Titel verteidigt! Deutsche U21 feiert Fünf-Satz-Erfolg gegen Österreich
Calw (DFBL/bec). Was für ein Finale, was für ein Finish! Deutschlands U21 gewinnt den Titel bei der Heim-Euro von Calw, bezwingt das bis dahin stärkste Turnierteam Österreich mit 3:2 Sätzen.
Nachdem die Deutschen den Österreichern am Vortag in der Vorrunde klar mit 0:3 unterlegen waren, starten sie nun mit der Erfolgsformation vom Schweiz-Halbfinale ins Revanche-Match: Rouven Kadgien, Jonas Schröter, Ole Schachtsiek, Ole Brune und Malte Hollmann schickt Trainer Hartmut Maus ins Rennen.
Den ersten Punkt des Endspiels machen die Österreicher. Die nächsten beiden können dann die Deutschen erfolgreich platzieren und ernten dafür lautstarken Applaus von den meisten der gut 1200 Faustball-Fans im Calwer Stadion. Beide Teams haben anfangs Probleme im Zuspiel. Deutschlands Mittelmann Ole Brune springt ein Rettungsball unerreichbar ins Feld der Österreicher zum 3:3. Es geht ausgeglichen weiter durch den Auftaktsatz, zur Satzmitte hat Austria die Nase dann erstmals mit 7:5 etwas deutlicher vorne. Deutschland holt schnell wieder den Ausgleich – Hollmann kurz mit Übersicht. Bei 8:7 für den Gastgeber bringt Österreich-Coach Klemens Kronsteiner Martin Pühringer ins Spiel, der jedoch mit einer Netzangabe startet,. Kurz danach 10:8 für Deutschland. Hollmann macht den Satz gleich zu – 11:8.
Der erste Satzverlust des Turniers lässt die Österreicher nun verunsichert erscheinen. Deutschland hingegen mit dem Schwung des ersten Satzgewinns – und mit bärenstarker Abwehr. Hollmann kurz um 2:0. Dann Pühringer mit seinem ersten Ass. Deutschland nun wie aus einem Guss – das 4:1 ist die erste 3-Punkte-Führung des Spiels. Österreich hat aber auch Pech, etwa als Karl Müllehners starker Ball knapp die Leine berührt. Der Vorsprung wächst weiter, zur Mitte des Durchgangs führt der Welt- und Europameister mit 6:2. Das Team präsentiert sich im Vergleiich zum Vortag wie ausgewechselt. Österreich hingegen ratlos und plötzlich doch wieder auf zwei Punkte heran nach weitem deutschen Ausball – 6:8. Dann zwei Leinenbälle der Angreifer aus Austria – vier Satzbälle Deutschland. Kadgien verwandelt den zweiten lang – 11:7.
Im dritten Durchgang bringt Karl Müllehner sein Team wieder einmal in Front. 4:1 führt der Silbermedaillengewinner der letzten Euro zu Beginn. Plötzlich läuft es bei Austria und Deutschland läuft hinterher. Das Zuspiel passt nun besser bei den Österreichern und bei Deutschland geht in der Abwehr auch mal einer über den Arm – 7:2 zur Satzmitte. Das lässt sich tags zuvor so stark aufspielende Kader der Österreicher natürlich nicht mehr nehmen. Deutschland kann von 2:8 zwar noch etwas verkürzen, inzwischen mit Jaro Jungclaussen für Malte Hollmann den Satzverlust aber nicht mehr verhindern. Mit einem Mühllehner-Ass holt Österreich das 11:6 und verkürzt auf 1:2.
Hollmann kommt nach kurzer Erholungspause zurück. Deutschland aber nicht so richtig – wieder führt der Gegner 3:0. Der deutsche Nachwuchs nun ähnlich verunsichert wie schon am Vorrundentag. Die Trainer versuchen es nun mit Lauritz Schubert für Hollmann. Doch Österreich nun wie befreit zum 5:0 durch die Mitte. Dann Schubert zum 1:5. Es läuft nun überhaupt nicht mehr beim Titelverteidiger, der klar hinterherhägt. 2:8, 2:9 und 2:10 nach Leinen-Service Schubert. Dann noch ein wenig Ergebniskorrektur, der Durchgang geht aber letztendlich klar mit 4:11 verloren.
Entscheidungssatz: Deutschland nach 10-Minuten-Pause wieder mit der Starting Five, und gleich wieder 0:1 im Hintertreffen. Österreich nun mit viel Selbstbewusstsein und mit starkem Service. Dann rettet Schachtsiek und Kadgien verwandelt dank Platzfehler – 3:2 für das Heimteam. Kadgien übernimmt das Service und punktet dann wieder per Rückschlag zur ersten 2-Bälle-Führung – 5:3. Die ist nach Leinenservice jedoch schnell wieder weg und Österreich erspielt das 6:5 zum letzten Seitenwechsel. Auch dieser Vorsprung ist schnell verspielt – Kadgien parallel zur Leine zum 7:6. Österreich bringt Kapitän Gustav Gürtler zurück, der weite Phasen des Finals von draußen verfolgen musste. Hollmann erhöht auf 8:6. Drei Punkte fehlen nun noch zur Titelverteidigung. Dann Gürtler in die Leine – 9:7 Deutschland. Hollmann auf Zuspiel von Kadgien holt die umjubelten Matchbälle. Pühringer wehrt ab über Ole Brune – 10:8. Dann Gürtler kurz – 9:10. Kadgien serviert noch einmal zum Matchgewinn. Der wird erwidert – aber der folgende Angriff der Deutschen nicht mehr: Matle Hollmann überwindet die Abwehr Österreichs lang zum 11:9 und 3:2-Erfolg.
Deutschland holt trotz zweier Vorrundenniederlagen erneut Gold bei der U21-Euro. Ein zwei Tage lang stark aufspielendes Team Austria muss sich wieder einmal mit der Silbermedaille begnügen.
Europameister Ole Brune: „Europameister – das fühlt sich ziemlich geil an! In den alles entscheidenden Satz geht man einfach rein mit dem Gedanken – wir wollen gewinnen. Und mit dem Publikum im Rücken haben wir es zum Glück geschafft!“
Europameister-Trainer Hartmut Maus: „Wir haben den Jungs heute wieder das grüne Endspiel-Trikot gegeben. Darin darf man nicht verlieren. Und das, was die Jungs heute abgeliefert haben, damit war gestern nicht unbedingt zu rechnen.“
Deutschland – Österreich 3:2 (11:8, 11:7, 6:11, 4:11, 11:9)
Für Deutschland spielten: Malte Hollmann, Rouven Kadgien, Ole Brune, Ole Schachtsiek, Jonas Schröter, Jaro Jungclaussen, Lauritz Schubert
Für Österreich spielten: Laurenz Hübner, Gustav Gürtler, Philip Seidl, Karl Müllehner, Christop Iro, Martin Pühringer
Zurück