschließend glichen die Gäste ohne den im 3. Satz verletzungsbedingt ausgewechselten Malte Hollmann (Zerrung) sogar zum 3:3 aus. Nun war die Reihe wieder beim Gastgeber, der zum 4:3 Satzstand vorlegte und im letzten Satz sogar einen 2:6-Rückstand aufholte und die wichtigen Punkte in die Endrunde mitnahm. 
 

Leichlinger TV – Ahlhorner SV 5:0 (15:13  11:7  11:4  11:8  11:5) 

Überraschend eng begann die Partie zwischen dem Tabellenzweiten und dem Tabellenletzten, so dass der 1. Satz erst in der Verlängerung entschieden wurde. Danach lief es für die Gastgeber nach Plan, Ahlhorn unterliefen viele unnötige Fehler, so dass Leichlingen die Punkte souverän im Rheinland behalten konnte und die zwischenzeitliche Tabellenführung übernahm. 
 

Berliner TS – SV Moslesfehn 5:2 (11:5  10:12  11:8  11:8  7:11  11:7  11:8) 

Bei erneut hohen Temperaturen von über 30 Grad empfing die Berliner Turnerschaft ihre Gäste aus Niedersachsen, die gleich auf dem falschen Fuß erwischt wurden und den ersten Satz deutlich abgaben. Im 2. Satz bäumten sich die Mossis auf und glichen mit gekonntem Leinenspiel zum 1:1 Satzstand in der Verlängerung aus, bevor BT mit 2:1 die Pause einläutete und ihren Vorsprung anschließend zum 3:1 ausbauten. Obwohl der 5. Satz wieder von den Niedersachsen dominiert wurde, die insgesamt mit ihrer Leistung nicht unzufrieden waren, ließen die Berliner keinen Zweifel an ihrem Siegeswillen und gewannen am Ende verdient mit 5:2.  
 

VfL Kellinghusen – TSV Hagen 1860 2:5 (11:9  5:11  9:11  5:11  12:10  5:11  9:11) 

In Schleswig-Holstein standen sich Kellinghusen und Hagen im Dauerregen gegenüber, den im ersten Satz die Gastgeber mit den wuchtigen Angriffen von Sascha (Heidi) Heidrich erfolgreicher nutzen konnten. Dann jedoch besannen sich die Westfalen auf ihr Können, setzten Kellinghusen stärker unter Druck und nutzten auch die unnötigen Fehler der Gegner zur 3:1-Führung. Auch im 5. Satz lief Kellinghusen zunächst knappen Rückständen hinterher, kam beim 8:8 zum Ausgleich und verkürzten über 9:9 und 10:10 mit 12:10 auf 2:3 Sätze. In den beiden letzten Sätzen ließ Hagen jedoch keine Zweifel mehr aufkommen, wer hier als Sieger vom Platz gehen wollte, und holte sich die Punkte und damit auch wieder die Tabellenführung souverän. 
 
Ab dem kommenden Wochenende geht es in getrennten Gruppen zwischen Hagen, Leichlingen und den beiden Berliner Teams um die Teilnahme zur Deutschen Meisterschaft bzw. für Brettorf, Kellinghusen, Moslesfehn und Ahlhorn um den Klassenverbleib. 
 

1. Bundesliga Süd Männer: Pfungstadt, Vaihingen, Calw und …. Schweinfurt qualifizieren sich für die Meisterrunde  

In der 1. Bundesliga Süd der Männer sind am vergangenen Wochenende die Würfel gefallen. Überraschend: Der TV 1880 Käfertal verpasst die Chance zur Teilnahme an der DM in Dresden und muss mit einem Platz in der Abstiegsrunde Vorlieb nehmen. Stammheim, Waldrennach und Segnitz kämpfen um den Klassenerhalt.

