Da kommt Spannendes auf uns zu! – Vorbericht Männer Viertelfinale und Abstiegsrunde
(Mi. Lux / A. Gruber) Am 01. und 08. Februar steigen die Viertelfinalspiele als letzte Hürde der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in Mannheim und die Teams hoffen wieder auf volle Hallen. Aber auch die Abstiegsrunden versprechen Spannung, finden doch in beiden Ligen „Endspiele“ um den Klassenerhalt statt.
Ausblick auf die Viertelfinals:
TV Käfertal – TV Vaihingen/Enz
Der TV Käfertal hat sich mit zwei Siegen gegen den SV Armstorf durchgesetzt. Das Rückspiel war äußerst spannend, obwohl der TVK zunächst mit einer klaren 1:4-Führung in den Sätzen auftrumpfte, diese jedoch beinahe noch aus der Hand gab. Der TVK wird alles daran setzen, sich für die Heim-DM zu qualifizieren. Bei den letzten beiden Deutschen Meisterschaften konnte man jeweils die Bronzemedaille nach Mannheim holen und besiegte dabei den TV Vaihingen/Enz in Stammheim. Momentan fehlt dem TVK jedoch die gewohnte Leichtigkeit und Konstanz, die das Team in den vergangenen Jahren immer wieder ausgezeichnet hat.
Im Angriff gelten Marcel Stoklasa und Nick Trinemeier als kongeniales Duo mit beeindruckender Durchschlagskraft. Die Abwehr, angeführt von Felix Klassen, Nico Müller, Moritz Kiefer, Christof Jugel, Maximilian Breier und Steffen Kowalik, ist in der Lage, jeden Angriff zur Verzweiflung zu treiben. In der Vorrunde fehlte dem TVK auch etwas Glück – dreimal ging man über 9 Sätze und einmal über 8, aber immer als Verlierer vom Platz.
Der TV Vaihingen/Enz hatte aufgrund der direkten Qualifikation für das Viertelfinale an den vergangenen Wochenenden spielfrei und muss nun erst wieder in den Wettkampfrhythmus finden – ein möglicher Nachteil. Im Angriff ist der TVV mit Johannes Jungclaussen und Andreas Knodel gut und ausgewogen besetzt. Besonders Jungclaussen trifft an vielen Tagen beinahe jedes Ziel auf dem Platz. Wenn ein Defensivmann in vorderster Linie gebraucht wird, füllt Jakob Kilpper als Allrounder die Position aus. Die Abwehrreihe, bestehend aus den beiden Jungclaussen-Brüdern Jaro und Jakob sowie Tobias Maurer, zählt wohl zu den besten, die der Süden zu bieten hat. Trainer Markus Knodel dürfte ein Luxusproblem in der Aufstellung seines Kaders haben.
Prognose: 50/50 das wird sicherlich eines der spannendsten Matches im Viertelfinale. Beide Mannschaften werden ihre Heimspiele gewinnen und dann kommt es zum Entscheidungssatz in Vaihingen.
TSV Calw – TSV Pfungstadt
Ein mit Spannung erwartetes Duell, schließlich trifft hier der Vizemeister auf den deutschen Meister und der Vize-Europapokalsieger auf den amtierenden EFA Champions Cup Gewinner. Doch genug der Superlative.
Der TSV Calw hat die Vorrunde „nur“ auf dem fünften Platz beendet, was sich im Achtelfinalspiel gegen die Berliner Turnerschaft jedoch nicht als Nachteil herausstellte. Mit ruhiger, besonnener und gradliniger Spielweise besiegte man die stark eingeschätzten Berliner klar. Im Angriff setzt der TSV auf das starke Duo Rafael Schlattinger und Markus Kraut, die sich die Aufgaben hervorragend teilen. Kraut blockt in der Abwehr viele Angriffe weg, während Schlattinger, Linksangreifer der Schweizer Nationalmannschaft, als Taktgeber in der Offensive agiert. Mit Lukas Gruner, Nick Kevin Stoll, Philipp Kübler, Ricardo Lebherz, Marco Stoll und Leandro Schmidberger verfügt der TSV über eine Abwehrkette, die in fast jeder Formation frei rotieren kann. Die Calwer haben sich weiterentwickelt und sind gerade in der Halle zu einem ernstzunehmenden Gegner für jedes Team geworden. Leider ließ man in der Vorrunde gegen die Spitzenteams oft Punkte liegen und konnte nicht ganz mit den Topmannschaften mithalten.
Die Hessen aus Pfungstadt beweisen immer wieder ihre Vormachtstellung im Süden. In der Vorrunde ging man nur ein einziges Mal über 8 Sätze und behielt stets die Kontrolle. Was es bedeutet, gegen den TSV im Endspiel anzutreten, zeigte die Mannschaft aus Pfungstadt eindrucksvoll in der Höhle des Löwen. Beim EFA Champions Cup präsentierte sich der TSV in Bestform: Nur zwei leichte Fehler im gesamten Turnier waren ein klares Statement. Patrick Thomas kommt mit seinem Preller-Angriff immer wieder druckvoll und nahezu unaufhaltsam, dieser Schlag ist kaum zu verteidigen. Die Zuspiele von Sebastian Thomas, Aijth Fernando und Dennis Gruber erreichen stets hohe Erfolgsquoten, was es für den Gegner nahezu unmöglich macht, den Angriff zu blocken oder zu verhindern. Sollte der Gegner sich auf eine taktische Spielweise verlegen, sind Dennis Gruber und Sebastian Thomas jederzeit in der Lage, den Angriff so umzusetzen, dass er direkt zu einem Punkt führt oder einen eigenen Angriff ermöglicht. Paul Jantzen, der den TSV nach der Hallenrunde verlassen wird, spielt überragend in der Abwehr und sorgt gemeinsam mit Sebastian Thomas und Aijth Fernando für eine sichere Grundlinie. Mit Tim Arnold, Alexander Schmidt und Sven Trautmann verfügt man zudem über eine starke Bank.
