Männerteams starten in verkürzte Bundesliga-Saison

Die verkürzte Feldsaison im Blick: Sebastian Kögel und der VfK Berlin sind amtierender Vizemeister. (Foto: DFBL/Schönwandt)

Mannheim/Brettorf (DFBL/aga/ssp). Es war der letzte große sportliche Höhepunkt in ganz Deutschland vor dem Corona-Lockdown: Am 7. und 8. März gingen in Mannheim die Deutschen Hallenmeisterschaften der Faustball-Männer über die Bühne. Bereits ein Wochenende später war an Faustball nicht mehr zu denken. Nachdem der Spiel- und Trainingsbetrieb komplett eingestellt wurde, konnten die Faustballvereine nun – nach und nach – unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln wieder mit dem Training beginnen. Am kommenden Samstag steht nun der 1. Bundesligaspieltag einer verkürzten Feldsaison 2020 auf der Agenda. Und auch wenn so vieles anders ist – Andreas Gruber und Sönke Spille geben vor dem Saisonstart dennoch einen kurzen Überblick über die Teams.

Alle Teams steht eine reduzierte Runde, mit zwei Qualifikationsspieltagen für die Deutsche Meisterschaft am 5./6. September in Kellinghusen bevor. Dabei gilt sowohl im Norden als auch im Süden: Aus den zwei Vierergruppen an Spieltag eins qualifizieren sich jeweils die drei besten für den zweiten Spieltag und ermitteln hier die drei Teams für die DM-Endrunde in Schleswig-Holstein. Angst um den Abstieg muss sich dabei keines der Teams machen. Das DFBL-Präsidium hat entschieden, dass es in dieser Saison keinen Absteiger geben wird.

1. Bundesliga Nord

Als einziges Erstligateam hat sich der Leichlinger TV entschieden, nicht an der verkürzten Spielrunde teilzunehmen. Konsequenzen wird es für den LTV keine geben – in der Feldsaison 2021 gehören die Rheinländer wieder zum Starterfeld. Stattdessen wird der MTV Vorsfelde, der an den Aufstiegsspielen knapp den Sprung in Liga eins verpasst hatte, aufrücken. Gespielt wird in Brettorf, Berlin (1. Runde) und Hannover (2. Runde).

Gruppe A (Samstag, 1. August, Berlin)

VfK Berlin
Der Feld-Vizemeister ist seit rund vier Wochen wieder im Training – muss aber personell zwei langjährige Leistungsträger ersetzen. Lukas Schubert und Tobias Andres stehen für die Sommersaison nicht mehr als Spieler zur Verfügung, damit verbleibt der bisherige Kader aus Sascha Zaebe, Daniel Hlebaroff, Jonas Brune sowie Manuel und Sebastian Kögel. Letztgenannter soll im Angriff erstmals Unterstützung von Lauritz Schubert erhalten. Als Backup steht zudem Jascha Ohlrich wieder zur Verfügung, der auch die Rolle des Trainers übernehmen wird.

TK Hannover
Für die Leinestädter geht es in die dritte Feld-Bundesligasaison in Folge – und das wieder mit personellen Änderungen. Tim Vollmer spielt die Sommersaison, wie vereinbart, bei seinem Heimatverein TuS Spenge. Dafür stößt mit Leon Riederer ein Spieler aus dem erweiterten Kader der U21 vom MTV Vorsfelde zu den Klubberern. Außerdem soll Jan Bozionek, nach einem Auslandssemester im Winter, die Abwehrkette des TKH wieder stärken.

Berliner TS
Dank des Klassenerhalt der Turnerschaft in der Relegation (Aufstiegsspiele) ist die Hauptstadt weiterhin mit zwei Mannschaften vertreten. Das BTS-Team hat mit dem Training unter Auflagen Ende Mai begonnen, Spielformen sind aber erst seit wenigen Wochen möglich. Der Kader aus der Hallenrunde – in der man als Schlusslicht abstieg – ist unverändert. Dazu soll Nachwuchsspieler Johann Böttcher in den Kader integriert werden. Als Ziel wurde sich das Weiterkommen in die Zwischenrunde gesetzt.

MTV Vorsfelde
Seit zehn Jahren ist der Klub aus Wolfsburg fester Bestandteil der 2. Bundesliga Nord – mit einjähriger Pause. Schließlich schnupperte die Truppe bereits 2013 Erstligaluft. Ein weiteres Jahr hätte noch dazu kommen können – doch der MTV scheiterte zuletzt dreimal bei den Aufstiegspielen. Nun gibt es als Nachrücker doch noch die Chance in der Feldsaison Spiele mit Wettkampfcharakter zu bestreiten. Dem langjährigen Coach Frank Kuwert-Behrenz steht seit Jahren ein nahezu identischer Kader zur Verfügung, zu dem auch der namibische Nationalspieler Gian Rudolph zählt. Zur kommenden Spielzeit wechselt nur Leon Riederer zum TK Hannover – für den MTV wäre schon da Überstehen der ersten Quali-Runde ein Erfolg.

Gruppe B (Samstag, 1. August, Brettorf)

TSV Hagen 1860
Die Westfalen sind bekannt für ihre frühe Saisonvorbereitung – und dank der vergleichbar schnellen Lockerungen in Nordrhein-Westfalen konnte der TSV auch schon in der zweiten Maiwoche mit dem Training beginnen. Dabei stehen wie schon in der Hallensaison – als die erste Qualifikation zu einer Hallen-DM seit 20 Jahren gelang – neun Spieler zur Verfügung. Die interessanteste Personalie gibt es stattdessen neben dem Spielfeld. Hartmut Maus, Nationaltrainer der U21-Junioren und Co-Trainer Deutschlands weiblichen U18, wird gemeinsam mit Dirk Schachtsiek und Andreas Schmitz das Trainer-Trio der Sechziger bilden.