TV Stammheim – TSV Calw 4 : 5 (11:6   7:11   9:11   9:11   6:11   11:6   11:8   13:11   5:11)

Bereits m Freitagabend erlebten rund 150 Zuschauer bei bestem Wetter ein hochklassiges Spiel. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und sorgten für einen echten Krimi. Calw erwischte den besseren Start und setzte sich dank eines starken Raphael Schlattinger schnell mit 4:1 Sätzen ab. Besonders im fünften Satz überzeugten die Gäste mit einem klaren 11:6 und schienen bereits wie der sichere Sieger. Doch Stammheim bewies große Moral und Kampfgeist: Punkt für Punkt kämpfte sich das Team zurück und glich zum 4:4 nach Sätzen aus. Im entscheidenden neunten Satz zeigte Calw jedoch erneut Nervenstärke, setzte sich früh mit 6:2 ab und ließ Stammheim keine Chance auf ein zweites Comeback.
Mit diesem knappen Sieg festigte der TSV Calw einen Platz in der oberen Tabellenhälfte, Stammheim hingegen muss in der Rückrunde als aktuell Tabellensechster gegen den Abstieg kämpfen.
 

TV Waldrennach – TV 1880 Käfertal 1 : 5  (6:11   9:11   5:11   8:11   11:8   9:11)

Die Ausgangslage für den TVK war klar: nur ein hoher Sieg würde die Chancen auf die Teilnahme an der Meisterrunde wahren. Die hohen Temperaturen stellten beide Teams vor eine große Herausforderung. Die Käfertäler kamen – trotz des Ausfalls von Nico Müller und Christof Jugel – damit besser zurecht. Der TVW zeigte lange Zeit eine ordentliche Leistung, konnte jedoch erst im 5. Satz den ersten Satzgewinn verbuchen. Weitere Satzgewinne blieben den Waldis jedoch verwehrt, in den entscheidenden Phasen fehlte am Ende trotz guter Ansätze erneut die Kaltschnäuzigkeit. Durch den Sieg verschaffte sich der TVK die gewünschte gute Ausgangslage für das entscheidende Spiel am Sonntag gegen die Konkurrenz aus Vaihingen. 
 

TSV Pfungstadt – TV Segnitz 5 : 0  (15:14   11:7   11:4   11:8   11:9)

Im Spiel der Hessen gegen den TV Segnitz waren es vor allem die äußeren Umstände, die beiden Mannschaften alles abverlangten. Bei Temperaturen über 30 Grad entwickelte sich ein intensives Match mit durchweg knappen Sätzen. Segnitz überzeugte mit starken Aufschlägen und bot dem Favoriten aus Pfungstadt Paroli. Doch am Ende behielt Pfungstadt die Nerven und entschied die Partie klar für sich. Damit belegt der TV Segnitz mit nur einem Sieg in der Rückrunde Platz 8 der Tabelle und muss in der Rückrunde um den Klassenerhalt kämpfen.
 

TV Vaihingen / Enz – TV SW-Oberndorf 5 : 1 (11:6   10:12   11:2   11:8   11:9   11:3)

Auch dieses Match begann unter extrem heißen Bedingungen. Der TVV fand zunächst besser ins Spiel und holte sich verdient den ersten Satz. Der tiefe Boden machte kurz gespielte Bälle zu einem extrem effektiven Mittel, was die Vaihinger recht gut ausnutzen konnten. Oberndorf ohne Maxi Lutz tat sich schwer in der Abwehr der kurzen Bälle. Dennoch lief nicht alles rund beim Team von Markus Knodel: im Spielaufbau fehlte noch die letzte Feinjustierung und auch Abstimmungsschwierigkeiten waren zu verzeichnen. Der TVO nutzte dies im zweiten Satz gut aus und drehte den 2. Satz noch trotz zwischenzeitlicher komfortabler Führung des TVV. In der Folge konnte Vaihingen jedoch die eigenen Stärken wieder besser aufs aufs Feld bringen und durch eine geschlossene Mannschaftsleistung die nächsten vier Sätze für sich entscheiden. 
 

