Pfungstadt gewinnt den Titel nach 5-Satz-Krimi

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Oldenburg (DFBL/bec) — Was für ein Spiel! Zum Abschluss der Männer-DM von Oldenburg lieferten sich die Finalisten eine packende 5-Satz-Schlacht. Am Ende gewann dann doch der haushohe Favorit TSV Pfungstadt gegen den krassen Außenseiter VfK Berlin.

Die ersten Punkte des Endspiels sind den Berlinern vorbehalten, die gleich dreimal erfolgreich sind: 3:0. Erst dann fängt Pfungstadt mit Patrick Thomas an. Doch der TSV zeigt wie schon im Halbfinale am Morgen Startprobleme, lässt den VfK, der erstmals in der Vereinsgeschichte in einem Hallen-DM-Finale steht, auf 5:1 wegziehen. Ein Lukas Schubert in Bestform erzielt das 8:3 und gleich darauf sogar das 9:3. Pfungstadt kommt zwar noch ein bisschen heran, doch bei 10:5 hat Berlin dann fünf Chancen, den Auftaktsatz nach Hause zu bringen. Die zweite wird genutzt, weil Patrick Thomas ins Aus schlägt. Das 6:11 bedeutet den ersten verlorenen Satz der Pfungstädter im gesamten DM-Turnier!

Auch im zweiten Abschnitt startet der krasse Außenseiter besser, erzielt u. a. durch einen Lukas-Zauberschlag die Leine entlang die ersten drei Punkte. Es läuft einfach für den VfK, der in seinem ersten Vorrundenspiel am Vortrag eine satte 0:3-Klatsche gegen den TSV kassiert hatte. Auf 5:2 bauen die Berliner ihren Vorsprung aus, dann kommt Pfungstadt, gleich zum 5:5 aus. Berliner Fehler bringen den Meister dann auf Kurs, der die 7:5-Führung übernimmt. Patrick Thomas punktet nun regelmäßig über die Seite von Lukas Schubert – 9:7. Nach Ausball Schubert und Preller Thomas geht der Durchgang mit 11:8 an den haushohen Favoriten.

Jetzt ist der Meister warm, Berlin hingegen zeigt Unsicherheiten – bei 5:0 für den TSV nimmt VfK-Trainer Roland Schubert Auszeit. Aber das ändert nichts, zu druckvoll präsentiert sich Patrick Thomas an der Leine. Er peitscht sein Team über 7:0 und 10:0 zum am Ende bitteren 11:0 für den VfK. Pfungstadt beweist damit wieder seine gnadenlose Dominanz im deutschen Faustball.

Die klare Klatsche beeindruckt die Berliner jedoch nicht, die nun wieder die klare 4:0-Führung übernehmen und Pfungstadt dann bei 6:1 in die Auszeit zwingen. Pfungstadt verkürzt zum 4:7. Doch angetrieben von einem Großteil der 2100 Besucher in der Arena spielt der VfK sich zum 9:5. Wenig später gibt’s dann drei Satzbälle für Berlin. Ein Abschuss von Thomas bei Kulas Schubert wehrt den ersten ab. Der zweite kann dann genutzt werden – Nick Trinemeier haut weit ins Seitenaus.

Der fünfte Satz muss die Entscheidung bringen. Und der beginnt mit einer sensationellen Annahme von Berlins Sascha Zaebe, der gefühlt in der dritten Zuschauerreihe den Ball herauspflückt. Doch den ersten 2-Pubnkte-Vorsprung holt bei 3:1 der TSV Pfungstadt. Jetzt läuft’s plötzlich wieder beim Seriensieger, ein Preller nach dem anderen wird verwandelt. Mit einem deutlichen 6:1-Vorsprung werden ein letztes Mal die Seiten gewechselt. Jetzt ist der TSV natürlich nicht mehr von der Siegerstraße abzubringen, zu dominant ist Patrick Thomas an der Leine. Dann verletzt sich TSV-Zuspieler Sebastian Thomas bei einer Annahme – spielt aber mit schmerzverzerrtem Gesicht weiter. Berlin verkürzt zwar noch einmal von 2:9 auf 6:9, kann den entscheidenden Punch jedoch nicht mehr setzen. Den zweiten Matchball verwandelt Pfungstadt gegen einen sensationell starken VfK Berlin zum 11:7- und 3:2-Erfolg.

TSV Pfungstadt – VfK Berlin 3:2 (6:11, 11:8, 11:0, 8:11, 11:7)

Für Pfungstadt spielten im Finale: Patrick Thomas, Sebastian Thomas, Nick Trinemeier, Ajith Fernando, Oliver Späth

Für Berlin spielten im Finale: Lukas Schubert, Sebastian Kögel, Jascha Ohlrich, Sascha Zaebe, Tobi Andres

Schiedsrichter: Stefan Bösch