VfL Kellinghusen
Als Training für die Heim-DM kann der VfL Kellinghusen in die beiden Quali-Spieltage gehen. Als Ausrichter haben die Störstädter ihr DM-Ticket bereits in der Tasche. Zum Trainingsstart Anfang Mai nicht mehr dabei ist Dirk Sager, der seine Karrire beendet hat, und Tom Kröger, der aus familiären und beruflichen Gründen auf dem Feld vorerst kürzer tritt. Ansonsten ist der Kern der Mannschaft um die beiden Angreifer Rouven Kadgien und Sascha Heidrich zusammengeblieben und wird durch Tobias Jung (in der Halle aus Eschhofen gekommen) und Nachwuchsspieler Till Pietsch ergänzt. Als Trainer gibt Thorsten „Theo“ Holst seit der Hallensaison vorallem seine Erfahrungen im Angriffsbereich weiter.

TV Brettorf
Der Generationswechsel ist gelungen: Nur zwei Jahre nachdem sich die etablierten Spieler um Christian und Tobias Kläner sowie Tim Lemke aus dem Erstligakader verabschiedet haben, hat Coach Klaus Tabke aus dem talentierten Nachwuchs eine Mannschaft mit DM-Format geformt. Die Truppe um Kapitän Malte Hollmann geht nach DM-Bronze in der Halle in unveränderter Formation in die Feldsaison.

Ahlhorner SV
So lange um den Klassenerhalt musste der Ahlhorner SV schon lange nicht mehr: Erst im Saisonendspurt konnte das Team um Nationalspieler Tim Albrecht den Ligaverbleib sichern – und dürfte froh sein, dass es auf dem Feld keinen Absteiger gibt. Angreifer Christoph Johannes fällt verletzungsbedingt weiter aus, dafür springt Nachwuchstalent Jan Hermes in die Bresche. Ansonsten bleibt der Kader unverändert.

1. Bundesliga Süd

Im Süden gehen dagegen alle acht Teams der geplanten Bundesliga-Runde an den Start. Nach den aktuellen Planungen sollen dabei mit Stammheim, Waldrennach und Käfertal mindestens drei der Spieltage in Baden-Württemberg stattfinden.

Gruppe A (Samstag, 1. August, Stammheim)

TSV Pfungstadt
Wie immer in den letzten Jahren gilt der TSV als Favorit. Mit noch unverändertem Kader gehen die Hessen auf Punkte- und Rekordjagd. Zum Saisonende wird Johannes Jungclausen den TSV in Richtung Vaihingen verlassen, sicherlich werden da jetzt einige Transfergerüchte die Runde machen. Der TSV hat die eingespielteste Truppe und kann auf fünf A-Kaderspieler zurück greifen.

TV Käfertal
Der Kronprinz aus der Quadratestadt kann auf drei A-Kaderspieler verweisen, und hat in der abgelaufenen Hallenrunde bewiesen, das die Mannschaft an einem guten Tag den TSV zum Sturz bringen kann. Marcel Stoklasa gilt nach der schweren Knie OP als komplett genesen – an seiner Schlaggewalt wird einiges hängen. Angriff und Abwehr sind gefestigt und funktionieren harmonisch. Der TVK richtet den finalen Qualispieltag in Mannheim aus.

TV Unterhaugstett
Der TVU kann auf den DM Zug aufspringen. Mit Luca, Egger als Neuzugang hat man einen U21 Nationalspieler aus Dennach an Land gezogen. Die Truppe ist stark genug oben ein Wort mitzureden – und kann auf eine gute Mischung von jung und etwas älter zurück greifen.

TV Stammheim
Nach dem Abstieg aus der ersten Liga in der Hallenrunde ist jetzt erstmal Wunden lecken angesagt. Man kann befreit aufspielen und wichtige Erfahrung sammeln. Der Druck eines Abstiegs im Hinterkopf ist in der Feldrunde nicht gegeben, das wird der Truppe sicherlich gut tun.

Gruppe B (Samstag, 1. August, Waldrennach)

TV Schweinfurt-Oberndorf
Der TVO hatte beim DM-Finale in der Halle das Pech einer Verletzung, und konnte auch aus diesem Grund die ersehnte Medaille nicht mit nach Hause nehmen. Für die Feldsaison kehrt nun Jaro Jungclaussen (TV Vaihingen/Enz) ins Team zurück. Mit ihm will das Team wieder angreifen und gehört sicherlich zu den Top 3 der Liga. Der TVO ist gut genug besetzt um vorne ein Wort mitzureden.

FBC Offenburg
Der FBC hatte zwei Brasilienlegionäre für die Feldrunde fest eingeplant. Das macht natürlich jetzt nur noch wenig, oder gar keinen Sinn. So werden die Etablierten nochmals in die Bresche springen und die zwei Qualispieltage bestreiten.

TV Waldrennach
Für den TVW hat es in der abgelaufenen Hallenrunde nicht zur Qualifikation zu den Aufstiegsspielen gereicht. Verletzungspech im Angriff und auch mangelnde Chancenverwertung waren da sicher mit ausschlaggebend. Die Abwehrkette ist eine der besten der Liga und braucht sich hinter den etablierten Spitzenteams nicht zu verstecken.

TSV Calw
Raphael, Schlattinger spielt in der Feldrunde beim SVD Diepoldsau. Dennis, Gruber steht am ersten Spieltag ebenfalls nicht zur Verfügung. Da wird es dann auch für den TSV Calw eng mit einem Platz besser als vier in der Vorqualifikation.

 

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