TSV Calw – TSV Pfungsztadt 3 : 5 (1:11   12:10   8:11   11:7   7:11   6:11   15:14   11:13)

In dieser Partie stellten der Wind die Teams vor echte Herausforderungen Wie bereits am Samstag musste der TSV Pfungstadt darüber hinaus personelle Ausfälle kompensieren, musste zudem auf die verletzten Stammspieler Ajith Fernando und Alex Schmidt verzichten. Dennoch präsentierte sich der TSV während des gesamten Spiels erneut kämpferisch und punktete in entscheidenden Momenten. Starke Windverhältnisse prägten das Spielgeschehen von Beginn an. Bis zum Stand von 2:2 konnte jeweils das Team mit dem Wind im Rücken die Sätze für sich entscheiden. Erst im 6. Satz gelang den Hessen ein „Break“.  Satz 7 war an Spannung kaum zu überbieten und ging mit 15:14 hauchdünn an Calw. IM Folgesatz war der TSV Calw nah dran am Satzausgleich, doch zeigte Pfungstadt erneut starke Nerven und sicherte sich mit 13:11 im 8 Satz den Sieg in einem insgesamt hart umkämpften Match. Beide Teams boten Faustballsport auf hohem Niveau – mit dem glücklicheren Ende für den Favoriten.
 

TV Waldrennach – TV SW-Oberndorf  0 : 5 (9:11   7:11   1:11   6:11   4:11)

Auch gegen Schweinfurt starteten die Waldis vielversprechend in alle Sätze, doch wie so oft sorgten Eigenfehler in den entscheidenden Momenten für den Knick. Die Gäste nutzten ihre Chancen eiskalt und fügten dem TVW eine klare 0:5-Heimniederlage zu. Der TV Waldrennach steht nach der Vorrunde der 1. Bundesliga Süd auf dem vorletzten Tabellenplatz und muss nun in die Abstiegsrunde. Zwar zeigte das Team immer wieder phasenweise gutes Spielniveau und konnte durchaus mithalten, doch fehlte oft die Konstanz, um die vollen fünf Gewinnsätze durchzuziehen und Sätze bis zum Ende souverän zu gestalten. Hinzu kam Verletzungspech, das sich vor allem im Angriff bemerkbar machte. Rein rechnerisch ist der Klassenerhalt noch möglich, und nun setzt das Team alles daran, den Kampf um den Verbleib in der Liga erfolgreich zu führen. Für den TVO bedeutete der klare Sieg die Teilnahme an der Meisterrunde mit der Chance, sich erneut für eine DM qualifizieren zu können.
 

TV 1880 Käfertal – TV Vaihingen / Enz 1 : 5 (15:14   9:11   5:11   5:11   8:11   13:15)     

Durch den klaren Erfolg des TVO in Waldrennach standen die Käfertaler unter großem Druck, wollten sie ihre Chancen auf die Meisterrunde wahren. Erneut musste der TVK jedoch ersatzgeschwächt diese Aufgabe lösen.Die ersten beiden Sätze waren bei feuchtem und tiefen Boden hauptsächlich durch Angaben geprägt, Marcel Stoklasa hielt den TVK mit starken Angaben lange im Spiel. In den Sätzen 3 und 4 gelang es jedoch dem TVV, sich durch saubere Abwehraktionen und gutem Zuspiel immer wieder in komfortable Ausgangssituationen zu spielen, und konnten die Sätze klar für sich entscheiden. Zwar brachten danach die hart geschlagenen Bällen von Marcel die Abwehrreihen der Vaihinger wieder etwas mehr in Bredouille, dennoch gelang dem TVK kein weiterer Satzgewinn mehr. Am Ende stand eine deutliche 1:5 Niederlage und die Erkenntnis, dass die personalen Ausfälle gegen die strake Konkurrenz nicht zu kompensieren waren. Der TVK belegt damit einen sicherlich enttäuschenden 5. Platz nach der Hinrunde. 
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