Prognose: Der TSV Calw muss zweimal über sich hinauswachsen. Ein Spiel auf 5 Gewinnsätze gegen den TSV Pfungstadt zu gewinnen ist – wenn alle fit bleiben – eine Herkulesaufgabe. Der Favorit trägt ein gelbes Trikot.
TV Schweinfurt-Oberndorf – TV Brettorf
Der TV Schweinfurt-Oberndorf ist in dieser Runde sicher nicht zu beneiden: Zuerst ging es zum TSV Lola, und nun steht das Team in Brettorf auf dem Programm. In den bisherigen Duellen mit den Kontrahenten aus Schleswig-Holstein haben die Franken jedoch ihre Stärke gezeigt und den Gegner zweimal im Griff gehabt. Oliver Bauer spielt momentan in Bestform. Mit kraftvollen Schlägen an die Wand und gefühlvollen Bällen im Halbfeld setzt er immer wieder Akzente. Doch er kann auch jederzeit mit druckvollen Angriffen glänzen. Maximilian Lutz übernimmt vorne rechts den defensiven Part und befreit seinen Angreifer fast vollständig von jeglicher Defensivarbeit. In der Abwehr glänzt der TVO mit einer überragenden Reihe, in der Fabian Sagstetter als Dreh- und Angelpunkt den Takt vorgibt. Robin Treuheit, Johann Habenstein und Cedric Sauter ergänzen die defensive Formation perfekt. Der TV Schweinfurt-Oberndorf hat in der aktuellen Runde nur zwei Niederlagen kassiert und konnte beim eigenen Vorbereitungsturnier sogar den TSV Pfungstadt besiegen.
Der TV Brettorf blickt voller Vorfreude auf die kommenden Partien und hofft auf volle Hallen. Der kleine Kader (Hauke Rykena fehlt weiterhin verletzungsbedingt) setzt auf eine Mischung aus erfahrenen und frischen Nationalspielern und wird immer mal wieder von Spielern der 2. Mannschaft ergänzt. Die Mannschaft ist stark von ihrer Tagesform abhängig: Sie kann definitiv um die Spitzenplätze mitspielen, was enge Partien gegen Oberndorf bei verschiedenen Meisterschaften eindrucksvoll belegen. Allerdings kann sie sich ebenso gut selbst schlagen, wenn es an der nötigen Konstanz fehlt.
Prognose: 50/50 das wird sicherlich eine enge Kiste im Nord-Süd-Duell.
Leichlinger TV – SV Moslesfehn
Als Erster der Bundesliga Nord hatte sich Leichlingen direkt für das Viertelfinale qualifiziert und geht sicherlich als leichter Favorit in die kommenden Partien. Entscheidend wird zunächst sein, wie die Mannschaft nach der langen, fast zwei Monate dauernden Winterpause (am letzten Spieltag der einfachen Runde waren die Rheinländer spielfrei) in die Spiele zurückfindet. Diese Zeit wurde mit intensiven Trainingseinheiten überbrückt. Die Achtelfinalpartien ihres Gegners konnten sie einmal live und einmal im Live-Stream verfolgen und gründlich analysieren.
Der SV Moslesfehn hat als Aufsteiger viele Mannschaften und Fans mit souveränen Leistungen überrascht. Besonders die klaren Siege im Achtelfinale gegen Stammheim (5:0 und 5:1) dürften das Team für die kommenden Partien beflügeln. Doch Vorsicht: Gegen den Viertelfinalgegner aus dem Rheinland setzte es in der einfachen Runde eine deutliche 0:5-Niederlage.
Prognose: Es werden zwei sehr ausgeglichene Partien, aus denen am Ende Leichlingen, ggf. erst im Entscheidungssatz, als Sieger hervorgeht.
Noch ein Ausblick auf die Abstiegsrunden:
Neben den mit Spannung erwarteten Viertelfinalspielen stehen an den beiden kommenden Wochenenden auch entscheidende Abstiegspartien auf dem Programm. Bereits am kommenden Wochenende reist der Ahlhorner SV in die Landeshauptstadt zum VfK Berlin. Das Hinspiel gewann der VfK denkbar knapp mit 5:4 beim ASV, und es bleibt abzuwarten, ob sich die Oldenburger für die Heimniederlage revanchieren können. Es zählt nur dieses eine Spiel – und für beide Teams gibt es nur ein Ziel: den Klassenerhalt.
Die gleiche Ausgangslage herrscht in der Südstaffel, allerdings erst eine Woche später. Der NLV Stuttgart-Vaihingen muss beim TV Waldrennach alles geben, um den Platz als Sieger zu verlassen. Der TVW war mit großen Ambitionen in die Saison gestartet und hatte die Play-Offs fest im Blick. Doch einige unnötige und knappe Niederlagen verhinderten dieses Vorhaben. So verlor man unter anderem das Hinspiel trotz einer 4:2-Satzführung in Stuttgart noch mit 4:5. Der TVW ist also gewarnt, denn auch hier kommt es auf dieses eine Spiel an, um die Klasse zu halten.
Hier weitere Infos zur DM der Frauen in Neuenbürg
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